Wilhelm II. (Genf)

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Wilhelm II. († 1252) war ein Graf von Genf. Er war ein Sohn des Grafen Wilhelm I. († 1195) und dessen zweiter Ehefrau, Beatrix von Faucigny.

Er war seit etwa 1223 verheiratet mit Alix de La Tour-du-Pin, Tochter von Albert II. de La Tour-du-Pin. Sie hatten mehrere Kinder, darunter:

Wilhelm nahm 1209 am Albigenserkreuzzug teil und kämpfte bei den Belagerungen von Béziers und Carcassonne.

Er folgte um das Jahr 1220 seinem Halbbruder, Humbert, als Graf des Genevois nach, indem er die Erbrechte seiner Neffen missachtete. Er führte eine Fehde gegen seinen Cousin Aimon de Faucigny, den er 1229 zur Unterwerfung zwingen konnte. Diese Vorgänge hatten einen Krieg mit Peter von Savoyen zur Folge, in dessen Gefolge sich die Söhne Humberts befanden und der außerdem ein Schwiegersohn des Herren von Faucigny war. 1237 konnte Peter von Savoyen gefangen genommen werden, dem aber schon bald darauf die Flucht gelang. Graf Amadeus IV. von Savoyen erzwang noch im selben Jahr einen Friedensschluss, der die Feindseligkeiten aber nicht dauerhaft beenden konnte.

1242 musste Wilhelm die Burg Arold an Peter von Savoyen aushändigen. Nachdem der im Frühjahr 1250 nach England gezogen war, eröffnete Wilhelm den Krieg von neuem, den er aber nach der schnellen Rückkehr Peters von Savoyen im selben Jahr verlor. Am 10. Juni 1250 musste Wilhelm in einem vom Erzbischof von Lyon vermittelten Friedensschluss mehrere Burgen in der Waadt, die Lehnsherrschaft auf Faucigny und die gräfliche Stadtburg in Genf an Peter von Savoyen abtreten. Etwa zur gleichen Zeit starb mit dem Sire Amadeus II. von Gex ein Seitenzweig des Genfer Grafenhauses aus. Statt deren Erbe antreten zu können, musste Wilhelm den Erbgang von Gex an Simon de Joinville hinnehmen, dem Schwiegersohn des Verstorbenen, der sich sofort der Lehnshoheit Peters von Savoyen unterstellte.

Literatur

  • Johann Ludwig Wurstemberger: Peter der zweite, Graf von Savoyen, Markgraf in Italien, sein Haus und seine Lande: Ein Charakterbild des dreizehnten Jahrhunderts, Stämpfinsche Verlagshandlung, 1856