Blanda

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Blanda
Blanda im Blöndudalur

Blanda im Blöndudalur

Daten
Lage Island
Flusssystem Blanda
Mündung Húnafjörður (Arktischer Ozean)Koordinaten: 65° 39′ 40″ N, 20° 18′ 0″ W
65° 39′ 40″ N, 20° 18′ 0″ W
Mündungshöhe m

Länge 125 km[1]
Einzugsgebiet 2370 km²[1]
Abfluss[1] NNQ
MQ
HHQ
20 m³/s
60 m³/s
550 m³/s
Durchflossene Stauseen Blöndulón
Gemeinden Blönduós
Blanda an der Mündung mit Ort Blönduós

Blanda an der Mündung mit Ort Blönduós

Die Blanda ist ein Gletscherfluss im Norden Islands.

Wichtigste Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blanda hat eine Länge von über 125 km und gehört damit zu den längsten Flüssen von Island.[1] Die durchschnittliche Wassermenge des Flusses liegt bei 60 m³/s. Im Sommer beträgt die Wassermenge 40–90 m³/s, im Winter 20–30 m³/s. Die größte gemessene Wassermenge betrug im Blöndudalur 550 m³/s.[1]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss entspringt in vielen kleinen Bächen an der Eiskappe Hofsjökull auf dem isländischen Hochland. Nördlich davon befindet sich die Gletscherzunge Blöndujökull.

Er durchquert den Stausee Blöndulón. Schließlich tritt er im Bezirk Húnavatnssýsla wieder in bebautes Gebiet ein, ergießt sich durch eine Schlucht, Blöndugil, und mündet beim nach ihm benannten Ort Blönduós (isl. Mündung der Blanda) in die Bucht Húnaflói, genauer gesagt in den Húnafjörður, einen Teil des Nordpolarmeers.[2]

Kraftwerk und Stausee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blanda wird noch im Bereich des Hochlandes im Blöndulón aufgestaut, wobei das Wasser zur Elektrizitätsgewinnung im seit 1991 bestehenden und einige Kilometer flussabwärts liegenden Blanda-Kraftwerk genutzt wird.[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahlreiche bekannte Furten befinden sich im Fluss, die heutzutage vor allem beim Einfangen der Schafe im Herbst genutzt werden.[1]

Über lange Stecken folgt dem Fluss der nördliche Teil der Kjölur-Hochlandpiste. Bei Blönduós überquert ihn der Hringvegur auf einer Brücke.[2]

Lachsfischerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blanda gilt als einer der besten Lachsflüsse im Lande. Entsprechend groß ist auch die Nachfrage. Im Jahr 2010 wurden laut der Vereinigung der Angelrechtebesitzer 2.777 Lachse im Fluss gefangen[4].

Naturgeschützte Insel im Fluss: Hrútey[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz vor Blönduós befindet sich im Fluss die kleine Insel Hrútey – d. i. die Insel des Widders[5] -, die seit 1975 unter Naturschutz steht. Die 11 ha große Insel weist vor allem einen dichten Birkenbewuchs auf, ist der Nistplatz zahlreicher Vogelarten. Im Sommer findet man hier viele verschiedene Arten von Gänsen. Von Ende April bis Ende Juni ist der Zugang wegen der Brutzeit gesperrt.

Seit 1943 hat man sich um die Wiederaufforstung der Insel bemüht, sie steht unter der Ägide des Skógræktarfélags Austur-Húnvetningar und wurde 2004 der Öffentlichkeit unter dem Siegel Opinn skógur (Offener Wald) mit Hilfe einer Fußgängerbrücke über die Blanda zugänglich gemacht.[6][7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 1. bindi. Hg. T. Einarsson, H. Magnússon. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, S. 342
  2. a b vgl.Ísland Vegaatlas. Hg. Ferðakort, Reykjavík 2006, 14 u.15
  3. Landsvirkjun: Blanda Hydropower Station. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. August 2019; abgerufen am 18. August 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landsvirkjun.com
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 18. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/angling.is (englisch); Zugriff: 30. Juli 2011
  5. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch - Deutsch. Buske, Hamburg, 2001, 112 bzw. 54
  6. Vegahandbókin. Hg. Landmælingar Íslands, 2006, 508
  7. Siehe auch: Skógræktarfélag Íslands: Hrútey; abgerufen: 8. September 2012