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bulgarisch-österreichische Beziehungen
Lage von Österreich und Bulgarien
OsterreichÖsterreich Bulgarien
Österreich Bulgarien

Als Bulgarisch-österreichische bilaterale Beziehungen werden die diplomatischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen der Republik Österreich und der Republik Bulgarien bezeichnet. Die Unterstützung Österreich-Ungarns für die Unabhängigkeit Bulgariens im Jahr 1878 und die baldige Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahr 1879 markierten den Beginn der Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Von besonderer Bedeutung sind für Bulgarien und Österreich die zahlreichen politischen Bindungen, die historischen und kulturellen Gemeinsamkeiten, sowie das ernsthafte wirtschaftliche Engagement österreichischer Unternehmen in Bulgarien.[1] Österreich hat in Bulgarien eine Botschaft in Sofia und Honorarkonsulat in Burgas. Bulgarien hat auch eine Botschaft mit Sitz in Wien.

Diplomatische Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bulgarische Nationalfeiertag 3. März wurde mit einem Empfang in der Botschaft der Republik Bulgarien in der Republik Österreich gefeiert, wo angemerkt wurde, dass Bulgarien und Österreich in diesem Jahr 140 Jahre seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit entsprechenden Veranstaltungen begangen werden. Nach dem Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union am 1. Januar 2007 stellte sich heraus, dass die beiden Länder, Bulgarien und Österreich, sehr ähnliche Interessen an deren Entwicklung als europäische Länder vertreten.[2]

Energiekriege in Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Relevanz Bulgariens wächst als strategischer Partner der Union vor dem Hintergrund der jüngsten Gaskrise im Januar 2009, wo um die Sicherung der Energieversorgung in Europa debattiert wurde durch Diversifizierung und den Bau von neunen Pipelines. Bulgarien wird als Transitland bei der geplanten Nabucco-Pipeline (Türkei-Bulgarien-Rumänien-UngarnÖsterreich) bezeichnet und liegt an der Nahtstelle beim konkurrierenden russischen Projekt SouthStream-Pipeline (Russland-Bulgarien-Griechenland-Italien und Bulgarien-Serbien-UngarnÖsterreich).[3] Die ÖlpipelineBaku-Tbilisi-Ceyhan“ (BTC) ist eine Pipline, die Öl von der reichen kaspischen Lagerstätte Azeri-Chirag-Guneshlivon der aserbaidschanischen Küste zum Mittelmeerhafen Ceyhan transportiert. Diese ist zu einem der wichtigsten Transportkorridore Europas geworden.[4]

BTC schließt Jahresverhandlungen über einen weiteren Verkehrskorridor ab – „Nabucco“. Ziel ist es, Erdgas von der neu entdeckten Lagerstätte „Shah Deniz“ im kaspischen Schelf Aserbaidschans zum Gasspeicher Baumgarten am Stadtrand von Wien zu transportieren. Die Gesamtlänge beträgt 3.300 km. Die Pipeline wird durch die Türkei, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Österreich verlaufen. Der erste Teil von Baku nach Erzurum (Türkei) ist bereits fertiggestellt. Die volle Kapazität von Nabucco wird 31 Milliarden Kubikmeter pro Jahr betragen. Das BTC Rohr wird von einem Konsortium gebaut, das sich aus großen Energieunternehmen zusammensetzt. Genauer besteht dieses aus sechs teilnehmenden Ländern: BOTAS (Türkei), Bulgargaz (Bulgarien), Transgas (Rumänien), MOL (Ungarn), RVE (Deutschland) und OMV (Österreich) mit einem Anteil von jeweils 16,67% am Projekt.[5]

Wirtschaftliche Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Statistiken der Österreichischen Botschaft in Sofia entwickeln sich die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder sehr schnell und wachsen immer schneller zu. Österreich liegt an der 2. Stelle für die führenden Investoren Bulgariens seit Jahr 1996. Das Handelsvolumen liegt pro Jahr auf etwas über 1,1 Mrd. Euro. Insgesamt sind es ca. 350 verschiedene österreichische Verkaufsunternehmen und etwa 30 Unternehmen mit Produktionsstandorte in Bulgarien.[6]

Kulturelle Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut das Programm über die Zusammenarbeit der beiden Länder werden Hochschulkooperationen, Allgemein- und Berufsbildung, Sonderpädagogik, Schulpartnerschaften, LehrerInnenfort - und – weiterbildung, Reform der ökonomischen Gymnasien in Bulgarien, Erwachsenbildung, Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Forschung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode, Foto, neue Medien, EU-/CEEPUS-Stipendien, Sprachausbildungen, Anerkennungen von Diplomen und Titeln, Kooperationen im Rahmen der EU, Bulgarische und österreichische EU-Ratspräsidentschaften während 2018, Creative Europe und Europa der Bürgerinnen und Bürger, Judgend, Sport, Austausch von ExpertInnen, Kultureinrichtungen und viele andere Formen von Zusammenarbeit über den Zeitraum von Jahr 2017 bis Jahr 2021 durchgeführt. [7]

EU-Kulturhauptstadt Plovdiv, Bulgarien 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bulgarien und Österreich ermutigen Kulturinstitutionen, im Rahmen der EU-Kulturhauptstadt Plovdiv gemeinsame Projekte durchzuführen. Die österreichische Seite informiert, dass 2016-2019 in Kooperation mit der Open Arts Foundation, der Gemeinde Plovdiv und der Stiftung Plovdiv 2019 der „AUSTRIAN CULTURAL PAVILION PLOVDIV“, in dem österreichische zeitgenössische KünstlerInnen präsentiert werden, realisiert wird.[8]

Nationaltheather "Iwan Wazov" (1905–1906) in Sofia, Bulgarien

Österreichische Architecktur-Einflüsse in Bulgarien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Architekt Friedrich Grünanger ist nur einer der das Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste in Wien abschließte und dann seine Arbeit in Bulgarien begann. Seine Werke in Bulgarien inkludieren das Gymnasium (1882–1885) in Rasgrad, das Schloss des Fürsten Alexander I. (1882) in Russe, der Justizpalast (1896) in Sofia, die Pädagogische Schule (1889–1894, heute Rathaus) in Kjustendil. Soeben auch das Haus des Generalmajors Nikolaew (1892) in Sofia, der Nordostflügel des Fürsten-Schlosses in Sofia (1894–1895, heute Ethnographisches Museum), das Bulgarisch-Orthodoxes Priesterseminar (1902–1914) in Sofia, die Kirche Sweti Iwan Rilski (1902–1914) in Sofia, Versicherungsgesellschaft Balkan (1904, zerstört während der Bombardierung von Sofia) in Sofia, Vollendung des Militärklubs in Sofia, das Haus Samardschiew (1903, heute türkische Botschaft) in Sofia, die Theologische Akademie (1904–1908, Zentralkuppel wurde zerstört während der Bombardierung von Sofia) in Sofia, die Zentrale Synagoge (1904–1910, eröffnet am 23. September 1923) in Sofia, usw. In Österreich wurde Villa Hedvig (1909–1910, heute Grünanger-Villa am Kai) von Grünanger proektiert und in Salzburg gebaut.[9] Friedrich Grünanger ist dabei, wie schon weiter oben erwähnt, nicht der einzige österreichische Architekt bzw. Architekt, der in Österreich eine solche Ausbildung abgeschlossen hat und in Bulgarien seine Arbeit großteils realisiert hat. Dazu gehören Viktor Rumpelmayer, Ferdinand Fellner der Jüngere, Jurdan Popow, Georgi Fingow, Petko Momtschilow, Nikola Jurukow usw. Somit ist ein anspruchsvoller Teil Bulgariens mit österreichischen Architektur-Einflüsse bedeckt. Selbstverständlich haben ein Teil dieser Architekten auch Werke in Östtereich realisiert.

Bulgarische Gemeinschaft in Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich als Ausbildungsland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Bulgaren verlassen die Heimat um eine bessere Ausbildung in Österreich zu bekommen. Statistiken zeigen laut Jahr 2018, dass über 4000 offiziell registrierte bulgaren nach Österreich ausgewandert sind um dort zu studieren. Diese Statistiken sind aber leider nur eine Vermutung, da viele der wohnhaften bulgaren in Österreich kein Meldezettel oder eine Anmeldebescheinigung besitzen.[10]

Eine zweite bulgarische Schule mit Namen "Professor Ivan Shishmanov" öffnete ihre Türen mit Sitz in Wien am 1. März 2019, übermittelte die bulgarische Botschaft in Wien auf ihrer Hompage.[11]

Bulgarisch-orthodoxe Kirche „Hl. Ivan Rilski“ in Wien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bulgarisch-Orthodoxe Kirchengemeinde (BOKG) "Hl. Iwan Rilski" in Wien, Österreich, wurde im Jahre 1967 gegründet. Sie wurde am 19.05.1969 registriert und als Körperschaft öffentlichen Rechts von der Republik Österreich gesetzlich anerkannt. Sie betreut mehr als 10.000 gläubige Leute. Die Kirche wird jeden Sonntag von vielen Landsleuten, österreichischen Freunden der Orthodoxie und Bulgariens besucht. Es finden Gottesdienste für die unterschiedlichen Feiertage statt. Bis ende Jahr 1990 wurde die Kirche durch das Bulgarische Patriarchat und den Heiligen Synod in Sofia, finanziert. Seit dem muss sie sich zur Ganzem selbst erhalten. [12]

Radio Orange „Wir Bulgaren“ - Bulgar_innen in Wien: Kulturgeschichte, Ausstellungen, Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einmal pro Monat wird die Kultur- und Informationssendung über, von und für die bulgarische Gemeinschaft in Österreich in Radio Orange ausgestrahlt. Wie auf deutscher, soeben auch auf bulgarischer Sprache. Hier werden Themen diskutiert, die unmittelbar mit dem Leben und der Tätigkeit der Mitglieder der bulgarischen Gemeinschaft in Österreich zusammenhängen.[13]

Bulgarische Restaurants und Clubs mit heimischer Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Hauptstadt von Österreich Wien gibt es für die bulgarische Gemeinschaft bulgarische Restaurants und Kaffeehäuser wo traditionelles Essen und Trinken angeboten wird, soeben wie Clubs, die Partys mit Nationalmusik auflegen. Dazu gehören z.B. das Restaurant "Sofia" [1], das Restaurant "Goldenes Zeitalter" [2] und "Seasons" [3] .

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die österreichische Operation der bulgarischen Armee im 2. Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die österreichische Operation ist eine Operation der Ersten bulgarischen Armee während des Vaterländischen Krieges, bzw. die Teilnahme Bulgariens im Krieg gegen das Dritte Reich in dem Jahr 1945. Diese Operation begann von 30. April 1945 und dauerte bis 9. Mai 1945, bis Hitlers Deutschland kapitulierte.[14] Nach der Moorischen Operation, die von 29. März 1945 bis 13. April 1945 war, begonnen die Truppen der Ersten Bulgarischen Armee und dieser der Sowjetarmme von dem Dritten Ukrainischen Front die Offensive in Wien. Ein Teil dieser Offensive war die „österreichische Operation“ der bulgarischen Armee. Ende April und Anfang Mai 1945 besiegte die Erste bulgarische Armee die deutschen Truppen in Ungarn entlang des Flusses Moore. Sie verfolgten dann die Überreste der deutschen nach Österreich, da sie sich dort zurückzogen und marschierten in die Region von Kärnten ein. An den Kämpfen auf den Straßen Österreichs beteiligten sich die 28 bulgarischen Infanteriedivisionen, jeweils eine motorisierte und gepanzerte Armee sowie andere Armeeeinheiten und Dienste der Ersten bulgarischen Armee, die die Nazigruppen vollständig besiegten.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Doytchinov G., Gantchev Ch. (2001). Österreichische Architekten in Bulgarien. 1878–1918. Böhlau, u. a. Wien, ISBN 3-205-99343-8

Militär Ausgabe Sofia. (1981). Geschichte des Vaterländischen Krieges 1944-1945

Muradyan, I. (2009). Die Schwarzmeer-Kaspische Region und der Südkaukasus in der US-Strategie, Geopolitics Magazine, Ausgabe 4

Tashev, T. (2007). Die bulgarische Armee 1941-1945

Toteva, I. (2009). Das Bild Bulgariens in der deutschen Presse (2000-2008)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.bmeia.gv.at/bg/avstriisko-posolstvo-sofija/dvustranni-otnoshenija/
  2. https://www.mfa.bg/embassies/austria/news/20756
  3. Toteva, I. (2009). Das Bild Bulgariens in der deutschen Presse (2000-2008), S.38
  4. Muradyan, I. (2009). Die Schwarzmeer-Kaspische Region und der Südkaukasus in der US-Strategie, Geopolitics Magazine, Ausgabe 4
  5. CIA World Fact Book, http://www.nabucco-pipeline.com/portal/page/portal/en/company_main/about_us , abgerufen am 21.08.2019
  6. https://www.bmeia.gv.at/oeb-sofia/bilaterale-beziehungen/wirtschaft/ , abgerufen am 25.09.2019
  7. Programm über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur, Bildung, Wissenschaft und der Jugend zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Republik Bulgarien für den Zeitraum 2017-2021.
  8. Programm über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur, Bildung, Wissenschaft und der Jugend zwischen der Regierung der Republik Österreich und der Regierung der Republik Bulgarien für den Zeitraum 2017-2021, S.7f.
  9. Doytchinov G., Gantchev Ch. (2001). Österreichische Architekten in Bulgarien. 1878–1918. Böhlau, u. a. Wien, ISBN 3-205-99343-8, S. 119 ff.
  10. In: Wie viele Bulgaren leben in Österreich und Wien? , abgerufen am 24.08.2019
  11. https://www.mfa.bg/embassies/austria/news/20768 , abgerufen am 26.09.2019
  12. In: http://www.bok.at/de/wersind.htm , abgerufen am 23.08.2019
  13. In: https://o94.at/programm/sendereihen/wir-bulgaren/ , abgerufen am 23.08.2019
  14. Militär Ausgabe Sofia. (1981). Geschichte des Vaterländischen Krieges 1944-1945
  15. Tashev, T. (2007). Die bulgarische Armee 1941-1945