Pyretos (Kentaur)
Pyretos ist ein Kentaur der griechischen Mythologie. Er wird in der Kentauromachie auf der Hochzeit des Peirithoos von dem Lapithen Periphas getötet. Einzige Quelle ist das zwölfte Buch der Metamorphosen des Ovid.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name kommt vom griechischen Πύρητος, Pýrētos[1] lateinisch und deutsch mit abweichender Betonung nach der Betonungsregel Pyrétus.[2] Etymologischer Kern ist πῦρ, pýr, Feuer, mit dem Suffix personifiziert zu einem, der Feuer repräsentiert oder mit sich trägt. Damit gehört er zu den alten Kentaurennamen, die „an die Bewaffnung der Kentauren mit Feuerbränden erinnern ... Namen, die sich möglicherweise aus der Vorstellung von Waldbränden erklären lassen.“[3] Kentauren kämpfen bevorzugt mit Bäumen und Ästen und manchmal auch mit brennenden.[4] Sein Name transportiert die Gefahr des Feuers, soll Angst auslösen, was ihm aber im Kampf nichts nützen wird.
Mythos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pyretos’ Schicksal wird zusammen mit dem des Echeklos erzählt, beide werden von den Lapithen niedergemacht, Ovid lässt Nestor einen kurzen Bericht abgeben:
„Quid tibi victorem gemini Periphanta Pyreti,
Ampyca quid referam, qui quadrupedantis Echecli
fixit in adverso cornum sine cuspide vultu?“[5]
„Warum soll ich dir (Achill) den (Lapithen) Periphas, den Sieger über den doppelwesigen (Kentauren) Pyretus nennen, warum den (Lapithen) Ampyx, der in das zugewandte Gesicht des vierfüßigen (Kentauren) Echeclus die Lanze – sie war ohne Spitze – stieß.“[6]
„Wozu Periphas’ Ruhm, der erschlug den Zentauren Pyretus,
künden und Ampyx’ Ruhm, der vorn in des Trabers Echeklos
Antlitz trieb, obwohl ihr die Spitze gebrach, die Kornelle (Lanze).“[7]
Pyretos wird von Periphas besiegt, womit und wie bleibt im Unterschied zu seinem Kampfgenossen Echeklos offen. Er hebt sich nur mit seinem Namen aus der Herde heraus und bleibt sonst ein Dutzend-Kentaur unter vielen. Zum mythologischen Hintergrund und zur literarischen Gestaltung siehe den Artikel Echeklos.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ovid: Metamorphosen 12, 449–451, Wikisource.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hugo Magnus (Ed.): P. Ovidius Nasonis Metamorphoseon libri XV, Verlag Weidmann, Berlin 1914, textkritische Edition, archive.org.
- Otto Höfer: Pyretos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 3346 (Digitalisat). Corrigendum: Lies im Höfer-Artikel Kentaur für Gigant.
- Wilhelm Heinrich Roscher: Die Kentaurennamen bei Ovidius’ Metamorphosen 12, 220–499. In: Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. Band 105, 1872, Seite 421–428 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pape bevorzugt Πυρετός, Pyretós, lateinisch und deutsch Pýretus; Handwörterbuch der griechischen Sprache, Seite 1289, archive.org.
- ↑ Weitere Namensvariante: Pyraethus, Pyraithos; Magnus, Seite 479, siehe Literatur.
- ↑ Roscher rechnet zu dieser Kategorie auch: Γρυνεύς, Gryneús und Πύρακμος, Pýrakmos; Kentaurennamen, Seite 426, siehe Literatur.
- ↑ Ovid, Metamorphosen 12, 270–274, 287, 295–296: brennende Holzscheite; 260: ein brennender Altar.
- ↑ Ovid, Metamorphosen 12, 449–451.
- ↑ Eigenübersetzung in Prosa.
- ↑ Übersetzung Suchier im Versmaß.