George Glockler

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George C. Glockler (* 7. September 1890 in München; † 14. Januar 1969 in Durham (North Carolina)) war ein US-amerikanischer physikalischer Chemiker. Er lehrte an der University of Minnesota und der University of Iowa.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde als Sohn von George Glockler und Margaret, geb. Feucht, in München geboren. Dort besuchte er das Realgymnasium. 1907 kam er in die Vereinigten Staaten und nahm fünf Jahre später die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. Ab 1912 arbeitete er für den Kraftwerksbetreiber Seattle Electric Company. 1916 heiratete er Ruby Moser Clift, mit der zwei Töchter bekam.

1915 erlangte Glockler an der University of Washington den Masterabschluss mit einer Schrift über die Hydratation von Ionen. Danach ging er für einige Jahre nach Japan, wo er unter anderem als analytischer Chemiker in Yokohama tätig war. Ab 1921 lehrte er als Teaching Fellow an der University of California, Berkeley, wo er 1923 zum Ph.D. promoviert wurde. Von 1923 bis 1926 war er Research Fellow am California Institute of Technology und von 1926 bis 1929 Research Associate am American Petroleum Institute of Minnesota. Anschließend lehrte Glockler zunächst als Associate Professor und ab 1936 als Professor für physikalische Chemie an der University of Minnesota. 1940 wechselte er auf die gleiche Professur an der University of Iowa, zudem leitete er dort den Fachbereich als Head of Department. 1955 wurde er emeritiert.[1]

Glockler arbeitete auf den Gebieten Elektrochemie, Molekülstruktur und Bindungsenergie. Insgesamt verfasste er mehr als 200 wissenschaftliche Aufsätze.

Ein Schüler von Glockler war Melvin Calvin (1911–1997), der 1935 bei ihm promovierte.[2]

Glocklergleichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glockler leitete eine empirische Gleichung für das Ionisationspotential ab.[3] Für Ionen mit der gleichen Anzahl Elektronen, aber unterschiedlicher Ordnungszahl gilt:

, und sind für jede isoelektronische Reihe konstant. Diese Gleichung kann auch theoretisch abgeleitet werden,[4] die Genauigkeit ist aber begrenzt.[5]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glockler war gewähltes Mitglied (Fellow) der American Physical Society. Auch war er Hauptwissenschaftler am Army Research Office in Durham (North Carolina).

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit S.C. Lind: The Electrochemistry of Gases and Other Dielectrics. John Wiley, New York 1939.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nachruf George Glockler. In: Physics Today. Band 22, Nr. 5, 1969, S. 109–111, doi:10.1063/1.3035557.
  • Informationen zu und akademischer Stammbaum von George C. Glockler bei academictree.org, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  • Glockler, George. In: Williams Haynes: The Chemical Who's who. 4. Ausgabe, Lewis Historical Pub., New York 1956, S. 379.
  • Glockler, George. In: Who's Who in the South and Southwest. 6. Ausgabe. Marquis - Who's Who, Chicago 1959.
  • Glockler, George. In: George Derby: The National Cyclopædia of American Biography. James T. White, New York 1974, S. 46.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Glockler, George. In: Who's Who in the South and Southwest. 6. Ausgabe. Marquis - Who's Who, Chicago 1959.
  2. S.C. Bhatla, M.A. Lal: Plant Physiology, Development and Metabolism. 1. Auflage. Springer, Singapore 2018, ISBN 978-981-13-2022-4, S. 195, doi:10.1007/978-981-13-2023-1.
  3. G. Glockler: Estimated Electron Affinities of the Light Elements. In: Phys. Rev. Band 46, Nr. 2, 1934, S. 111–114, doi:10.1103/PhysRev.46.111.
  4. R.J.S. Crossley, C.A. Coulson: Glockler's Equation for Ionization Potentials and Electron Affinities. In: Proceedings of the Physical Society. Band 81, Nr. 2, 1963, S. 211–218, doi:10.1088/0370-1328/81/2/302.
  5. S.S. Batsanov, A.S. Batsanov: Introduction to Structural Chemistry. 1. Auflage. Springer, Dordrecht 2012, ISBN 978-94-007-4770-8, S. 4.