„Mouches volantes“ – Versionsunterschied
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Mouches volantes beruhen auf kleinen Ungleichmäßigkeiten in der [[Glaskörper]]-Flüssigkeit und finden sich in nahezu jedem Auge. Sie entstehen durch die [[Physiologie|physiologische]] Kondensation von [[Kollagen#Kollagenfibrille|Kollagenfibrillen]], die in der Grundsubstanz gelöst sind, zu mikroskopisch kleinen Fädchen und Klümpchen. Mouches volantes lassen sich durch Schatten- und Beugungseffekte an diesen Kondensaten erklären, die umso stärker sind, je mehr Licht ins Auge fällt, und umso deutlicher gesehen werden, je näher die Ungleichmäßigkeiten vor der Netzhaut liegen. Häufig treten sie in Verbindung mit höhergradiger [[Kurzsichtigkeit]] auf.<ref>Pschyrembel |
Mouches volantes beruhen auf kleinen Ungleichmäßigkeiten in der [[Glaskörper]]-Flüssigkeit und finden sich in nahezu jedem Auge. Sie entstehen durch die [[Physiologie|physiologische]] Kondensation von [[Kollagen#Kollagenfibrille|Kollagenfibrillen]], die in der Grundsubstanz gelöst sind, zu mikroskopisch kleinen Fädchen und Klümpchen. Mouches volantes lassen sich durch Schatten- und Beugungseffekte an diesen Kondensaten erklären, die umso stärker sind, je mehr Licht ins Auge fällt, und umso deutlicher gesehen werden, je näher die Ungleichmäßigkeiten vor der Netzhaut liegen. Häufig treten sie in Verbindung mit höhergradiger [[Kurzsichtigkeit]] auf.<ref>* ''Pschyrembel klinisches Wörterbuch. Mit klinischen Syndromen und Nomina Anatomica.'' = ''Klinisches Wörterbuch.'' Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Christoph Zink. 256., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-11-010881-X.</ref> |
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Eine Behandlungsmöglichkeit wäre die operative Entfernung des Glaskörpers ([[Vitrektomie]]), die jedoch wegen des unverhältnismäßig großen Aufwandes und der möglichen [[Komplikation]]en nur in ausgewählten Fällen (etwa dann, wenn eine Operation an der [[Netzhaut]] nötig ist) und bei Vorliegen ausgeprägter Beschwerden eine mögliche Therapie darstellt.<ref>H. Hoerauf, M. Müller |
Eine Behandlungsmöglichkeit wäre die operative Entfernung des Glaskörpers ([[Vitrektomie]]), die jedoch wegen des unverhältnismäßig großen Aufwandes und der möglichen [[Komplikation]]en nur in ausgewählten Fällen (etwa dann, wenn eine Operation an der [[Netzhaut]] nötig ist) und bei Vorliegen ausgeprägter Beschwerden eine mögliche Therapie darstellt.<ref>H. Hoerauf, M. Müller, H. Laqua: ''Mouches volantes und Vitrektomie bei vollem Visus?'' In: ''Der Ophthalmologe.'' Bd. 100, Nr. 8, August 2003, {{ISSN|0941-293X}}, S. 639–643, {{DOI|10.1007/s00347-002-0766-y}}.</ref> In begrenztem Umfang werden auch Laserbehandlungen durchgeführt, deren Nutzen und Erfolg jedoch kontrovers diskutiert werden. |
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* K. Murakami, A. E. Jalkh, M. P. Avila |
* K. Murakami, A. E. Jalkh, M. P. Avila, C. L. Trempe, C. L. Schepens: ''Vitreous floaters.'' In: ''Ophthalmology.'' Bd. 90, Nr. 11, 1983, {{ISSN|0161-6420}}, S. 1271–1276, {{doi|10.1016/S0161-6420(83)34392-X}}. |
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* Y. M. Delaney, A. Oyinloye, L. Benjamin: ''Nd:YAG vitreolysis and pars plana vitrectomy: surgical treatment for vitreous floaters.'' Eye 16 |
* Y. M. Delaney, A. Oyinloye, L. Benjamin: ''Nd:YAG vitreolysis and pars plana vitrectomy: surgical treatment for vitreous floaters.'' In: ''Eye.'' Bd. 16, Nr. 1, 2002, {{ISSN|0950-222X}}, S. 21–26, {{doi|10.1038/sj.eye.6700026}}. |
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'''Vitrektomie und Floaters''' |
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* William M. Schiff , Stanley Chang, Naresh Mandava, Gaetano R. Barile: ''Pars plana vitrectomy for persistent, visually significant vitreous opacities.'' In: ''Retina.'' Bd. 20, Nr. 6, Juni 2000, {{ISSN|0275-004X}}, S. 591–596. |
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* Pauline H. Hong, Dennis P. Han, , Janice M. Burke, William J. Wirostko: ''Vitrectomy for large vitreous opacity in retinitis pigmentosa.'' In: ''American Journal of Ophthalmology.'' Bd. 131, Nr. 1, Januar 2001, {{ISSN|0002-9394}}, S. 133–134, {{doi|10.1016/S0002-9394(00)00713-3}}. |
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* H. Hoerauf, M. Müller, H. Laqua: ''Mouches volantes und Vitrektomie bei vollem Visus?'' Der Ophthalmologe 8 |
* H. Hoerauf, M. Müller, H. Laqua: ''Mouches volantes und Vitrektomie bei vollem Visus?'' In: ''Der Ophthalmologe.'' Bd. 100, Nr. 8, August 2003, {{ISSN|0941-293X}}, S. 639–643, {{doi|10.1007/s00347-002-0766-y}}. |
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* M. Roth, P. Trittibach, F. Koerner, G. Sarra: ''Pars |
* M. Roth, P. Trittibach, F. Koerner, G. Sarra: ''Pars-plana-Vitrektomie bei idiopathischen Glaskörpertrübungen.'' In: ''Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde.'' Bd. 222, Nr. 9, September 2005, {{ISSN|0023-2165}}, S. 728–732, {{doi|10.1055/s-2005-858497}}. |
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* H. Hoerauf: ''Vitrectomy Against Floaters.'' In: |
* H. Hoerauf: ''Vitrectomy Against Floaters.'' In: Bernd Kirchhof, David Wong (Hrsg.): ''Vitreo-retinal Surgery.'' Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-33669-3, S. 115–124. |
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'''YAG-Laserbehandlung und Floaters''' |
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* Daniele Aron-Rosa, David A. Greenspan: ''Neodymium: YAG laser vitreolysis.'' In: ''International Ophthalmology Clinics.'' Bd. 25, Nr. 3, 1985, {{ISSN|0020-8167}}, S. 125–134. |
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* Carmen A. Puliafito, Paul J. Wasson, Roger F. Steinert, Evangelos S. Gragoudas: ''Neodymium-YAG laser surgery on experimental vitreous membrane.'' In: ''Archives of Ophthalmology.'' Bd. 102, Nr. 6, Juni 1984, {{ISSN|0003-9950}}, S. 843–847, {{doi|10.1001/archopht.1984.01040030663013}}. |
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* W. F. Tsai, Y. C. Chen, C. Y. Su: ''Treatment of vitreous floaters with neodymium: YAG laser.'' |
* W. F. Tsai, Y. C. Chen, C. Y. Su: ''Treatment of vitreous floaters with neodymium: YAG laser.'' In: ''British Journal Ophthalmol.'' Bd. 77, Nr. 8, 1993, {{ISSN|0007-1161}}, S. 485–488, [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC504581/ online]. |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
Version vom 14. Juni 2013, 23:44 Uhr
Klassifikation nach ICD-10 | |
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H43.2 | Kristalline Ablagerungen im Glaskörper |
H43.3 | Sonstige Glaskörpertrübungen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Als Mouches volantes (französisch wörtlich fliegende Fliegen, deutsch fliegende Mücken, englisch floaters genannt, Syn.: ‚Glaskörperflocken‘) werden kleine schwarze Punkte, Flecken oder fadenartige Strukturen im Gesichtsfeld bezeichnet, die sich in charakteristisch huschender Weise gemeinsam mit der Blickrichtung verschieben, wobei sie um eine Grundposition herum langsam schwingende Bewegungen ausführen. Sie fallen ganz besonders dann auf, wenn Hintergründe mit relativ wenigen dunklen Strukturen betrachtet werden, wie zum Beispiel hell gestrichene Wände, blauer Himmel oder weißes Papier; zudem bei großer Helligkeit, wenn die Pupille sehr eng ist und mithin eine große Tiefenschärfe entlang des gesamten Strahlenganges zulässt, in diesem Fall in den Glaskörper hinein.
Entstehung
Mouches volantes beruhen auf kleinen Ungleichmäßigkeiten in der Glaskörper-Flüssigkeit und finden sich in nahezu jedem Auge. Sie entstehen durch die physiologische Kondensation von Kollagenfibrillen, die in der Grundsubstanz gelöst sind, zu mikroskopisch kleinen Fädchen und Klümpchen. Mouches volantes lassen sich durch Schatten- und Beugungseffekte an diesen Kondensaten erklären, die umso stärker sind, je mehr Licht ins Auge fällt, und umso deutlicher gesehen werden, je näher die Ungleichmäßigkeiten vor der Netzhaut liegen. Häufig treten sie in Verbindung mit höhergradiger Kurzsichtigkeit auf.[1]
Mouches volantes als Krankheit
Mouches volantes nimmt fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens bei bestimmten Lichtverhältnissen wahr. Die Diagnose bezeichnet eine harmlose, allerdings manchmal störende Veränderung. Sie sollte auf die Sehschärfe keinen Einfluss haben, sofern der Schauende die Geduld aufbringt, zu warten, bis die gesehene Störung in der Glaskörper-Flüssigkeit weitergewandert ist und nicht mehr vor dem Punkt des schärfsten Sehens liegt. Krankheitswert besteht ausschließlich durch die subjektiv empfundene Störung.
Behandlung
Eine Behandlungsmöglichkeit wäre die operative Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie), die jedoch wegen des unverhältnismäßig großen Aufwandes und der möglichen Komplikationen nur in ausgewählten Fällen (etwa dann, wenn eine Operation an der Netzhaut nötig ist) und bei Vorliegen ausgeprägter Beschwerden eine mögliche Therapie darstellt.[2] In begrenztem Umfang werden auch Laserbehandlungen durchgeführt, deren Nutzen und Erfolg jedoch kontrovers diskutiert werden.
Abgrenzung
Mouches volantes sind abzugrenzen von der Wahrnehmung anders gearteter Glaskörpertrübungen. Verdächtig sind besonders plötzliche, ausgeprägte Veränderungen wie eine Zunahme der Zahl, der Größe, ein Wechsel der Bewegungsart oder der Farbe der wahrgenommenen Flecken. Das massive Auftreten von groben, tiefschwarzen Flecken, die sich gleichmäßig nach oben oder unten bewegen, vergleichbar einem „Rußregen“, kann durch eine Blutung im Glaskörperraum verursacht werden. Eine plötzliche Zunahme der Mouches volantes, verbunden mit der Wahrnehmung von Blitzen, ist ein häufiges Symptom der physiologischen „hinteren Glaskörperabhebung“. Sie kann in seltenen Fällen über einen Netzhauteinriss zur Netzhautablösung führen. Die genannten Veränderungen sollten immer Anlass zu einer umgehenden augenärztlichen Untersuchung sein.
Literatur
Allgemein
- K. Murakami, A. E. Jalkh, M. P. Avila, C. L. Trempe, C. L. Schepens: Vitreous floaters. In: Ophthalmology. Bd. 90, Nr. 11, 1983, ISSN 0161-6420, S. 1271–1276, doi:10.1016/S0161-6420(83)34392-X.
- Y. M. Delaney, A. Oyinloye, L. Benjamin: Nd:YAG vitreolysis and pars plana vitrectomy: surgical treatment for vitreous floaters. In: Eye. Bd. 16, Nr. 1, 2002, ISSN 0950-222X, S. 21–26, doi:10.1038/sj.eye.6700026.
Vitrektomie und Floaters
- William M. Schiff , Stanley Chang, Naresh Mandava, Gaetano R. Barile: Pars plana vitrectomy for persistent, visually significant vitreous opacities. In: Retina. Bd. 20, Nr. 6, Juni 2000, ISSN 0275-004X, S. 591–596.
- Pauline H. Hong, Dennis P. Han, , Janice M. Burke, William J. Wirostko: Vitrectomy for large vitreous opacity in retinitis pigmentosa. In: American Journal of Ophthalmology. Bd. 131, Nr. 1, Januar 2001, ISSN 0002-9394, S. 133–134, doi:10.1016/S0002-9394(00)00713-3.
- H. Hoerauf, M. Müller, H. Laqua: Mouches volantes und Vitrektomie bei vollem Visus? In: Der Ophthalmologe. Bd. 100, Nr. 8, August 2003, ISSN 0941-293X, S. 639–643, doi:10.1007/s00347-002-0766-y.
- M. Roth, P. Trittibach, F. Koerner, G. Sarra: Pars-plana-Vitrektomie bei idiopathischen Glaskörpertrübungen. In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. Bd. 222, Nr. 9, September 2005, ISSN 0023-2165, S. 728–732, doi:10.1055/s-2005-858497.
- H. Hoerauf: Vitrectomy Against Floaters. In: Bernd Kirchhof, David Wong (Hrsg.): Vitreo-retinal Surgery. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-33669-3, S. 115–124.
YAG-Laserbehandlung und Floaters
- Daniele Aron-Rosa, David A. Greenspan: Neodymium: YAG laser vitreolysis. In: International Ophthalmology Clinics. Bd. 25, Nr. 3, 1985, ISSN 0020-8167, S. 125–134.
- Carmen A. Puliafito, Paul J. Wasson, Roger F. Steinert, Evangelos S. Gragoudas: Neodymium-YAG laser surgery on experimental vitreous membrane. In: Archives of Ophthalmology. Bd. 102, Nr. 6, Juni 1984, ISSN 0003-9950, S. 843–847, doi:10.1001/archopht.1984.01040030663013.
- W. F. Tsai, Y. C. Chen, C. Y. Su: Treatment of vitreous floaters with neodymium: YAG laser. In: British Journal Ophthalmol. Bd. 77, Nr. 8, 1993, ISSN 0007-1161, S. 485–488, online.
Einzelnachweise
- ↑ * Pschyrembel klinisches Wörterbuch. Mit klinischen Syndromen und Nomina Anatomica. = Klinisches Wörterbuch. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Christoph Zink. 256., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-11-010881-X.
- ↑ H. Hoerauf, M. Müller, H. Laqua: Mouches volantes und Vitrektomie bei vollem Visus? In: Der Ophthalmologe. Bd. 100, Nr. 8, August 2003, ISSN 0941-293X, S. 639–643, doi:10.1007/s00347-002-0766-y.
Weblinks
- www.floatershell.com – Homepage mit Möglichkeit zum Download eines Simulationsprogramms
- Visualisierungen der Glaskörpertrübungen Mouches volantes auf www.ralfkopp.com
- Subjektive visuelle Phaenomene – Diagramm Mouches volantes und andere subjektive visuelle Phaenomene.