„Heiratssatz“ – Versionsunterschied

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Zum '''Heiratssatz ''' (und ebenso zum [[Satz von Dilworth]]) gibt es eine erweiterte Version, welche den Fall einbezieht, dass die Grundmenge [[unendliche_Menge|unendlich]] ist. Der Beweis dieser ''transfiniten Version'' setzt allerdings üblicherweise als entscheidendes Hilfsmittel das [[Lemma_von_Zorn|Lemma von Zorn]] ein, geht also vom [[Auswahlaxiom]] aus <ref> Siehe hierzu [[Rado's Auswahlprinzip]].</ref>.
Zum '''Heiratssatz ''' (und ebenso zum [[Satz von Dilworth]]) gibt es eine erweiterte Version, welche den Fall einbezieht, dass die Grundmenge [[unendliche_Menge|unendlich]] ist. Der Beweis dieser ''transfiniten Version'' setzt allerdings üblicherweise als entscheidendes Hilfsmittel das [[Lemma_von_Zorn|Lemma von Zorn]] ein, geht also vom [[Auswahlaxiom]] aus <ref> Siehe hierzu [[Rado's Auswahlprinzip]].</ref>.


== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
* {{Literatur
|Autor=[[Heinz-Richard Halder]] - [[Werner Heise]]
|Titel=Einführung in die Kombinatorik
|Reihe=
|Band=
|Auflage=
|Verlag=[[Hanser Verlag]]
|Ort=München (u. a.)
|Jahr=1976
|ISBN=3-446-12140-4
|DOI=
}} [http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Heise%2C%20Werner&s5=&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=29&mx-pid=498160 MR0498160]
* {{Literatur
|Autor=[[Konrad Jacobs]] (Hrsg.)
|Titel=Selecta Mathematica I
|Reihe=Heidelberger Taschenbücher
|Band=49
|Auflage=
|Verlag=Springer-Verlag
|Ort=Berlin - Heidelberg - New York
|Jahr=1969
|ISBN=
|Seiten=103-141
}}
* {{Literatur
|Autor=[[Konrad Jacobs]] - Dieter Jungnickel
|Titel=Einführung in die Kombinatorik
|Reihe=de Gruyter Lehrbuch
|Band=
|Auflage=2., völlig neu bearbeitete und erweiterte
|Verlag=[[de Gruyter]]
|Ort=Berlin (u. a.)
|Jahr=2004
|ISBN=3-11-016727-1
}}
* {{Literatur
|Autor=[[Dieter Jungnickel]]
|Titel=Transversaltheorie
|Reihe=Mathematik und ihre Anwendungen in Physik und Technik
|Band=39
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|Verlag=[[Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G.]]
|Ort=Leipzig
|Jahr=1982
}} [http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Jungnickel%2C%20Dieter&s5=&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=163&mx-pid=706076 MR0706076]
* {{Literatur
|Autor=[[László Lovász|L. Lovász]] und M. D. Plummer
|Titel=Matching Theory
|Reihe=North-Holland Mathematics Studies
|Band=121
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|Verlag=North-Holland
|Ort=Amsterdam (u.a.)
|Jahr=1986
|ISBN=0-444-87916-1
}} [http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Lovasz&s5=&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=165&mx-pid=859549 MR0859549]

* {{Literatur
|Autor=[[Heinz Lüneburg]]
|Titel=Kombinatorik
|Reihe=Elemente der Mathematik vom höheren Standpunkt aus
|Band=6
|Auflage=
|Verlag=[[Birkhäuser Verlag]]
|Ort=Basel und Stuttgart
|Jahr=1971
|ISBN=3-7643-0548-7
|DOI=
}} [http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=L%C3%BCneburg%2C%20Heinz&s5=&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=47&mx-pid=335267 MR0335267]
* {{Literatur
|Autor=[[Leonid Mirsky]]
|Titel=Transversal Theory
|Reihe=North-Holland Mathematics Studies
|Band=121
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|Verlag=[[Academic Press]]
|Ort=New York - London
|Jahr=1971
|ISBN=0-12-498550-5
}} [http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Mirsky&s5=&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=20&mx-pid=282853 MR0282853]
* {{Literatur
|Autor=[[Leonid Mirsky|L. Mirsky]] - [[Hazel Perfect]]
|Titel=Systems of representatives
|Sammelwerk=[[Journal of Mathematical Analysis and Applications|J. Math. Anal. Appl]]
|Band=15
|Jahr=1966
|Seiten=520–568
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|Online=[http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0022247X66901065]
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* {{Literatur
|Autor=[[Philip Reichmeider|Philip F. Reichmeider]]
|Titel=The Equivalence of Some Combinatorial Matching Theorems
|Reihe=
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|Verlag=Polygonal Publishing House
|Ort=Washington, NJ
|Jahr=1984
|ISBN=0-936428-09-0
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== Einzelnachweise und Fußnoten ==
<references />
<references />



Version vom 10. Oktober 2014, 22:43 Uhr

Der Heiratssatz, oder auch Satz von Hall, benannt nach Philip Hall, ist ein mathematischer Satz aus der Kombinatorik bzw. aus der Theorie der endlichen Mengen aus dem Jahre 1935.[1] Er gilt als Ausgangspunkt der Matching-Theorie in der Graphentheorie.[2]

Problemstellung

, , und ist eine mögliche Auswahl.
Die Mengen verletzen die Hall-Bedingungen, da deren Vereinigung nur 2 Elemente enthält.

Gegeben seien eine endliche Menge und eine endliche Anzahl von Teilmengen aus , die nicht notwendigerweise alle verschieden sein müssen. Kann man Elemente derart auswählen, dass die alle verschieden sind?

Folgende folkloristische Interpretation führte zum weit-verbreiteten Begriff Heiratssatz. Gegeben seien eine Menge heiratswilliger Frauen und eine Menge von dazu in Frage kommenden Männern. Für jede Frau sei die Menge der von bevorzugten Männer. Kann man nun eine Massenhochzeit so einrichten, dass alle Frauen einen bevorzugten Mann heiraten? Für jede Frau ist dazu ein Mann zu wählen und bei vorherrschender Monogamie können keine zwei Frauen denselben Mann heiraten, das heißt die ausgewählten Männer müssen paarweise verschieden sein.

Wenn es eine Auswahl von der verlangten Art gibt, so muss es für jede Teilmenge zu jedem Index ein geeignetes geben, so dass die paarweise verschieden sind, insbesondere muss es also in wenigstens viele Elemente geben, wobei die Anzahl der Elemente in bezeichnet. Zur Existenz einer Auswahl der verlangten Art erhalten wir also folgende notwendige Bedingungen, die man auch die Hall-Bedingungen nennt:

Für jede Teilmenge ist .

Heiratssatz

Der Heiratssatz sagt aus, dass die Hall-Bedingungen für die Existenz einer Auswahl auch hinreichend sind:

Es seien eine endliche Menge und Teilmengen von . Dann sind folgende Aussagen äquivalent:

  • Es gibt derart, dass die paarweise verschieden sind.
  • Die Hall-Bedingungen sind erfüllt.

Ein Beweis kann mittels Induktion über die Anzahl der Mengen geführt werden. Ein kurzer Beweis findet sich in Proofs from THE BOOK von Martin Aigner und Günter Ziegler.[3]

Graphentheorie

Die blauen Kanten bilden ein Matching, in dem alle Knoten aus A vorkommen.

Der Heiratssatz von Hall lässt sich wie folgt graphentheoretisch deuten. Es sei ein bipartiter Graph mit Bipartition . Ein Matching ist eine Menge von verschiedenen Kanten, die keine Knoten des Graphen gemeinsam haben. Für eine Teilmenge sei die Menge aller zu benachbarten Punkte, die wegen der Bipartitheit notwendigerweise eine Teilmenge von sind. Die Frage nach einem Matching, in dem alle Knoten vorkommen, ist die Frage nach einer Auswahl von paarweise verschiedenen Knoten für alle . Der Heiratssatz lautet in diesem Kontext[4]:

Für einen bipartiten Graphen mit Bipartition sind folgende Aussagen äquivalent:

  • Es gibt ein Matching, in dem jeder Knoten aus vorkommt.
  • Für alle Teilmengen gilt .

Siehe auch

Der Heiratssatz ist eng verwandt mit

das heißt diese drei Sätze lassen sich leicht gegenseitig auseinander herleiten.[5]

Eine schöne Veranschaulichung des Heiratssatzes findet sich bei Konrad Jacobs.[6]

Erweiterung auf den unendlichen Fall

Zum Heiratssatz (und ebenso zum Satz von Dilworth) gibt es eine erweiterte Version, welche den Fall einbezieht, dass die Grundmenge unendlich ist. Der Beweis dieser transfiniten Version setzt allerdings üblicherweise als entscheidendes Hilfsmittel das Lemma von Zorn ein, geht also vom Auswahlaxiom aus [7].

Literatur

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. P. Hall: On representation of subsets, Quart. J. Math. (Oxford) 10 (1935), Seiten 26-30
  2. M. Aigner, G. M. Ziegler: Proofs from THE BOOK, Springer-Verlag (1991), ISBN 3-540-63698-6, Kapitel 21, Seite 134
  3. M. Aigner, G. M. Ziegler: Proofs from THE BOOK, Springer-Verlag (1991), ISBN 3-540-63698-6, Kapitel 21, Seite 135
  4. Winfried Hochstättler: Algorithmische Mathematik, Springer-Verlag (2010), ISBN 3-642-05421-8, Satz 4.36
  5. Dieter Jungnickel, Konrad Jacobs:Einführung in die Kombinatorik, Walter de Gruyter (2003), ISBN 3-11-016727-1, Kapitel II, 2.2
  6. Konrad Jacobs: "Selecta Mathematica I", Heidelberger Taschenbücher, Springer-Verlag (1969), S. 104 ff.
  7. Siehe hierzu Rado's Auswahlprinzip.