„Adjunktion (Kategorientheorie)“ – Versionsunterschied

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* {{Literatur|Autor=Steve Awodey|Titel=Category Theory|Verlag=Claredon Press|Ort=Oxford|Jahr=2006|ISBN=978-0-19-856861-2|Reihe=Oxford Logic Guides|Band=49|Kommentar=9. Kapitel}}
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* {{Literatur|Autor=[[Saunders Mac Lane]]|Titel=Categories for the Working Mathematician|Verlag=Springer|Ort=New York|Reihe=Graduate Texts in Mathematics|Band=5|ISBN=0-387-90035-7|Kommentar=IV. Kapitel}}
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* {{Literatur|Autor=Bodo Pareigis|Titel=Kategorien und Funktoren|Verlag=Teubner|Ort=Stuttgart|Jahr=1969|ISBN=9783663121909|DOI=10.1007/978-3-663-12190-9}}
* {{Literatur|Autor=H. Schubert|Titel=Kategorien II|Verlag=Springer|Ort=Berlin|Jahr=1970|ISBN=978-3-540-04866-4|Reihe=Heidelberger Taschenbuch|Band=66|DOI=10.1007/978-3-642-95156-5}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 20. April 2015, 15:21 Uhr

Adjunktion ist ein Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der Kategorientheorie. Zwei Funktoren und zwischen Kategorien und heißen adjungiert, wenn sie eine gewisse Beziehung zwischen Morphismenmengen vermitteln. Dieser Begriff wurde von D. M. Kan eingeführt.[1]

Definition

Zwei Funktoren und zwischen Kategorien und bilden ein adjungiertes Funktorpaar, wenn die Funktoren

und

von in die Kategorie der Mengen Set natürlich äquivalent sind. (Zusammen mit den beiden Kategorien und den beiden Funkoren bildet die natürliche Äquivalenz eine Adjunktion.)

heißt rechtsadjungiert zu , heißt linksadjungiert zu .[2][3]

Einheit und Koeinheit der Adjunktion

Ist die natürliche Äquivalenz , so heißen die natürlichen Transformationen

und

Einheit bzw. Koeinheit der Adjunktion.

Einheit und Koeinheit haben die Eigenschaft, dass die beiden induzierten Transformationen

und

die Identität ergeben. Umgekehrt kann man zeigen, dass zwei derartige natürliche Transformationen eine Adjunktion bestimmen.

Eigenschaften

  • Sind und quasi-invers zueinander, so ist rechts- und linksadjungiert zu .
  • Rechtsadjungierte Funktoren erhalten Limites (sind also linksexakt), linksadjungierte Funktoren erhalten Kolimites (sie sind rechtsexakt).
  • Ist rechtsadjungiert zu , die Einheit, und die Koeinheit der Adjunktion, so ist mit eine Monade in .

Beispiele

  • Der Funktor „freie abelsche Gruppe über einer Menge“ ist linksadjungiert zum Vergissfunktor Ab → Set.
  • Der Funktor „statte eine Menge mit der diskreten Topologie aus“ ist linksadjungiert zum Vergissfunktor Top → Set.
  • Der Funktor „disjunkte Vereinigung mit einem einpunktigen Raum“ ist linksadjungiert zum Vergissfunktor Top* → Top.
  • Der Funktor „Stone-Čech-Kompaktifizierung“ ist linksadjungiert zum Vergissfunktor von der Kategorie der kompakten Hausdorffräume in die Kategorie aller topologischer Räume.
  • Der Funktor „Vervollständigung“ ist linksadjungiert zum Vergissfunktor von der Kategorie der vollständigen metrischen Räume in die Kategorie aller metrischen Räume.
  • Die reduzierte Einhängung ist linksadjungiert zum Schleifenraum; beide Kategorien sind dabei die punktierten topologischen Räume mit den Homotopieklassen von punktierten Abbildungen als Morphismen.
  • In einer kartesisch abgeschlossenen Kategorie ist für jedes Objekt der Funktor linksadjungiert zum Funktor . Die sich durch diese Funktoren ergebende Monade, bei der die Objektabbildung ist, ist gerade die Zustandsmonade mit Zustandsobjekt .
  • Fasst man Funktionen als spezielle Relationen auf, so ergibt sich ein Vergissfunktor , mit für Mengen und für Funktionen . Der zu rechtsadjungierte Funktor ordnet Mengen ihre Potenzmenge und Relationen die Funktion zu. Die -Komponente der Einheit der Adjunktion, , ist . Die -Komponente der Koeinheit der Adjunktion, , ist gerade die auf beschränkte Elementrelation.

Literatur

Einzelnachweise

  1. D. M. Kan: Adjoint Functors, Transaction American Mathematical Society (1958), Band 87, Seiten 294-329
  2. P. J. Hilton, U. Stammbach: A Course in Homological Algebra, Springer-Verlag (1970), ISBN 0-387-90032-2, Kapitel II, Absatz 7: Adjoint Functors
  3. H. Schubert: Kategorien II (= Heidelberger Taschenbuch. Band 66). Springer, Berlin 1970, ISBN 978-3-540-04866-4, doi:10.1007/978-3-642-95156-5.