„Immunhistochemie“ – Versionsunterschied

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In der medizinischen Histologie dient die IHC in der Regel der Identifikation und Klassifizierung von [[Tumor]]zellen, die bestimmte [[Antigen]]e [[Genexpression|exprimieren]]. So können morphologisch gleich erscheinende Tumoren, die sich aber in ihrem Wachstums- oder Absiedelungsverhalten (Aggressivität, Metastasen) oder in ihrer Therapieantwort unterscheiden, zugeordnet werden. Durch neuere Forschungen können bestimmte Zelleigenschaften direkt in Zusammenhang mit der Wirksamkeit von therapeutischen Molekülen (targeted therapy, z. B. [[Herceptin]] bei best. [[Brustkrebs]]) gebracht werden. Die Forschung arbeitet intensiv an solchen "Tumorantikörpern", die direkt gegen Krebszellen gerichtet sind.
In der medizinischen Histologie dient die IHC in der Regel der Identifikation und Klassifizierung von [[Tumor]]zellen, die bestimmte [[Antigen]]e [[Genexpression|exprimieren]]. So können morphologisch gleich erscheinende Tumoren, die sich aber in ihrem Wachstums- oder Absiedelungsverhalten (Aggressivität, Metastasen) oder in ihrer Therapieantwort unterscheiden, zugeordnet werden. Durch neuere Forschungen können bestimmte Zelleigenschaften direkt in Zusammenhang mit der Wirksamkeit von therapeutischen Molekülen (targeted therapy, z. B. [[Herceptin]] bei best. [[Brustkrebs]]) gebracht werden. Die Forschung arbeitet intensiv an solchen "Tumorantikörpern", die direkt gegen Krebszellen gerichtet sind.

Eine neue Methode mit quantitativen und reproduzierbaren Ergebnissen zur Typisierung von invasivem Brustkrebs ist die [[Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion|RT-qPCR]], auf der beispielsweise der [[Genexpressionstest]] [[MammaTyper]] basiert. MammaTyper ermöglicht eine präzise, quantitative und reproduzierbare Messung der vier [[Biomarker]] [[HER2/neu|''ERBB2'' (HER2/neu)]], [[Estrogenrezeptor|''ESR1'' (ER)]], ''PGR'' (PR) und [[Ki-67 (Protein)|''MKI67'']] (Proliferationsmarker Ki-67)<ref>{{Internetquelle|url=http://www.mammatyper.com/de/mammatyper/spezifikationen/|titel=MammaTyper|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=dt|zugriff=18.08.2016}}</ref><ref>{{Literatur|Autor=Mark Laible, Kornelia Schlombs, Katharina Kaiser, Elke Veltrup, Stefanie Herlein, Sotiris Lakis, Robert Stöhr, Sebastian Eidt, Arndt Hartmann, Ralph M. Wirtz, Ugur Sahin|Titel=Technical validation of an RT-qPCR in vitro diagnostic test system for the determination of breast cancer molecular subtypes by quantification of ERBB2, ESR1, PGR and MKI67 mRNA levels from formalin-fixed parrafin-embedded breast tumor specimens|Hrsg=|Sammelwerk=BMC Cancer 2016|Band=16:398|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Seiten=|ISBN=|DOI=10.1186/s12885-016-2476-x|Online=https://bmccancer.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12885-016-2476-x}}</ref>.


== Prinzip der immunhistochemischen Färbung ==
== Prinzip der immunhistochemischen Färbung ==

Version vom 14. September 2016, 10:42 Uhr

Antikörperfärbung an einem Embryo von Drosophila melanogaster (Schwarzbäuchige Taufliege). Der Antikörper erkennt ein unbekanntes Antigen im Lumen des Tracheensystems.

Immunhistochemie (IHC, auch Immunhistologie oder Immun- bzw. Antikörperfärbung genannt) ist eine in der Biologie und Medizin verwendete Methode, mit der Proteine oder andere Strukturen mit Hilfe von markierten Antikörpern sichtbar gemacht werden können.[1] Sind die Antikörper mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert, spricht man von Immunfluoreszenz.

Mit der Methode kann beispielsweise bestimmt werden, in welchem Gewebe das Protein vorhanden ist und auch, in welchem Kompartiment der Zelle es lokalisiert ist. Beispielsweise können Transkriptionsfaktoren, die im Zellkern lokalisiert sind, nur im Zellkern angefärbt werden, membranständige Proteine nur in Teilen der Zellmembran usw. Für Antikörperfärbungen wird fixiertes Gewebe verwendet, das entweder aus vollständigen Tieren (Embryonen von Zebrabärbling, Drosophila melanogaster etc.) oder aus Gewebeschnitten bestehen kann (zum Beispiel Mikrotomschnitte von Organen der Maus oder des Menschen). Zellen aus Körperflüssigkeiten oder Punktaten u. Ä., die mittels Zentrifugation auf einen Objektträger aufgebracht wurden, oder auf einem Objektträger gewachsen sind (Zellkulturtechnik), können ebenfalls immunhistochemisch untersucht werden.

In der medizinischen Histologie dient die IHC in der Regel der Identifikation und Klassifizierung von Tumorzellen, die bestimmte Antigene exprimieren. So können morphologisch gleich erscheinende Tumoren, die sich aber in ihrem Wachstums- oder Absiedelungsverhalten (Aggressivität, Metastasen) oder in ihrer Therapieantwort unterscheiden, zugeordnet werden. Durch neuere Forschungen können bestimmte Zelleigenschaften direkt in Zusammenhang mit der Wirksamkeit von therapeutischen Molekülen (targeted therapy, z. B. Herceptin bei best. Brustkrebs) gebracht werden. Die Forschung arbeitet intensiv an solchen "Tumorantikörpern", die direkt gegen Krebszellen gerichtet sind.

Eine neue Methode mit quantitativen und reproduzierbaren Ergebnissen zur Typisierung von invasivem Brustkrebs ist die RT-qPCR, auf der beispielsweise der Genexpressionstest MammaTyper basiert. MammaTyper ermöglicht eine präzise, quantitative und reproduzierbare Messung der vier Biomarker ERBB2 (HER2/neu), ESR1 (ER), PGR (PR) und MKI67 (Proliferationsmarker Ki-67)[2][3].

Prinzip der immunhistochemischen Färbung

Der Nachweis beruht auf der Affinität von Antikörpern zu einer bestimmten Gewebeeigenschaft (Epitop) als Antigen-Antikörper-Reaktion. Im Idealfall kommt es zu einer spezifischen und starken Bindung zwischen Antikörper und Epitop. Der Antikörper ist mit einem Detektionssystem gekoppelt, das sein Vorhandensein im Präparat sichtbar macht. Mittels verschiedener Detektionssysteme können schon geringe Mengen an Epitop verstärkt dargestellt werden. Das Ziel ist es, ein Signal am Ort des Epitops (und nur dort) in ausreichender Stärke zu erkennen.

Siehe auch

Commons: Immunohistochemistry – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gudrun Lang: Histotechnik. Springer-Verlag, 2013. ISBN 9783709111901. S. 271
  2. MammaTyper. Abgerufen am 18. August 2016 (dt).
  3. Mark Laible, Kornelia Schlombs, Katharina Kaiser, Elke Veltrup, Stefanie Herlein, Sotiris Lakis, Robert Stöhr, Sebastian Eidt, Arndt Hartmann, Ralph M. Wirtz, Ugur Sahin: Technical validation of an RT-qPCR in vitro diagnostic test system for the determination of breast cancer molecular subtypes by quantification of ERBB2, ESR1, PGR and MKI67 mRNA levels from formalin-fixed parrafin-embedded breast tumor specimens. In: BMC Cancer 2016. Band 16:398, doi:10.1186/s12885-016-2476-x (biomedcentral.com).