„Blaukopfkolibri“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. März 2017, 20:49 Uhr

Blaukopfkolibri

Blaukopfkolibri ♂

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kolibris (Trochilinae)
Gattung: Cyanophaia
Art: Blaukopfkolibri
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Cyanophaia
Reichenbach, 1854
Wissenschaftlicher Name der Art
Cyanophaia bicolor
(Gmelin, JF, 1788)

Der Blaukopfkolibri (Cyanophaia bicolor) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst die Inseln Martinique und die Dominica. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Der männliche Blaukopfkolibri erreicht bei einem Gewicht von 4,7 g eine Körperlänge von 9-10 cm, das Weibchen bei 4,5 g ebenfalls eine Körperlänge von 9-10 cm. Das Männchen hat einen geraden schwarzen Schnabel, der an der Basis des Unterschnabels teils pinkfarben ist. Der Kopf ist metallisch violettblau, der Rücken schimmert grün. Die Oberschwanzdecken sind tiefblau. Das Kinn und die Kehle sind violettblau, der Rest der Unterseite metallisch grün mit einer matten blauen Tönung. Der gegabelte Schwanz ist stahlblau. Das Weibchen hat einen ähnlichen Schnabel wie die Männchen. Dieser ist aber vollkommen schwarz. Der Kopf glänzt grün, wobei Wangen und Ohrenbereich dunkler wirken. Hinter dem Auge befindet sich ein grauer Fleck. Der Rücken ist bronzegrün. Die Unterseite ist blass bräunlichgrau gefärbt, die Seiten bronzegrün. Der Schwanz schimmert bronzefarben an der Basis. Die äußeren Steuerfedern ziert eine blaue subterminale Binde, die von großen grauen Flecken durchzogen ist. Immature Blaukopfkolibris ähneln ausgewachsenen Weibchen doch sind die Kopffedern hellgrün mit braunen Säumen.[1]

Verhalten

Verbreitungsgebiet des Blaukopfkolibris

Der Blaukopfkolibri ist ein Standvogel. Seinen Nektar holt er sich von den unteren Straten bis zu den Baumkronen. Die Pflanzen, die sie u.a. anfliegen gehören zu den Gattungen Pachystachys, Seidenpflanzen (Asclepias), Begonien (Begonia), Costus, Besleria, Duranta und Inga. Dazu jagen sie nahe von Bergflüssen Insekten und sammeln Gliederfüßer von den Blättern.[1]

Lautäußerungen

Ihr Ruf klingt wie schriller metallischer Laut, der schnell in der Tonhöhe abnimmt. Dazu kommt ein metallisches klick-klick-klick.[1]

Fortpflanzung

Sie brüten von März bis Mai. Ihr kelchförmiges Nest besteht aus Pflanzenfasern z.B. vom Flaum der Baumwollbäume oder weichen Teilen von Farnbäumen. Diese platzieren sie in ein bis vier Meter Höhe auf horizontalen Zweigen oder Farnspitzen. Meist verzieren sie diese mit Streifen von toten Helikonienblättern oder Farnen. Sie legen zwei Eier ins Nest, die 16 bis 18 Tage vom Weibchen ausgebrütet werden. Die Küken sind fleischfarben mit hellem grau. Die Jungvögel sind 20 bis 23 Tage Nesthocker. Die Jungtiere bleiben dann noch drei bis vier Wochen bei der Mutter. Ihre erste Brut haben sie in ihrem zweiten Jahr.[1]

Systematik

Laut neueren phylogenetische Untersuchungen gilt die Gattung Cyanophaia als paraphyletisch mit der Gattung Chlorostilbon.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Johann Friedrich Gmelin beschrieb den Kolibri unter dem Namen Trochilus bicolor. Das Typusexemplar stammte angeblich aus Guadeloupe.[3] 1854 führte Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach die Gattung Cyanophaia ein, der er u.a. den Blaukopfkolibri zuordnete.[4] [A 1] »Cynanthus« leitet sich vom griechischen »cyanos κυανος« für »dunkelblau« und »phaios φαιος« für »dunkel, düster« ab.[5] Der Artname setzt sich aus den lateinischen Worten »bi« für »zwei« und »color« für »Frabe« zusammen.[6]

Literatur

  • Karl-Ludwig Schuchmann, Peter Boesman: Blue-headed Hummingbird (Cyanophaia bicolor) in Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Johann Friedrich Gmelin: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. Band 1, Nr. 1. Georg Emanuel Beer, Leipzig 1788 (biodiversitylibrary.org).
  • Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach: Aufzählung der Colibris oder Trochilideen in ihrer wahren natürlichen Verwandtschaft nebst Schlüssel ihrer Synonymik. In: Journal für Ornithologie. Band 2, Sonderheft, 1854, S. 1–24 (biodiversitylibrary.org).
  • Jimmy Adair McGuire, Christopher Cooper Witt, James Vanderbeek Remsen Jr, Ammon Corl, Daniel Lee Rabosky, Douglas Leonard Altshuler, Robert Dudley: Molecular phylogenetics and the diversification of hummingbirds. In: Current Biology. Band 24, Nr. 8, 2014, S. 910–916, doi:10.1016/j.cub.2014.03.016].

Weblinks

Commons: Blue-headed Hummingbird – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Karl-Ludwig Schuchmann u. a.
  2. Jimmy Adair McGuire u. a., S. 910-916.
  3. Johann Friedrich Gmelin, S. 496.
  4. Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach, S. 10.
  5. James A. Jobling, S. 127.
  6. James A. Jobling, S. 72.

Anmerkungen

  1. Dieser Gattung ordnete er auch den Blaugesicht-Breitschnabelkolibri (Cynanthus doubledayi (Bourcier, 1847)), Blaukehlkolibri (Lepidopyga coeruleogularis (Gould, 1851)) (Synonym: Trochilus duchassaini Bourcier, 1851) und der Rotschwanz-Degenflügel (Campylopterus falcatus (Swainson, 1821) (Synonym: Le Colibri Lazulite Trochilus lazulus Vieillot, 1823. Andere Autoren sehen in Vieillots Beschreibung eine ausgestorbene Art.)