„Friedrich Bär“ – Versionsunterschied

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Version vom 4. November 2017, 00:50 Uhr

Friedrich Bär (* 11 Juni 1908 in Meran, Südtirol, † 22 Januar 1992 in Berlin, Wilmersdorf) war deutscher Chemiker und Mediziner.

Leben

Friedrich Bär wurde 1908 in Südtirol als Sohn von Magdalena Maria Landtmann, jüngste Tochter von Franz Landtmann, geboren.

Nach Abschluss seiner Dissertation bei Richard Kuhn (Dr. phil. nat.) erhielt Friedrich Bär von 1934 bis 1936 ein DFG-Stipendium, um am Kaiser-Wilhelm Institut (KWI) für Medizinische Forschung in Heidelberg zu forschen. 1936 wechselte er an das Robert Koch Institut (RKI) nach Berlin und wurde dort 1940 wissenschaftliches Mitglied.

Er habilitierte 1946 am Lehrstuhl für Hygiene an die Universität Jena (Dr. med.) von Hans Schlossberger, mit dem er auch gemeinsam veröffentlichte [1], und blieb in Jena bis 1950.

Im Anschluss wechselte er an das Max von Pettenkofer-Institut des Bundesgesundheitsamtes nach Berlin und wurde dort zum Professor ernannt.[2][3][4]

Veröffentlichungen

In seiner Laufbahn tätigte Friedrich Bär zahlreiche, zitierte Veröffentlichungen (Auswahl) zu den Themen:

  • Gesundheitsgefährdung des Menschen und Tieren durch Insektizide [5] [6], Rückständen und Nachweis von Insektiziden in Lebensmitteln [7]
  • Ernährungshygiene [8][9]
  • Kunststoffe in der Medizin und im Rahmen des Lebensmittelgesetzes[3]

Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Friedrich Bär wies in seinen Veröffentlichungen immer auf die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Nahrungsmittel hin. In einem Spiegel-Beitrag zum Thema "Grenzwerte für den Einsatz von Pflanzenschutzmittel bei der Nahrungsmittel" äußerte er bereits 1973 sein Bedenken, die Grenzwerte anhand von rechnerischen Werten einem maximalen Toleranzwert anzugleichen ohne den Einfluss von "Rückstandsmengen" auf den Konsumenten zu berücksichtigen [10].

Auszeichnungen

1973: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland [4]

Einzelnachweise

  1. Hans Schlossberger, Friedrich Bär: Untersuchungen über die Wirkungsweise von Sulfonamidverbindungen bei der Infektion von Mäusen mit Streptokokken und Lymphogranuloma inguinale. In: G. Fischer (Hrsg.): Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten und Hygiene: Medizinisch-hygienische, Bakteriologie, Virusforschung und Parasitologie. Band 144, 1939.
  2. Fischer, Wolfram., Akademie der Wissenschaften (Berlin, West). Arbeitsgruppe Exodus von Wissenschaften aus Berlin.: Exodus von Wissenschaften aus Berlin : Fragestellungen - Ergebnisse - Desiderate : Entwicklung vor und nach 1933. de Gruyter, Berlin [u.a.] 1994, ISBN 3-11-013945-6, S. 421 (worldcat.org).
  3. a b Friedrich Bär: Prüfung auf physiologische und toxische Wirkung. In: Nitsche/Wolf (Hrsg.): Kunststoffe Struktur, physikalisches Verhalten und Prüfung : Erster Band: Struktur und physikalisches Verhalten der Kunststoffe. Springer, Berlin, Heidelberg 1961, ISBN 978-3-642-45972-6 (worldcat.org).
  4. a b Johann Christian Poggendorff, Hans Wussing, Margot Köstler (Hrsg.): Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 8, 1, Installment 3. Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, 1996, S. 190.
  5. Friedrich Bär: Fütterungsversuche mit Systox-behandelten Zuckerrüben. In: Arzneimittelforschung. Nr. 4, 1954.
  6. Friedrich Bär: Gesundheitsgefährdung durch chemische Pflanzenschutzmittel. In: Anzeiger für Schädlingskunde. Band 29, Nr. 6, 1956, S. 85–87.
  7. Friedrich Bär: Der Nachweis von Insektiziden in Nahrungsmitteln und die Bedeutung für die Gesundheit. In: Deutsches Medizinisches Journal. Band 15, 1964, S. 672–680.
  8. W. Grunow, F. Bär: Rückstände von Arzneimitteln in Lebensmitteln tierischer Herkunft. In: Medizinische Monatsschrift. Nr. 22, 1963.
  9. Friedrich Bär: Chemotherapeutische Versuche mit Penicillin bei der experimentellen Infektion der Maus mit Schweinerotlauf. In: Zeitschrift für Hygiene und Infectionskrankheiten. Band 129. Veit & Comp., 1949.
  10. Grenzwerte für den Einsatz von Pflanzenschutzmittel bei der Nahrungsmittel. In: Spiegel. 1973, abgerufen am 3. November 2017.