„Pathergiephänomen“ – Versionsunterschied

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Version vom 12. November 2017, 09:39 Uhr

Unter einem Pathergiephänomen (von patho-, einem lateinischen Wortbildungselement für „Krankheit“, griechisch érgon „Werk“, „Tätigkeit“ und phainomenon „Erscheinung“)[1] versteht man die Auslösung einer krankheitsspezifischen Läsion durch einen unspezifischen Reiz, einem charakteristischen, auch für diagnostische Zwecke eingesetzten klinischen Befund. Es ist die klinische Erscheinungsform einer erniedrigten Schwelle zur Aktivierung von neutrophilen Granulozyten.[2]

Das Pathergiephänomen beobachtet man unter anderem bei Morbus Behçet. Nach Injektion von 0,5 ml einer 0,9 prozentigen NaCl-Lösung treten nach 48 Stunden Pusteln im Schub an der Injektionsstelle auf. Beim Morbus Behçet ist dieses Pathergiephänomen pathognomonisch.[3] Beim Pyoderma gangraenosum, einer Dermatitis ulcerosa, tritt es nach Minimaltraumen, etwa nach Nadelstichen im Rahmen einer Intrakutantestung auf, wonach sich die Mininmaltraumen in hämorrhagische, nekrotisierende Pusteln umwandeln, aus denen ein neuer Herd entstehen kann. Das Pathergiephänomen ist auch bei der Granulomatose mit Polyangiitis (Wegener-Granulomatose) und der leukozytoklastischen Vaskulitis zu beobachten.[2]

Einzelnachweise

  1. Pathergie, Das große Fremdwörterbuch Academic. Abgerufen am 12. November 2017.
  2. a b Peter Fritsch: Dermatologie Venerologie: Grundlagen. Klinik. Atlas. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-06555-6, S. 390 (google.com).
  3. Rudolf Ott, Wolfgang Krug, Hans-Peter Vollmer: Klinik- und Praxisführer Zahnmedizin. Georg Thieme Verlag, 2002, ISBN 978-3-13-158021-4, S. 294 (google.com).