„Eisensilicate“ – Versionsunterschied

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== Darstellung und Vorkommen ==
== Darstellung und Vorkommen ==
Eisen(II)-silicate entstehen durch Verschmelzen von [[Eisen(II)-oxid]] mit [[Quarz]]. Sie sind in der Natur weit verbreitet und kommen in reiner Form als [[Fayalit]] Fe<sub>2</sub>SiO<sub>4</sub> und [[Grünerit]] FeSiO<sub>3</sub> vor. Daneben treten vielfach isomorphe Gemische mit Silicaten anderer Metalle, z. B. [[Olivin]] (Mg,Fe)<sub>2</sub>SiO<sub>4</sub> und [[Hedenbergit]] (CaFe)(Si<sub>2</sub>O<sub>6</sub>) auf. Eisen(III)-silicate finden sich in der Natur nur in Form von Doppelsilicaten, beispielsweise als [[Akmit]] NaFe[Si<sub>2</sub>O<sub>6</sub>] und [[Andradit]] Ca<sub>3</sub>Fe<sub>2</sub>[SiO<sub>4</sub>]<sub>3</sub>.<ref name="Spektrum">Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Chemie: [http://www.spektrum.de/lexikon/chemie/eisensilicate/2785 Eisensilicate], abgerufen am 17. November 2017</ref> Fe<sub>2</sub>SiO<sub>4</sub> besitzt eine orthorhombische [[Kristallstruktur]] vom Olivintyp mit der {{Raumgruppe|Pbnm|lang}}. Bei hohen Drücken und Temperaturen geht diese in eine kubische Kristallstruktur über. FeSiO<sub>3</sub> kommt in mehrere Kristallstrukturen vor, die entweder eine [[monoklin]]e Kristallstruktur mit der {{Raumgruppe|P21/c|lang}} oder eine [[orthorhombisch]]e Kristallstruktur mit der {{Raumgruppe|Pbca|lang}} besitzen. Beide Verbindungen bilden bei sehr hohen Drücken und Temperaturen weitere Kristallstrukturen aus. Ebenfalls bekannt ist eine in der Natur nicht vorkommende Verbindung mit der Formel Fe<sub>5</sub>(SiO<sub>4</sub>)<sub>3</sub>.<ref name="HPPT">{{Literatur |Autor= |Titel=High Pressure Phase Transformations: A Handbook |Verlag=CRC Press |Ort= |Datum=1992 |Seiten=401 |ISBN=978-2-88124-759-0 |Online=[https://books.google.de/books?id=G7HJAOFT7LMC&pg=PA401 books.google.de]}}</ref><ref>{{Literatur |Autor= |Titel=High Pressure Geochemistry & Mineral Physics |Verlag= |Ort= |Datum= |Seiten=574 |Online=[https://books.google.de/books?id=XJc8G2oCNZEC&pg=PA574 books.google.de]}}</ref>
Eisen(II)-silicate entstehen durch Verschmelzen von [[Eisen(II)-oxid]] mit [[Quarz]]. Sie sind in der Natur weit verbreitet und kommen in reiner Form als [[Fayalit]] Fe<sub>2</sub>SiO<sub>4</sub> und [[Grünerit]] FeSiO<sub>3</sub> vor. Daneben treten vielfach isomorphe Gemische mit Silicaten anderer Metalle, z. B. [[Olivin]] (Mg,Fe)<sub>2</sub>SiO<sub>4</sub> und [[Hedenbergit]] (CaFe)(Si<sub>2</sub>O<sub>6</sub>) auf. Eisen(III)-silicate finden sich in der Natur nur in Form von Doppelsilicaten, beispielsweise als [[Akmit]] NaFe[Si<sub>2</sub>O<sub>6</sub>] und [[Andradit]] Ca<sub>3</sub>Fe<sub>2</sub>[SiO<sub>4</sub>]<sub>3</sub>.<ref name="Spektrum">Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Chemie: [http://www.spektrum.de/lexikon/chemie/eisensilicate/2785 Eisensilicate], abgerufen am 17. November 2017</ref> Fe<sub>2</sub>SiO<sub>4</sub> besitzt eine orthorhombische [[Kristallstruktur]] vom Olivintyp mit der {{Raumgruppe|Pbnm|lang}}. Bei hohen Drücken und Temperaturen geht diese in eine kubische Kristallstruktur über. FeSiO<sub>3</sub> kommt in mehrere Kristallstrukturen vor, die entweder eine [[monoklin]]e Kristallstruktur mit der {{Raumgruppe|P21/c|lang}} oder eine [[orthorhombisch]]e Kristallstruktur mit der {{Raumgruppe|Pbca|lang}} besitzen. Beide Verbindungen bilden bei sehr hohen Drücken und Temperaturen weitere Kristallstrukturen aus. Ebenfalls bekannt ist eine in der Natur nicht vorkommende Verbindung mit der Formel Fe<sub>5</sub>(SiO<sub>4</sub>)<sub>3</sub>.<ref name="HPPT">{{Literatur |Autor= |Titel=High Pressure Phase Transformations: A Handbook |Verlag=CRC Press |Ort= |Datum=1992 |Seiten=401 |ISBN=978-2-88124-759-0 |Online=[https://books.google.de/books?id=G7HJAOFT7LMC&pg=PA401 books.google.de]}}</ref><ref>{{Literatur |Autor= |Titel=High Pressure Geochemistry & Mineral Physics |Verlag= |Ort= |Datum= |Seiten=574 |Online=[https://books.google.de/books?id=XJc8G2oCNZEC&pg=PA574 books.google.de]}}</ref><ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Thermodynamic Data on Oxides and Silicates: An Assessed Data Set Based on Thermochemistry and High Pressure Phase Equilibrium |Verlag=Springer Science & Business Media |Ort= |Datum=2012 |Seiten=64 |ISBN=978-3-642-78332-6 |Online=[https://books.google.de/books?id=P-rrCAAAQBAJ&pg=PA64 books.google.de]}}</ref>


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==

Version vom 17. November 2017, 23:05 Uhr

Als Eisensilikate (Eisensilicate) werden verschiedene chemische Verbindungen des Eisens aus der Gruppe der Silikate bezeichnet.

Darstellung und Vorkommen

Eisen(II)-silicate entstehen durch Verschmelzen von Eisen(II)-oxid mit Quarz. Sie sind in der Natur weit verbreitet und kommen in reiner Form als Fayalit Fe2SiO4 und Grünerit FeSiO3 vor. Daneben treten vielfach isomorphe Gemische mit Silicaten anderer Metalle, z. B. Olivin (Mg,Fe)2SiO4 und Hedenbergit (CaFe)(Si2O6) auf. Eisen(III)-silicate finden sich in der Natur nur in Form von Doppelsilicaten, beispielsweise als Akmit NaFe[Si2O6] und Andradit Ca3Fe2[SiO4]3.[1] Fe2SiO4 besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur vom Olivintyp mit der Raumgruppe Pbnm (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/62.3. Bei hohen Drücken und Temperaturen geht diese in eine kubische Kristallstruktur über. FeSiO3 kommt in mehrere Kristallstrukturen vor, die entweder eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 oder eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pbca (Raumgruppen-Nr. 61)Vorlage:Raumgruppe/61 besitzen. Beide Verbindungen bilden bei sehr hohen Drücken und Temperaturen weitere Kristallstrukturen aus. Ebenfalls bekannt ist eine in der Natur nicht vorkommende Verbindung mit der Formel Fe5(SiO4)3.[2][3][4]

Eigenschaften

Eisensilikate
Name Eisen(II)-orthosilicat Eisen(II)-metasilicat
Andere Namen Ferroorthosilicat
  • Ferrometasilicat
  • Ferrosilit
Summenformel Fe2SiO4 FeSiO3
CAS-Nummer 10179-73-4 13478-48-3
PubChem 165842
Molare Masse 203,77 g·mol−1 131,93 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Kurzbeschreibung brauner Feststoff[5]
Schmelzpunkt 1217 °C[2]
Dichte 4,34 g·cm−3[6]
Löslichkeit
GHS-
Kennzeichnung
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze siehe oben
siehe oben

Einzelnachweise

  1. Spektrum Akademischer Verlag, Lexikon der Chemie: Eisensilicate, abgerufen am 17. November 2017
  2. a b High Pressure Phase Transformations: A Handbook. CRC Press, 1992, ISBN 978-2-88124-759-0, S. 401 (books.google.de).
  3. High Pressure Geochemistry & Mineral Physics. S. 574 (books.google.de).
  4. Thermodynamic Data on Oxides and Silicates: An Assessed Data Set Based on Thermochemistry and High Pressure Phase Equilibrium. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-3-642-78332-6, S. 64 (books.google.de).
  5. CRC Handbook of Chemistry and Physics, 97th Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4987-5429-3 (books.google.de).
  6. Taschenbuch für Chemiker und Physiker: Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58842-6, S. 460 (books.google.de).