„Holzölbaum“ – Versionsunterschied

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Der Holzölbaum wächst als stark verzweigter, kleiner bis mittelgroßer, laubabwerfender [[Baum]], der Wuchshöhen von bis zu etwa 10 Meter erreicht. Die [[Borke]] ist fast glatt und hellgrau. Die [[Rinde]] junger Zweige ist anfangs rostfarben flaumig behaart, verkahlt aber bald und besitzt deutlich Lentizellen. Bei einer Verletzung rinnt [[Milchsaft]] aus. Das [[Holz]] ist weich und weiß. Die lanzettlichen Knospenschuppen sind oft etwas klebrig.
Der Holzölbaum wächst als stark verzweigter, kleiner bis mittelgroßer, laubabwerfender [[Baum]], der Wuchshöhen von bis zu etwa 10 Meter erreicht. Die [[Borke]] ist fast glatt und hellgrau. Die [[Rinde]] junger Zweige ist anfangs rostfarben flaumig behaart, verkahlt aber bald und besitzt deutlich Lentizellen. Bei einer Verletzung rinnt [[Milchsaft]] aus. Das [[Holz]] ist weich und weiß. Die lanzettlichen Knospenschuppen sind oft etwas klebrig.


Die wechselständig an den Enden der Zweigen konzentriert angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel besitzt zwei bräunlich bis rötliche Drüsen und ist mit einer Länge von (selten 5 bis) 10 bis 20 Zentimeter etwa gleich lang wie die Blattspreite. Die einfache, ganzrandige und bespitzte Blattspreite mit einer Länge von (selten 5 bis) 10 bis 20 Zentimeter und einer Breite von (selten 4 bis) 10 bis 19 Zentimeter, ist breit- bis schmaleiförmig, mehr oder weniger herzförmig, selten dreilappig oder mit einzelnen Spitzen an den Rändern. Die lanzettlichen und 4 bis 10 Millimeter langen, kahlen [[Nebenblätter]] fallen früh ab und hinterlassen deutliche Narben.
Die wechselständig an den Enden der Zweigen konzentriert angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der lange Blattstiel besitzt zwei bräunlich bis rötliche Drüsen an der Blattbasis und ist mit einer Länge von (selten 5 bis) 10 bis 20 Zentimeter etwa gleich lang wie die Blattspreite. Die einfache, ganzrandige und bespitzte Blattspreite mit einer Länge von (selten 5 bis) 10 bis 20 Zentimeter und einer Breite von (selten 4 bis) 10 bis 19 Zentimeter, ist breit- bis schmaleiförmig, mehr oder weniger herzförmig, selten dreilappig oder mit einzelnen Spitzen an den Rändern. Die lanzettlichen und 4 bis 10 Millimeter langen, kahlen [[Nebenblätter]] fallen früh ab und hinterlassen deutliche Narben.


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[[File:Tung Oil Tree (Vernicia fordii) (5713670492).jpg|mini|links|Blütenstände]]
[[Datei:Vernicia fordii6.jpg|mini|links|Männliche Blüte]]
[[Datei:Tung Tree Seeds.jpg|mini|links|Tung Samen]]
[[Datei:Vernicia fordii5.jpg|mini|Reife Frucht]]


=== Generative Merkmale ===
=== Generative Merkmale ===
''Vernicia fordii'' ist einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die verzweigten Blütenstände erscheinen immer vor den Laubblättern und enthalten sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Die eingeschlechtigen Blüten weisen einen Durchmesser von rund 3 Zentimeter auf. Die fünf bis sechs (sieben) weißen, freien, leicht überlappenden, spatel- bis verkehrteilanzettlichen [[Blütenhüllblatt|Blütenhüllblätter]] besitzen dunkelrote oder dunkelviolette Streifen ([[Saftmal]]e). Bei den männlichen Blüten sind 7–14 gelbliche oder rötliche Staubblätter in zwei Kreisen vorhanden, die äußeren sind kürzer, sie sind jeweils im unteren Teil zu einer Röhre verwachsen. Der [[Fruchtknoten]] ist oberständig und haarig, der Griffel ist zweilappig.<ref>[http://www.nationaalherbarium.nl/ThaiEuph/ThVspecies/ThVernicia.htm Flora of Thailand ''Vernicia''] bei Nationaal Herbarium Nederland, abgerufen am 8. Dezember 2017.</ref>
''Vernicia fordii'' ist einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die verzweigten, [[Schirmrispe|Schirmrispartigen]] Blütenstände sind bis etwa 20&nbsp;cm breit und erscheinen immer vor den Laubblättern. Die Blütenstände enthalten sehr wenige (eine) weibliche als auch überwiegend männliche Blüten. Die eingeschlechtigen Blüten weisen einen Durchmesser von rund 3–4 Zentimeter auf. Die fünf bis acht (männliche) und fünf bis neun (weibliche),<ref name="Mao" /> weißen, freien, leicht überlappenden, spatel- bis verkehrteilanzettlichen [[Blütenhüllblatt|Blütenhüllblätter]] besitzen in der Kronröhre dunkelrote oder dunkelviolette und gelbliche Streifen ([[Saftmal]]e). Bei den männlichen Blüten sind 7–14 Staubblätter, mit gelblichen oder rötlichen Staubfäden und gelben Antheren, in zwei Kreisen vorhanden, die äußeren sind kürzer, sie sind jeweils im unteren Teil zu einer Röhre verwachsen. Der [[Fruchtknoten]] ist oberständig und haarig, der Griffel ist zweilappig.<ref>[http://www.nationaalherbarium.nl/ThaiEuph/ThVspecies/ThVernicia.htm Flora of Thailand ''Vernicia''] bei Nationaal Herbarium Nederland, abgerufen am 8. Dezember 2017.</ref> Bei den weiblichen Blüten können Staminodien vorhanden sein, sie verschwinden aber meist während der Anthesis.<ref name="Mao">Yingji Mao, Wenbo Liu, Xue Chen et al.: ''Flower Development and Sex Determination between Male and Female Flowers in Vernicia fordii.'' In: ''Front. Plant Sci.'' 8, 2017, S.&nbsp;1291, {{doi|10.3389/fpls.2017.01291}}.</ref> Die weibliche und männlichen Blüten besitzen jeweils am Grund mehrere keilförmige Nektardrüsen, der kleine, grüne bis rötliche Blütenkelch besteht jeweils aus zwei bis drei ungleichen Lappen.


Die giftige, harte und glatte, schwach linierte, rundliche und bespitzte [[Steinfrucht]] besitzt eine Länge von 4 bis 6 Zentimeter und einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter. Die Früchte enthalten drei bis fünf große Samen welche in einer faserigen, fein segmentierten Samenschale liegen. Sie sind zunächst grün, und färben sich zur Reife bräunlich bis rötlich. Der mit einer Größe von 2 bis 2,5&nbsp;× 2 bis 2,2&nbsp;cm und etwa 15&nbsp;mm dick, eiförmige und abgeflachte, höckerzahnige Samen ist ölhaltig, hellbräunlich, etwas warzig und leicht gefurcht. Der Samenmantel ist dick und verholzt, das [[Hilum]] ist ausgeprägt, das Gewicht der Samen beträgt etwa 5 bis 6 Gramm.<ref>Zhiyong Zhan, Yicun Chen, Jay Shockey et al.: ''Proteomic Analysis of Tung Tree (Vernicia fordii) Oilseeds during the Developmental Stages.'' In: ''Molecules.'' 21(11), 2016, S.&nbsp;1486, {{doi|10.3390/molecules21111486}}.</ref>
Die giftige, harte und glatte, schwach linierte, rundliche und bespitzte [[Steinfrucht]] besitzt eine Länge von 4 bis 6 Zentimeter und einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter. Die Früchte enthalten drei bis fünf große Samen welche in einer faserigen, segmentierten Samenschale liegen. Sie sind zunächst grün, und färben sich zur Reife bräunlich bis rötlich. Der mit einer Größe von 2 bis 2,5&nbsp;× 2 bis 2,2&nbsp;cm und etwa 15&nbsp;mm dick, eiförmige und abgeflachte, höckerzahnige Samen ist ölhaltig, grau-bräunlich, etwas warzig und leicht gefurcht, das andersfarbige [[Hilum]] ist gut sichtbar. Der Samenmantel ist dick und verholzt, das Gewicht der Samen beträgt etwa 5 bis 6 Gramm.<ref>Zhiyong Zhan, Yicun Chen, Jay Shockey et al.: ''Proteomic Analysis of Tung Tree (Vernicia fordii) Oilseeds during the Developmental Stages.'' In: ''Molecules.'' 21(11), 2016, S.&nbsp;1486, {{doi|10.3390/molecules21111486}}.</ref>


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Version vom 9. Dezember 2017, 07:24 Uhr

Holzölbaum

Holzölbaum (Vernicia fordii)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Vernicia
Art: Holzölbaum
Wissenschaftlicher Name
Vernicia fordii
(Hemsl.) Airy Shaw

Der Holzölbaum (Vernicia fordii), auch Tungbaum, Tungölbaum, Kalonussbaum genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) gehört. Sie ist im südlichen China, Myanmar und Nordvietnam beheimatet[1]. In tropischen Gebieten meist unterhalb einer Höhenlage von 800 Meter wird sie weltweit angebaut. Beispielsweise im Süden der USA gilt sie als invasive Pflanze[2].

Beschreibung

Laubblätter.

Vegetative Merkmale

Der Holzölbaum wächst als stark verzweigter, kleiner bis mittelgroßer, laubabwerfender Baum, der Wuchshöhen von bis zu etwa 10 Meter erreicht. Die Borke ist fast glatt und hellgrau. Die Rinde junger Zweige ist anfangs rostfarben flaumig behaart, verkahlt aber bald und besitzt deutlich Lentizellen. Bei einer Verletzung rinnt Milchsaft aus. Das Holz ist weich und weiß. Die lanzettlichen Knospenschuppen sind oft etwas klebrig.

Die wechselständig an den Enden der Zweigen konzentriert angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der lange Blattstiel besitzt zwei bräunlich bis rötliche Drüsen an der Blattbasis und ist mit einer Länge von (selten 5 bis) 10 bis 20 Zentimeter etwa gleich lang wie die Blattspreite. Die einfache, ganzrandige und bespitzte Blattspreite mit einer Länge von (selten 5 bis) 10 bis 20 Zentimeter und einer Breite von (selten 4 bis) 10 bis 19 Zentimeter, ist breit- bis schmaleiförmig, mehr oder weniger herzförmig, selten dreilappig oder mit einzelnen Spitzen an den Rändern. Die lanzettlichen und 4 bis 10 Millimeter langen, kahlen Nebenblätter fallen früh ab und hinterlassen deutliche Narben.

Weibliche Blüte, am Grund des Fruchtknotens sieht man die keilförmigen Nektardrüsen
Blütenstände
Männliche Blüte
Tung Samen
Reife Frucht

Generative Merkmale

Vernicia fordii ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die verzweigten, Schirmrispartigen Blütenstände sind bis etwa 20 cm breit und erscheinen immer vor den Laubblättern. Die Blütenstände enthalten sehr wenige (eine) weibliche als auch überwiegend männliche Blüten. Die eingeschlechtigen Blüten weisen einen Durchmesser von rund 3–4 Zentimeter auf. Die fünf bis acht (männliche) und fünf bis neun (weibliche),[3] weißen, freien, leicht überlappenden, spatel- bis verkehrteilanzettlichen Blütenhüllblätter besitzen in der Kronröhre dunkelrote oder dunkelviolette und gelbliche Streifen (Saftmale). Bei den männlichen Blüten sind 7–14 Staubblätter, mit gelblichen oder rötlichen Staubfäden und gelben Antheren, in zwei Kreisen vorhanden, die äußeren sind kürzer, sie sind jeweils im unteren Teil zu einer Röhre verwachsen. Der Fruchtknoten ist oberständig und haarig, der Griffel ist zweilappig.[4] Bei den weiblichen Blüten können Staminodien vorhanden sein, sie verschwinden aber meist während der Anthesis.[3] Die weibliche und männlichen Blüten besitzen jeweils am Grund mehrere keilförmige Nektardrüsen, der kleine, grüne bis rötliche Blütenkelch besteht jeweils aus zwei bis drei ungleichen Lappen.

Die giftige, harte und glatte, schwach linierte, rundliche und bespitzte Steinfrucht besitzt eine Länge von 4 bis 6 Zentimeter und einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter. Die Früchte enthalten drei bis fünf große Samen welche in einer faserigen, segmentierten Samenschale liegen. Sie sind zunächst grün, und färben sich zur Reife bräunlich bis rötlich. Der mit einer Größe von 2 bis 2,5 × 2 bis 2,2 cm und etwa 15 mm dick, eiförmige und abgeflachte, höckerzahnige Samen ist ölhaltig, grau-bräunlich, etwas warzig und leicht gefurcht, das andersfarbige Hilum ist gut sichtbar. Der Samenmantel ist dick und verholzt, das Gewicht der Samen beträgt etwa 5 bis 6 Gramm.[5]

Die Blütezeit reicht von März bis April. Die Früchte reifen von August bis November.

Kultivierung und Verwendung

Der Holzölbaum wird wegen seines Holzöles geschätzt, das aus den Samen der Frucht gewonnen wird und im alten China auch als Brennstoff für Lampen benutzt wurde. Heute wird das Öl in Farben, Firnis und Verfugungsmitteln verwendet, sowie als Holzpflegemittel, und nach der Extraktion des Gummiharzes ist es ebenfalls als Motorenöl geeignet.[6] Das Holz ist leicht, aber hart, und kann als Ersatz für das Balsaholz dienen.

Der Holzölbaum wurde nach Thailand, Argentinien, Paraguay und in die USA eingeführt, hauptsächlich zur Gewinnung von Öl. Infolge von Umweltschäden durch Trockenheit und Hurrikans konnte sich der Baum jedoch in den USA nicht dauerhaft entwickeln.

Die weltweite Produktion der Tungsamen (Nüsse) stieg zwischen 1970 und 1980 von 100.000 Tonnen auf 200.000 Tonnen an.

Systematik

Diese Art wurde als Aleurites fordii 1906 durch William Botting Hemsley in Hooker's Icones Plantarum, 29, Tafel 2801, 2802 erstbeschrieben. Herbert Kenneth Airy Shaw stellte sie 1966 in Kew Bulletin 20 (3), S. 394 zur Gattung Vernicia Lour. Die Gattung Vernicia gehört zur Subtribus Aleuritinae aus der Tribus Aleuritideae in der Unterfamilie Crotonoideae innerhalb der Familie der Euphorbiaceae[2].

Quellen

  • Bingtao Li & Michael G. Gilbert: Vernicia in der Flora of China, Volume 11, 2008, S. 266: Vernicia fordii - online (Abschnitt Beschreibung).
  • A. Radlcliffe-Smith: Vernicia fordii in der Flora of Pakistan: online (Abschnitt Beschreibung).

Einzelnachweise

  1. W. Stuppy, P.C. van Welzen, P. Klinratana & M.C.T. Posa: Euphorbiaceae: Vernicia in der Flora of Thailand: Online. (in englischer Sprache, letzter Zugriff am 10. November 2010)
  2. a b Vernicia fordii im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. a b Yingji Mao, Wenbo Liu, Xue Chen et al.: Flower Development and Sex Determination between Male and Female Flowers in Vernicia fordii. In: Front. Plant Sci. 8, 2017, S. 1291, doi:10.3389/fpls.2017.01291.
  4. Flora of Thailand Vernicia bei Nationaal Herbarium Nederland, abgerufen am 8. Dezember 2017.
  5. Zhiyong Zhan, Yicun Chen, Jay Shockey et al.: Proteomic Analysis of Tung Tree (Vernicia fordii) Oilseeds during the Developmental Stages. In: Molecules. 21(11), 2016, S. 1486, doi:10.3390/molecules21111486.
  6. Datenblatt bei The Web site of the Center for New Crops & Plant Products, at Purdue University. (letzter Zugriff am 9. November 2010)

Weblinks

Commons: Vernicia fordii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien