„GenI Process“ – Versionsunterschied
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Der GenI-Prozess<ref>{{Literatur |Autor=Siegfried Genreith |Titel=The Source of the Universe Intelligent decision making, quantum measurements and gravity are three different traits of a single flame-like random process. Is consciousness the true foundation of the universe? |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Books on Demand GmbH |Ort=Norderstedt |Datum=2017-11 |Seiten=44 |ISBN=9783848223572 |OCLC= |Online=}}</ref> beschreibt einen [[Stochastischer Prozess|zeitdiskreten stochastischen Prozess]] <math>X: [0;1] \times \mathbb{N}_0 \mapsto 2^E</math> in die endlichen [[Teilmenge|Teilmengen]] einer [[Abzählbare Menge|abzählbaren Menge]] E, zusammen mit einer Abbildung <math>\rho : 2^E \rightarrow \mathbb{C}^n</math> der [[Kartesisches Produkt|Produktmenge]] in einen n-dimensionalen [[Komplexe Zahl|komplexen]] [[Vektorraum]]. Er lässt sich als [[Markow-Kette]] einordnen, während seine besonderen Eigenschaften an den [[Galton-Watson-Prozess]] erinnern. |
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Der Zufallsprozess führt sprunghafte Veränderungen im komplexen [[Vektorraum]] zurück auf das zufällige Verhalten uabhängiger Individuen innerhalb eines schwarmähnlichen Konstruktes. Der [[Schwarm]] besitzt einen Zustand <math>\sum_{j=1}^n \beta_j e_j \in \mathbb{C}^n</math>, der über eine [[Metrischer Raum|Metrik]] die individuellen Aktivitäten steuert. Er bewirkt, dass der Schwarm nach endlich vielen Schritten fast immer einen Zustand <math>\gamma e_j</math>annimmt mit der wohldefinierten Wahrscheinlichkeit <math>\frac {\vert{\beta_j}\vert^2} {\sum_k {\vert \beta_k \vert}^2}</math>. Die Individuen folgen dabei definierten Regeln und dürfen Fehler machen, angelehnt an die Vorgänge in simulierten Fischschwärmen<ref>{{Literatur |Autor=IAIN D. COUZIN, JENS KRAUSE, RICHARD JAMES, GRAEME D. RUXTON, NIGEL R. FRANKS |Titel=Collective Memory and Spatial Sorting in Animal Groups |Sammelwerk=Journal of Theoretical Biology |Band=218 |Nummer=1 |Seiten=1–11 |DOI=10.1006/jtbi.2002.3065 |Online=http://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0022519302930651 |Abruf=2018-01-24}}</ref>. Der GenI-[[Algorithmus]] simuliert einen [[Chaosforschung|chaotischen]] Entscheidungsprozess als Wettbewerb von Ideen ( = Amplituden <math>\beta_j e_j</math>), wie er beispielsweise in einem Team abläuft, das unter einer begrenzten Anzahl von Lösungen für eine vorgegebene Aufgabenstellung zu wählen hat. Ein Selektionsmechanismus führt im Laufe des Prozesses dazu, dass Ideen nacheinander aussterben, bis schließlich genau eine überlebt, die die Lösung der Aufgabe repräsentiert. Die besonderen Eigenschaften des GenI- |
Der [[Stochastischer Prozess|Zufallsprozess]] führt sprunghafte Veränderungen im komplexen [[Vektorraum]] zurück auf das zufällige Verhalten uabhängiger Individuen innerhalb eines schwarmähnlichen Konstruktes. Der [[Schwarm]] besitzt einen Zustand <math>\sum_{j=1}^n \beta_j e_j \in \mathbb{C}^n</math>, der über eine [[Metrischer Raum|Metrik]] die individuellen Aktivitäten steuert. Er bewirkt, dass der Schwarm nach endlich vielen Schritten fast immer einen Zustand <math>\gamma e_j</math>annimmt mit der wohldefinierten Wahrscheinlichkeit <math>\frac {\vert{\beta_j}\vert^2} {\sum_k {\vert \beta_k \vert}^2}</math>. Die Individuen folgen dabei definierten Regeln und dürfen Fehler machen, angelehnt an die Vorgänge in simulierten Fischschwärmen<ref>{{Literatur |Autor=IAIN D. COUZIN, JENS KRAUSE, RICHARD JAMES, GRAEME D. RUXTON, NIGEL R. FRANKS |Titel=Collective Memory and Spatial Sorting in Animal Groups |Sammelwerk=Journal of Theoretical Biology |Band=218 |Nummer=1 |Seiten=1–11 |DOI=10.1006/jtbi.2002.3065 |Online=http://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0022519302930651 |Abruf=2018-01-24}}</ref>. Der GenI-[[Algorithmus]] simuliert einen [[Chaosforschung|chaotischen]] Entscheidungsprozess als Wettbewerb von Ideen ( = Amplituden <math>\beta_j e_j</math>)<ref>{{Literatur |Autor=Liane Gabora, Kirsty Kitto |Titel=Toward a Quantum Theory of Humor |Sammelwerk=Frontiers in Physics |Band=4 |Datum=2017 |ISSN=2296-424X |DOI=10.3389/fphy.2016.00053 |Online=http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fphy.2016.00053/full |Abruf=2018-01-25}}</ref>, wie er beispielsweise in einem Team abläuft, das unter einer begrenzten Anzahl von Lösungen für eine vorgegebene Aufgabenstellung zu wählen hat. Ein Selektionsmechanismus führt im Laufe des Prozesses dazu, dass Ideen nacheinander aussterben, bis schließlich genau eine überlebt, die die Lösung der Aufgabe repräsentiert. Die besonderen Eigenschaften des GenI-Prozesses machen ihn interessant auch zur Deutung physikalischer Vorgänge. |
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[[Datei:The GenI Process.jpg|mini|Der GenI-Prozess: |
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Der Schwarm nimmt ständig Nullringe aus seiner Umgebung auf und "verbrennt" diese zufällig. Der GenI-Prozess bestimmt einen Gradienten zur Reduzierung der Anregung. Der Zustand des Schwarms konvergiert schließlich zu einer der gegebenen Optionen. |
Der Schwarm nimmt ständig Nullringe aus seiner Umgebung auf und "verbrennt" diese zufällig. Der GenI-Prozess bestimmt einen Gradienten zur Reduzierung der Anregung. Der Zustand des Schwarms konvergiert schließlich zu einer der gegebenen Optionen. |
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Schritt 1: Jedes Element <math>s \in S_D^{(l)}</math> erzeugt einen zusätzlichen Nullring im Schwarm. |
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Schritt 2: Jedes Nullpaar <math>r,t \in N_S^{(l)}</math> mit <math>\rho( r)= i^k e_j</math>, <math>\rho( t)= - i^k e_j</math> |
Schritt 2: Jedes Nullpaar <math>r,t \in N_S^{(l)}</math> mit <math>\rho( r)= i^k e_j</math>, <math>\rho( t)= - i^k e_j</math> wir mit einer [[Wahrscheinlichkeit]] <math>p= \epsilon_j^{(l) 2}</math> aufgeteilt ("verbrennt"). Danach verlässt t den Schwarm mit einer Wahrscheinlichkeit <math>\frac {\epsilon_j(S \setminus \{r\})} {\epsilon_j(S \setminus \{r\}) + \epsilon_j(S \setminus \{t\})}</math>. Andernfalls bleibt t und r verlässt den Schwarm. |
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Version vom 25. Januar 2018, 12:05 Uhr
Der GenI-Prozess[1] beschreibt einen zeitdiskreten stochastischen Prozess in die endlichen Teilmengen einer abzählbaren Menge E, zusammen mit einer Abbildung der Produktmenge in einen n-dimensionalen komplexen Vektorraum. Er lässt sich als Markow-Kette einordnen, während seine besonderen Eigenschaften an den Galton-Watson-Prozess erinnern.
Hintergrund
Der Zufallsprozess führt sprunghafte Veränderungen im komplexen Vektorraum zurück auf das zufällige Verhalten uabhängiger Individuen innerhalb eines schwarmähnlichen Konstruktes. Der Schwarm besitzt einen Zustand , der über eine Metrik die individuellen Aktivitäten steuert. Er bewirkt, dass der Schwarm nach endlich vielen Schritten fast immer einen Zustand annimmt mit der wohldefinierten Wahrscheinlichkeit . Die Individuen folgen dabei definierten Regeln und dürfen Fehler machen, angelehnt an die Vorgänge in simulierten Fischschwärmen[2]. Der GenI-Algorithmus simuliert einen chaotischen Entscheidungsprozess als Wettbewerb von Ideen ( = Amplituden )[3], wie er beispielsweise in einem Team abläuft, das unter einer begrenzten Anzahl von Lösungen für eine vorgegebene Aufgabenstellung zu wählen hat. Ein Selektionsmechanismus führt im Laufe des Prozesses dazu, dass Ideen nacheinander aussterben, bis schließlich genau eine überlebt, die die Lösung der Aufgabe repräsentiert. Die besonderen Eigenschaften des GenI-Prozesses machen ihn interessant auch zur Deutung physikalischer Vorgänge.
Definition
Begriffe
Es sei E eine abzählbare Menge und , die kanonische Basis in , . Eine Abbildung bildet jedes Element aus E auf einen der Basisvektoren, multipliziert mit einer komplexen Einheit, ab, so dass . Für einen Schwarm bezeichnet seinen Zustand mit Amplituden .
Ein Paar mit ist ein Nullpaar. Ein Tupel heißt von erzeugter Nullring, wenn .
Eine Menge heißt Nullmenge, wenn . Eine maximale Nullmenge heißt Entropie von S und ein entropiefreier Restschwarm.
Der Term bezeichnet die Anregung des Schwarms im Index j.
Algorithmus
Sei eine Folge von Schwärmen mit der jeweiligen Zerlegung in einen maximalen Nullschwarm und dem entropiefreien Restschwarm , die entsprechenden Zustände und die Anregungen.
Schritt 0: Setze
Schritt 1: Jedes Element erzeugt einen zusätzlichen Nullring im Schwarm.
Schritt 2: Jedes Nullpaar mit , wir mit einer Wahrscheinlichkeit aufgeteilt ("verbrennt"). Danach verlässt t den Schwarm mit einer Wahrscheinlichkeit . Andernfalls bleibt t und r verlässt den Schwarm.
Schritt 3: Der resultierende Schwarm sei bezeichnet.
Schritt 4: Falls , dann beende den Prozess. Andernfalls setze und gehe weiter mit Schritt 1.
Simulation
Die Referenzimplementierung unter JAVA[4] zeigt eine extrem gute Konvergenz des Prozesses. Die Tabelle zeigt beispielhaft das Ergebnis aus 1000 Simulationsläufen:
Soll | 132 | 81 | 97 | 78 | 11 | 206 | 3 | 336 | 36 | 3 |
Ist | 135 | 74 | 99 | 76 | 15 | 189 | 1 | 357 | 36 | 1 |
sigma | 10,7 | 8,6 | 9,4 | 8,5 | 3,3 | 12,8 | 1,8 | 14,9 | 5,9 | 1,8 |
Messungen geplant | 1000 | davon divergent | 17 | konvergent | 983 | |||||
Statistiken
Chi Quadrat Wert: 7,85 mittlere Schwarmgröße: 300.418 mittlerer Schwarmbetrag: 500 |
sigma: 281.543 sigma: 471 |
Chi kritischer Wert bei 95%: 16,9 maximal: 1.008.512 maximal: 4.084 |
minimal: 9.695 minimal: 23 |
Literatur
- Schweizer, Frank; Zimmermann, Jörg, Communication and Self-Organization in Complex Systems: A Basic Approach, Advances in Spatial Sciences 2001, ISBN 978 3 6620 4546 6 p. 275-296
- Siegfried Genreith: Bewusstsein, Zeit und Symmetrien. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2010, ISBN 978 3 7460 6726 1
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Genreith: The Source of the Universe Intelligent decision making, quantum measurements and gravity are three different traits of a single flame-like random process. Is consciousness the true foundation of the universe? Books on Demand GmbH, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-8482-2357-2, S. 44.
- ↑ IAIN D. COUZIN, JENS KRAUSE, RICHARD JAMES, GRAEME D. RUXTON, NIGEL R. FRANKS: Collective Memory and Spatial Sorting in Animal Groups. In: Journal of Theoretical Biology. Band 218, Nr. 1, S. 1–11, doi:10.1006/jtbi.2002.3065 (elsevier.com [abgerufen am 24. Januar 2018]).
- ↑ Liane Gabora, Kirsty Kitto: Toward a Quantum Theory of Humor. In: Frontiers in Physics. Band 4, 2017, ISSN 2296-424X, doi:10.3389/fphy.2016.00053 (frontiersin.org [abgerufen am 25. Januar 2018]).
- ↑ Siegfried Genreith: GenI Reference Implementation. GitHub, Juli 2017, abgerufen am 24. Januar 2018 (englisch).