„Fibroblast“ – Versionsunterschied

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Der '''Fibroblast''' ist die ortsständige spezifische [[Zelle (Biologie)|Zelle]] des [[Bindegewebe]]s. Darüber hinaus kommen Fibroblasten auch als bewegliche freie Zellen im [[Interstitium (Anatomie)|Interstitium]] vor. Fibroblasten sind [[Mesenchym|mesenchymaler]] Herkunft. Sie spielen eine wichtige Rolle bei dem Auf- und Abbau der Zwischenzellsubstanz, der [[Extrazelluläre Matrix|extrazellulären Matrix]]. Zu den Produkten von Fibroblasten gehört hauptsächlich das [[Kollagen]], das zusammen mit den ebenfalls gebildeten [[Proteoglykan]]en für eine erhöhte Festigkeit der extrazellulären Matrix sorgt. Fibroblasten mit geringer Stoffsynthese werden auch [[Fibrozyt]]en genannt. Eine Sonderform ist der [[Myofibroblast]], der neben der Synthese von extrazellulären Matrix auch Eigenschaften der [[Glatte Muskelzelle|glatten Muskelzelle]] hat. Bei bestimmten Lebensvorgängen, beispielsweise bei der [[Wundheilung]], könnten Fibroblasten vorübergend Eigenschaften eines Myofibroblasten annehmen.<ref>{{Literatur | Autor=Renate Lüllmann-Rauch | Titel=Histologie | Auflage= | Verlag=Georg Thieme | Ort=Stuttgart | Jahr=2009 | Seiten= 116–117 | ISBN=9783131292438 }}</ref>
Der '''Fibroblast''' ist die ortsständige spezifische [[Zelle (Biologie)|Zelle]] des [[Bindegewebe]]s. Darüber hinaus kommen Fibroblasten auch als bewegliche freie Zellen im [[Interstitium (Anatomie)|Interstitium]] vor. Fibroblasten sind [[Mesenchym|mesenchymaler]] Herkunft. Sie spielen eine wichtige Rolle bei dem Auf- und Abbau der Zwischenzellsubstanz, der [[Extrazelluläre Matrix|extrazellulären Matrix]]. Zu den Produkten von Fibroblasten gehören hauptsächlich [[Kollagen]]fasern, welche zusammen mit den ebenfalls gebildeten [[Proteoglykane]]n für eine erhöhte Festigkeit der extrazellulären Matrix sorgt. Fibroblasten ohne Stoffsynthese werden [[Fibrozyt]]en genannt. Eine Sonderform ist der [[Myofibroblast]], der neben der Synthese von extrazellulären Matrix auch Eigenschaften der [[Glatte Muskulatur|glatten Muskelzelle]] hat. Bei bestimmten Lebensvorgängen, beispielsweise bei der [[Wundheilung]], könnten Fibroblasten vorübergend Eigenschaften eines Myofibroblasten annehmen.<ref name="Lüllmann-Rauch">{{Literatur | Autor=Renate Lüllmann-Rauch | Titel=Histologie | Auflage= | Verlag=Georg Thieme | Ort=Stuttgart | Jahr=2009 | Seiten= 116–117 | ISBN=978-3-13-129243-8 }}</ref>


Schädigung des Gewebes stimuliert die [[Zellproliferation|Proliferation]] von Fibroblasten und verstärkt die Abgabe von [[Zytokin]]en, die wiederum positiv auf die Reparatur der Verletzung einwirken.
Schädigung des Gewebes stimuliert die [[Zellproliferation|Proliferation]] von Fibroblasten und verstärkt die Abgabe von [[Zytokin]]en, die wiederum positiv auf die Reparatur der Verletzung einwirken.


Fibroblasten besitzen einen ovalen Zelleib und haben viele lange irreguläre [[Cytoplasma|zytoplasmatische]] Fortsätze.<ref name="Lüllmann-Rauch" /> Die Zellfortsätzen können mit Zellfortsätzen anderer Fibroblasten in Kontakt treten und [[Tight Junction|Zonulae occludentes]] ausbilden. Das [[Cytosol|Zellplasma]] ist reich an [[Ergastoplasma]], enthält also viel [[Endoplasmatisches Retikulum#Raues ER (granuläres ER)|raues ER]] und einen gut entwickelten [[Golgi-Apparat]]. In der [[Histologische Technik|histologischen Färbung]] verhält es sich [[Basophilie|basophil]], ist aber mit Standardfärbungen kaum darstellbar. Der [[Zellkern]] ist hell, oval und besitzt einen oder zwei deutliche [[Nucleolus|Nucleoli]].{{Literatur | Autor=H. Knoche | Titel=Histologie und Histopathologie: Kurzlehrbuch für medizinisch-technische Assistenten | Verlag=Springer | Ort=Berlin | Jahr=2013 | Seiten=47 | ISBN=978-3-642-67537-9 }}


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Charakteristika:
* viele irreguläre zytoplasmatische Fortsätze (diese verbinden die Fibroblasten untereinander)
* heller, ovaler Zellkern mit deutlichem Nucleolus
* viel [[Endoplasmatisches Retikulum#Raues ER (granuläres ER)|raues ER]] und gut entwickelter [[Golgi-Apparat]]
Fibroblasten synthetisieren:
Fibroblasten synthetisieren:
* [[Kollagen#Biosynthese|Prokollagen]]
* [[Kollagen#Biosynthese|Prokollagen]]

Version vom 10. November 2018, 12:44 Uhr

Fibroblasten eines Mausembryos

Der Fibroblast ist die ortsständige spezifische Zelle des Bindegewebes. Darüber hinaus kommen Fibroblasten auch als bewegliche freie Zellen im Interstitium vor. Fibroblasten sind mesenchymaler Herkunft. Sie spielen eine wichtige Rolle bei dem Auf- und Abbau der Zwischenzellsubstanz, der extrazellulären Matrix. Zu den Produkten von Fibroblasten gehören hauptsächlich Kollagenfasern, welche zusammen mit den ebenfalls gebildeten Proteoglykanen für eine erhöhte Festigkeit der extrazellulären Matrix sorgt. Fibroblasten ohne Stoffsynthese werden Fibrozyten genannt. Eine Sonderform ist der Myofibroblast, der neben der Synthese von extrazellulären Matrix auch Eigenschaften der glatten Muskelzelle hat. Bei bestimmten Lebensvorgängen, beispielsweise bei der Wundheilung, könnten Fibroblasten vorübergend Eigenschaften eines Myofibroblasten annehmen.[1]

Schädigung des Gewebes stimuliert die Proliferation von Fibroblasten und verstärkt die Abgabe von Zytokinen, die wiederum positiv auf die Reparatur der Verletzung einwirken.

Fibroblasten besitzen einen ovalen Zelleib und haben viele lange irreguläre zytoplasmatische Fortsätze.[1] Die Zellfortsätzen können mit Zellfortsätzen anderer Fibroblasten in Kontakt treten und Zonulae occludentes ausbilden. Das Zellplasma ist reich an Ergastoplasma, enthält also viel raues ER und einen gut entwickelten Golgi-Apparat. In der histologischen Färbung verhält es sich basophil, ist aber mit Standardfärbungen kaum darstellbar. Der Zellkern ist hell, oval und besitzt einen oder zwei deutliche Nucleoli.H. Knoche: Histologie und Histopathologie: Kurzlehrbuch für medizinisch-technische Assistenten. Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-642-67537-9, S. 47.

Fibroblasten synthetisieren:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Renate Lüllmann-Rauch: Histologie. Georg Thieme, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-13-129243-8, S. 116–117.