„Gertrud Beck (Pädagogin)“ – Versionsunterschied

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'''Gertrud Beck''' (* [[16. März]] [[1938]] in [[Wiesbaden]])<ref name="beck">Gertrud Beck: ''Autorität oder Selbstbestimmung?: zur politischen Sozialisation im Vorschulalter.'' Universität Giessen, 1970, S. 291.</ref> ist emeritierte Professorin für [[Grundschulpädagogik]] an der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main]].<ref> {{Webarchiv|text=Prof. Dr. Gertrud Beck, Goethe-Universität Frankfurt, 28. Februar 2013 |url=http://www.fb04.uni-frankfurt.de/personen/beck.html |wayback=20140820234417 |archiv-bot=2018-04-12 04:48:40 InternetArchiveBot }}</ref>
'''Gertrud Beck''' (* [[16. März]] [[1938]] in [[Wiesbaden]])<ref name="beck">Gertrud Beck: ''Autorität oder Selbstbestimmung?: zur politischen Sozialisation im Vorschulalter.'' Universität Giessen, 1970, S. 291.</ref> ist emeritierte Professorin für [[Grundschulpädagogik]] an der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main]].<ref> {{Internetquelle |url=http://www.uni-frankfurt.de/55806115/Prof__Dr__Gertrud_Beck |titel=Goethe-Universität — |abruf=2019-04-15}}</ref> In ihren wissenschaftlichen Arbeiten befasst sie sich mit didaktischen Fragen des Grundschulunterrichts, besonders des Sachunterrichts und mit der Perspektive von Kindern.


== Leben und Wirken ==
== Leben ==
Gertrud Beck studierte nach dem Abitur in Wiesbaden (1958) am Pädagogischen Institut Darmstadt/Jugenheim mit dem Abschluss ''Volksschullehrerin''. 1964 legte sie ihre 2. Staatsprüfung ab und unterrichtete bis 1966 als Lehrerin. Von 1966 bis 1970 arbeitete sie als Pädagogische Mitarbeiterin am Institut für Didaktik der Sozialkunde an der Justus Liebig Universität Gießen und absolvierte gleichzeitig ein Studium der Soziologie, das sie 1970 mit ihrer Dissertation „Autorität oder Selbstbestimmung? Zur politischen Sozialisation im Vorschulalter“ abschloss.<ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Nunner-Winkler |Titel=Erziehung und Sozialisation |Hrsg= |Sammelwerk=Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=VS Verlag für Sozialwissenschaften |Ort=Wiesbaden |Datum=2001 |ISBN=9783322949776 |Seiten=182–194 |Online= |Abruf=}}</ref> 1972 wurde sie zur Professorin ernannt. Von 1974 bis 2000 lehrte und forschte sie am Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe im Fachbereich Erziehungswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Jahre 2000 wurde sie pensioniert. Nach ihrer Eheschließung mit Hannes Schlegel (1977) nahm sie den Doppelnahmen Beck-Schlegel an. Unter diesem Namen gründete sie 2010 nach dem Tod ihres Ehemannes die ''Martha-Muchow-Stiftung''.<ref>{{Internetquelle |url=http://martha-muchow-stiftung.de/ |titel=martha muchow. stiftung |abruf=2019-04-15 |sprache=de-DE}}</ref>
Gertrud Beck war die dritte Tochter des Bankangestellten Hans Beck und seiner Frau Elisabeth, geb. Schäfer. 1958 erlangte sie das Abitur in Wiesbaden.<ref name="beck" /> Sie studierte Lehramt an Volksschulen und anschließend in Gießen im Zweitstudium Erziehungswissenschaft, Soziologie und Psychologie. Dort promovierte sie 1970 mit einem Thema zur frühen politischen Sozialisation und lehrte dort auch in der Lehrerbildung. Schon früh wurde sie als Professorin für Grundschulpädagogik an die Universität Frankfurt berufen. Sie arbeitete nach dem Lehramtsstudium als Volksschullehrerin. Nach der Eheschließung nahm sie den Doppelnamen Beck-Schlegel an.
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=== Leistung ===
=== Wirken ===
Gertrud Beck hat einen großen Einfluss auf die Diskussion um die Didaktik des Sachunterrichts, besonders in Bezug auf  das Soziale Lernen als expliziter Lerngegenstand in der Grundschule als Teil einer demokratischen Grundbildung. Sie engagierte sich ab 1971 bis 1995 in der Erarbeitung der Hessischen Rahmenrichtlinien Sachunterricht und war federführend für den Bereich ''Sachunterricht-Gesellschaftslehre''.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.widerstreit-sachunterricht.de/lehrplaene/Hessen/RL%201972.pdf |titel=Hessische Rahmenrichtlinien Sachunterricht |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-04-15 |sprache=}}</ref> <ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.widerstreit-sachunterricht.de/lehrplaene/Hessen/RL%201979.pdf |titel=Rahmenrichtlinien Primarstufe Sachunterricht Aspekt Gesellschaftslehre |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-04-15 |sprache=}}</ref> In diesem Zusammenhang veröffentlichte sie eine Reihe von Materialien, die Lehrerinnen Möglichkeiten einer demokratischen politischen Bildung anboten.<ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Beck |Titel=Unterrichtsbeispiele zur politischen Bildung in der Grundschule |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Hirschgraben-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1973 |ISBN= |Seiten= |Online= |Abruf=}}</ref> <ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Beck und Gabriele Grauel |Titel=Warum denn nicht?! Arbeitsblätter zum sozialen Lernen für Vorklassen und Eingangsklassen der Grundschule |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Hirschgraben-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1975 |ISBN= |Seiten= |Online= |Abruf=}}</ref> Diesem Ziel diente auch das gemeinsam mit Wilfried Soll herausgegebene ''Sach- und Machbuch für den Unterricht in der Grundschule'' (Hirschgraben Verlag 1980 bis 1985), sowie die überarbeitete Auflage ''Das neue Sach- und Machbuch für den Sachunterricht in der Grundschule'' (Cornelsen Verlag 1995 bis 1998). Gertrud Beck war von 1987 bis 2002 Mitherausgeberin der Zeitschrift ''Die Grundschulzeitschrift'' (Friedrich Verlag).<ref>{{Literatur |Titel=Die Grundschulzeitschrift |Sammelwerk=Wikipedia |Datum=2018-10-28 |Online=https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Die_Grundschulzeitschrift&oldid=182227780 |Abruf=2019-04-15}}</ref>
Gertrud Beck trat schon früh als akademische Lehrerin an der [[Universität Gießen]] für die Reform von Grundschule und Didaktik ein. Mit ihrer Dissertationsschrift aus dem Jahre 1970 zur politischen Sozialisation in der Familie legte sie einen theoretischen Grundstein für frühes politisch-soziales Lernen. Die Innovation der hessischen Grundschulrichtlinien von 1972 für das Fach Sachunterricht/Gesellschaftslehre sind stark von ihrem Denken und Wirken beeinflusst. Sie brachte die amerikanischen Untersuchungen über frühes politisches Lernen in die deutsche Debatte ein. Sie blieb Zeit ihres Berufslebens an praxisnaher Umsetzung ihrer Ansätze interessiert. So wurde in ihrer Arbeitsgruppe das erste Arbeitsbuch zur politischen Bildung in der Grundschule herausgegeben. In der von ihr initiierten und von 1973 bis 1976 herausgegebenen Reihe „Unterrichtsbeispiele zur [[politischen Bildung]] in der Grundschule“ hat sie fundierte und aspektreiche Unterrichtsmaterialien veröffentlicht und damit wichtige Modelle zur zentralen Fragen wie Frieden, Mitbestimmung, Kinder in der Welt, Fernsehen, Rollenverhalten, Werbung oder Frauenstereotype verbreitet.


Eine theoretische Fundierung der didaktischen Texte erfolgte entlang von zwei Strängen. Zum einen veröffentlichte sie eine Reihe von Büchern und Aufsätzen zur Geschichte und zu Problemen des Sachunterrichts.<ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Beck und Claus Claussen |Titel=Einführung in Probleme des Sachunterrichts |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=3 |Verlag=Scriptor-Verlag |Ort=Frankfurft am Main |Datum=1984 |ISBN= |ISSN=0047-4045 |DOI= |Seiten= |Online= |Abruf=}}</ref> <ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Beck und Marcus Rauterberg |Titel=Sachunterricht - Eine Einführung. Geschichte - Probleme - Entwicklungen |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Cornelsen Verlag Scriptor |Ort=Berlin |Datum=2005 |ISBN= |Seiten=}}</ref> Der zweite Strang gründet bereits in ihrer Dissertation, die sich mit dem Verhältnis von Autorität und Selbstbestimmung beschäftigte. In der Folge wird die Frage nach der Eigenständigkeit der Perspektiven und Handlungsprozesse von Kindern bei ihrer Auseinandersetzung mit der sie umgebenden Welt leitendes Erkenntnisinteresse. Dazu gehören das als Langzeitstudie (1989 bis 1994) angelegte Forschungsprojekt ''Soziales Lernen in der Grundschule''<ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Beck und Gerold Scholz |Titel=Soziales Lernen in der Grundschule |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Rowohlt Verlag |Ort=Reinbek |Datum=1995 |ISBN= |Seiten=}}</ref> <ref>{{Literatur |Autor=Gertrud Beck und Gerold Scholz |Titel=Beobachten im Schulalltag |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Cornelsen Verlag Scriptor |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1995 |ISBN= |Seiten=}}</ref> sowie die Gründung der Martha-Muchow-Stiftung (2010).<ref>{{Internetquelle |url=http://martha-muchow-stiftung.de/ |titel=martha muchow. stiftung |abruf=2019-04-15 |sprache=de-DE}}</ref>
Später hat sie mit mehreren Autorinnen das Sach- und Machbuch für den Sachunterricht herausgegeben. Auch später wagte sie sich weiterhin als Mitherausgeberin der ''[[Die Grundschulzeitschrift|Grundschulzeitschrift]]'' an umstrittene Themen wie den Holocaust oder den Golfkrieg.
Sie blieb weiterhin führend in der hessischen Grundschulgestaltung und formulierte zentrale Positionen bei der Neuauflage der Richtlinien für den Sachunterricht im Jahre 1995, die in den Rahmenplan Grundschule eingebettet waren.
Viele Jahre wirkte sie als Herausgeberin der ''Grundschulzeitschrift'', betreute seit 1987 federführend viele Hefte zum Sachunterricht, zur Grundschulentwicklung und zum Lehren und Lernen.


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* Forschungspreis des Grundschulverbandes für ihr Lebenswerk zur Förderung sozialen und demokratischen Lernens von Grundschulkindern<ref> {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://www.grundschulverband.de/projekte/demokratie-lernen/forschungspreis/ |wayback=20150924023850 |archiv-bot=2018-04-12 04:48:40 InternetArchiveBot }}</ref>
*Forschungspreis des Grundschulverbandes für ihr Lebenswerk zur Förderung sozialen und demokratischen Lernens von Grundschulkindern<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20150924023850/http://www.grundschulverband.de/projekte/demokratie-lernen/forschungspreis/ |titel=Forschungspreis- Grundschulverband e.V. |datum=2015-09-24 |abruf=2019-04-15}}</ref>


== Schriften ==
== Schriften ==
* ''Politische Sozialisation und politische Bildung in der Grundschule, mit Begründungen, Zielvorstellungen und Vorschlägen zu Arbeitsbuch zur politischen Bildung in der Grundschule.'' Hirschgraben-Verlag, 1972.
* mit Siegfried Aust/Wolfgang Hilligen: Sehen, beurteilen, handeln. Arbeitsbuch zur politischen Bildung in der Grundschule, Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1971, 3. Aufl. 1972,  4. überarb. Auflage 1974 ISBN
*Politische Sozialisation und politische Bildung in der Grundschule, mit Begründungen, Zielvorstellungen und Vorschlägen zu Arbeitsbuch zur politischen Bildung in der Grundschule, Hirschgraben-Verlag 1972, überarb. Auflage 1974 <nowiki>ISBN 978-3-454-26240-8</nowiki>
* Mit Claus Claussen: ''Einführung in Probleme des Sachunterrichts.'' Scriptor-Verlag, Kronberg 1976.
*Autorität im Vorschulalter? Eine soziologische Untersuchung zur politischen Sozialisation in der Familie, Beltz-Verlag, Weinheim und Basel 1973 <nowiki>ISBN 978-3-407-57001-7</nowiki>
* ''Was man über die Schule wissen sollte. Ein Unterrichtsvorschlag für politisch-soziales Lernen.'' In: Halbfas/Maurer/Popp (Hrsg.): ''In Modellen denken. Neuorientierung des Primarbereichs'', Bd. 4. Klett-Verlag Stuttgart 1976, S. 104–119.
*Arbeitsmaterial zur politischen Bildung in der Grundschule, Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1975 (ergänzend zu Arbeitsbuch zur politischen Bildung)
* ''Abhängigsein und Bestimmen.'' in: Gudrun Dreßler u. a.: ''Lernziel Ich-Erfahrung. Bausteine zum sozialen Lernen in der Grundschule.'' Verlag Urban und Schwarzenberg, München/ Berlin/Wien 1976, S. 62–79, 103–117.
*mit Gabriele Grauel: Warum denn nicht?! Arbeitsblätter zum sozialen Lernen für Vorklassen und Eingangsklassen der Grundschule, Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1975 <nowiki>ISBN 978-3-454-26070-1</nowiki>
* ''Soziales Lernen in der Grundschule.'' In: Roth/Blumenthal (Hrsg.): ''Soziales Lernen in der Schule, Auswahl grundlegender Aufsätze aus der Zeitschrift „Die Deutsche Schule“'', Reihe A Bd. 16, Schroedel-Verlag Hannover 1977, S. 12–26.
*mit Claus Claussen: Einführung in Probleme des Sachunterrichts, Scriptor-Verlag Kronberg 1976, 3. Aufl. Scriptor-Verlag Frankfurt/M. 1984 <nowiki>ISBN 978-3-589-20083-2</nowiki>
* ''Neue Richtlinien für den Sachunterricht - Beispiel Hessen, in: Die Grundschule der achtziger Jahre. Grundschultag 1979 in Bielefeld und Frankfurt.'' Beiträge zur Reform der Grundschule Bd. 43/44, Arbeitskreis Grundschule Frankfurt am Main 1980, S. 196–209.
*mit Wilfried Soll: Sach- und Machbuch für den Sachunterricht in der Grundschule (Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main) (1980-1985) 978-3-454-26810-3
* ''Soziales Lernen als langfristiger Prozeß.'' In: Bartnitzky/Christiani (Hrsg.): ''Handbuch der Unterrichtspraxis und Grundschuldidaktik.'' Verlag Kohlhammer Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1981, S. 34–43.
*mit Gerold Scholz: Soziales Lernen in der Grundschule, Rowohlt Verlag Reinbek 1995 <nowiki>ISBN 978-3-499-19784-0</nowiki>
* ''Zur Entwicklung von Regelverständnis.'' In: Lauterbach/Marquardt (Hrsg.): ''Sachunterricht zwischen Alltag und Wissenschaft. Beiträge zur Reform der Grundschule.'' Arbeitskreis Grundschule Frankfurt am Main 1982, auch: Beltz Verlag Weinheim/Basel 1983, S. 272–287.
*mit Gerold Scholz: Beobachten im Schulalltag, Cornelsen Verlag Scriptor, Frankfurt/M. 1995 <nowiki>ISBN 978-3-589-21052-7</nowiki>
* ''Kindheit heute - Leben angesichts bedrohter Zukunft, Herausforderungen für die Grundschule.'' In: Faust-Siehl/Schmitt/Valtin (Hrsg.): ''Kinder heute - Herausforderungen für die Schule.'' Dokumentation des Bundesgrundschulkongresses 1989 in Frankfurt/M., Beiträge zur Reform der Grundschule Bd. 79/80, Arbeitskreis Grundschule Frankfurt am Main 1990, S. 192–202.
* Mit Gerold Scholz: ''Soziales Lernen in der Grundschule.'' Rowohlt Verlag, Reinbek 1995.
*mit Wilfried Soll: Das neue Sach- und Machbuch für den Sachunterricht in der Grundschule (Cornelsen Verlag Berlin) (1995-1998) <nowiki>ISBN 978-3-464-25020-4</nowiki>
*Den Übergang gestalten. Wege vom 4. ins 5. Schuljahr, Kallmeyer’sche Verlagsbuchhandlung, Seelze-Velber 2002 <nowiki>ISBN 978-3-7800-2046-8</nowiki>
* ''Kinder lernen von und miteinander. Soziales Lernen in der Grundschule.'' In: Brügelmann (Hrsg.): ''Kinder lernen anders.'' Libelle Verlag Lengwil am Bodensee 1998, S. 127–138.
*mit Marcus Rauterberg: Sachunterricht - Eine Einführung. Geschichte - Probleme - Entwicklungen, Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin 2005 ISBN 978-3-589-05088-8
* ''Der Holocaust als Thema für die Grundschule.'' in: Jürgen Moysich/Matthias Heyl (Hrsg.): ''Der Holocaust. Ein Thema für Kindergarten und Grundschule?'' Krämer Verlag, Hamburg 1998, S. 110–119.
* ''Demokratisch miteinander umgehen - auf Augenhöhe.'' In: Karlheinz Burk, Angelika Speck-Hamdan, Hartmut Wedekind (Hrsg.): ''Kinder beteiligen - Demokratie Lernen?'' Beiträge zur Reform der Grundschule Bd. 116. Grundschulverband, Arbeitskreis Grundschule, Frankfurt am Main 2003, S. 256–261.

=== Praxismaterialien ===
* Gertrud Beck/Siegfried Aust/Wolfgang Hilligen: ''Arbeitsbuch zur politischen Bildung in der Grundschule.'' Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1971, 3. Aufl. 1972, 4. überarb. Auflage 1974.
* Gertrud Beck/Gabriele Grauel: ''Warum denn nicht?! Arbeitsblätter zum sozialen Lernen für Vorklassen und Eingangsklassen der Grundschule.'' Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1975
* Gertrud Beck/Wilfried Soll: ''Sach- und Machbuch für den Sachunterricht in der Grundschule.'' (Autoren: Gertrud Beck, Helga Eysel, Gabriele Grauel, Maria Otte, Reinhild Schäffer, Wilfried Soll). Hirschgraben-Verlag, Frankfurt am Main 1980.
* Gertrud Beck/Jürgen Eilers: ''„Du verstehst doch eh nichts“, Protokoll eines Unterrichtsgesprächs zum Thema Golfkrieg.'' In: ''Die Grundschulzeitschrift.'' Friedrich-Verlag, Seelze 1991, Heft 42, S. 2–3.


== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://wiki.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/FB04_Grundschulwiki/index.php/Beck,_Gertrud Gertrud Beck] im ''Grundschulwiki''


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 15. April 2019, 21:28 Uhr

Gertrud Beck (* 16. März 1938 in Wiesbaden)[1] ist emeritierte Professorin für Grundschulpädagogik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.[2] In ihren wissenschaftlichen Arbeiten befasst sie sich mit didaktischen Fragen des Grundschulunterrichts, besonders des Sachunterrichts und mit der Perspektive von Kindern.

Leben

Gertrud Beck studierte nach dem Abitur in Wiesbaden (1958) am Pädagogischen Institut Darmstadt/Jugenheim mit dem Abschluss Volksschullehrerin. 1964 legte sie ihre 2. Staatsprüfung ab und unterrichtete bis 1966 als Lehrerin. Von 1966 bis 1970 arbeitete sie als Pädagogische Mitarbeiterin am Institut für Didaktik der Sozialkunde an der Justus Liebig Universität Gießen und absolvierte gleichzeitig ein Studium der Soziologie, das sie 1970 mit ihrer Dissertation „Autorität oder Selbstbestimmung? Zur politischen Sozialisation im Vorschulalter“ abschloss.[3] 1972 wurde sie zur Professorin ernannt. Von 1974 bis 2000 lehrte und forschte sie am Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe im Fachbereich Erziehungswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Jahre 2000 wurde sie pensioniert. Nach ihrer Eheschließung mit Hannes Schlegel (1977) nahm sie den Doppelnahmen Beck-Schlegel an. Unter diesem Namen gründete sie 2010 nach dem Tod ihres Ehemannes die Martha-Muchow-Stiftung.[4]


Wirken

Gertrud Beck hat einen großen Einfluss auf die Diskussion um die Didaktik des Sachunterrichts, besonders in Bezug auf  das Soziale Lernen als expliziter Lerngegenstand in der Grundschule als Teil einer demokratischen Grundbildung. Sie engagierte sich ab 1971 bis 1995 in der Erarbeitung der Hessischen Rahmenrichtlinien Sachunterricht und war federführend für den Bereich Sachunterricht-Gesellschaftslehre.[5] [6] In diesem Zusammenhang veröffentlichte sie eine Reihe von Materialien, die Lehrerinnen Möglichkeiten einer demokratischen politischen Bildung anboten.[7] [8] Diesem Ziel diente auch das gemeinsam mit Wilfried Soll herausgegebene Sach- und Machbuch für den Unterricht in der Grundschule (Hirschgraben Verlag 1980 bis 1985), sowie die überarbeitete Auflage Das neue Sach- und Machbuch für den Sachunterricht in der Grundschule (Cornelsen Verlag 1995 bis 1998). Gertrud Beck war von 1987 bis 2002 Mitherausgeberin der Zeitschrift Die Grundschulzeitschrift (Friedrich Verlag).[9]

Eine theoretische Fundierung der didaktischen Texte erfolgte entlang von zwei Strängen. Zum einen veröffentlichte sie eine Reihe von Büchern und Aufsätzen zur Geschichte und zu Problemen des Sachunterrichts.[10] [11] Der zweite Strang gründet bereits in ihrer Dissertation, die sich mit dem Verhältnis von Autorität und Selbstbestimmung beschäftigte. In der Folge wird die Frage nach der Eigenständigkeit der Perspektiven und Handlungsprozesse von Kindern bei ihrer Auseinandersetzung mit der sie umgebenden Welt leitendes Erkenntnisinteresse. Dazu gehören das als Langzeitstudie (1989 bis 1994) angelegte Forschungsprojekt Soziales Lernen in der Grundschule[12] [13] sowie die Gründung der Martha-Muchow-Stiftung (2010).[14]

Auszeichnungen

  • Forschungspreis des Grundschulverbandes für ihr Lebenswerk zur Förderung sozialen und demokratischen Lernens von Grundschulkindern[15]

Schriften

  • mit Siegfried Aust/Wolfgang Hilligen: Sehen, beurteilen, handeln. Arbeitsbuch zur politischen Bildung in der Grundschule, Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1971, 3. Aufl. 1972,  4. überarb. Auflage 1974 ISBN
  • Politische Sozialisation und politische Bildung in der Grundschule, mit Begründungen, Zielvorstellungen und Vorschlägen zu Arbeitsbuch zur politischen Bildung in der Grundschule, Hirschgraben-Verlag 1972, überarb. Auflage 1974 ISBN 978-3-454-26240-8
  • Autorität im Vorschulalter? Eine soziologische Untersuchung zur politischen Sozialisation in der Familie, Beltz-Verlag, Weinheim und Basel 1973 ISBN 978-3-407-57001-7
  • Arbeitsmaterial zur politischen Bildung in der Grundschule, Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1975 (ergänzend zu Arbeitsbuch zur politischen Bildung)
  • mit Gabriele Grauel: Warum denn nicht?! Arbeitsblätter zum sozialen Lernen für Vorklassen und Eingangsklassen der Grundschule, Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main 1975 ISBN 978-3-454-26070-1
  • mit Claus Claussen: Einführung in Probleme des Sachunterrichts, Scriptor-Verlag Kronberg 1976, 3. Aufl. Scriptor-Verlag Frankfurt/M. 1984 ISBN 978-3-589-20083-2
  • mit Wilfried Soll: Sach- und Machbuch für den Sachunterricht in der Grundschule (Hirschgraben-Verlag Frankfurt am Main) (1980-1985) 978-3-454-26810-3
  • mit Gerold Scholz: Soziales Lernen in der Grundschule, Rowohlt Verlag Reinbek 1995 ISBN 978-3-499-19784-0
  • mit Gerold Scholz: Beobachten im Schulalltag, Cornelsen Verlag Scriptor, Frankfurt/M. 1995 ISBN 978-3-589-21052-7
  • mit Wilfried Soll: Das neue Sach- und Machbuch für den Sachunterricht in der Grundschule (Cornelsen Verlag Berlin) (1995-1998) ISBN 978-3-464-25020-4
  • Den Übergang gestalten. Wege vom 4. ins 5. Schuljahr, Kallmeyer’sche Verlagsbuchhandlung, Seelze-Velber 2002 ISBN 978-3-7800-2046-8
  • mit Marcus Rauterberg: Sachunterricht - Eine Einführung. Geschichte - Probleme - Entwicklungen, Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin 2005 ISBN 978-3-589-05088-8

Literatur

  • Gabriele Grauel, Charlotte Röhner: Die arm' Frau Beck - das dritte Mädchen! Glückwunsch einer Krankenschwester an Gertrud Becks Mutter. In: Astrid Kaiser, Monika Oubaid (Hrsg.): Deutsche Pädagoginnen der Gegenwart. Böhlau Verlag, Köln 1986, S. 269–272.

Einzelnachweise

  1. Gertrud Beck: Autorität oder Selbstbestimmung?: zur politischen Sozialisation im Vorschulalter. Universität Giessen, 1970, S. 291.
  2. Goethe-Universität —. Abgerufen am 15. April 2019.
  3. Gertrud Nunner-Winkler: Erziehung und Sozialisation. In: Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2001, ISBN 978-3-322-94977-6, S. 182–194.
  4. martha muchow. stiftung. Abgerufen am 15. April 2019 (deutsch).
  5. Hessische Rahmenrichtlinien Sachunterricht. Abgerufen am 15. April 2019.
  6. Rahmenrichtlinien Primarstufe Sachunterricht Aspekt Gesellschaftslehre. Abgerufen am 15. April 2019.
  7. Gertrud Beck: Unterrichtsbeispiele zur politischen Bildung in der Grundschule. Hirschgraben-Verlag, Frankfurt am Main 1973.
  8. Gertrud Beck und Gabriele Grauel: Warum denn nicht?! Arbeitsblätter zum sozialen Lernen für Vorklassen und Eingangsklassen der Grundschule. Hirschgraben-Verlag, Frankfurt am Main 1975.
  9. Die Grundschulzeitschrift. In: Wikipedia. 28. Oktober 2018 (wikipedia.org [abgerufen am 15. April 2019]).
  10. Gertrud Beck und Claus Claussen: Einführung in Probleme des Sachunterrichts. 3. Auflage. Scriptor-Verlag, 1984, ISSN 0047-4045.
  11. Gertrud Beck und Marcus Rauterberg: Sachunterricht - Eine Einführung. Geschichte - Probleme - Entwicklungen. Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin 2005.
  12. Gertrud Beck und Gerold Scholz: Soziales Lernen in der Grundschule. Rowohlt Verlag, Reinbek 1995.
  13. Gertrud Beck und Gerold Scholz: Beobachten im Schulalltag. Cornelsen Verlag Scriptor, Frankfurt am Main 1995.
  14. martha muchow. stiftung. Abgerufen am 15. April 2019 (deutsch).
  15. Forschungspreis- Grundschulverband e.V. 24. September 2015, abgerufen am 15. April 2019.