„Eriochromschwarz T“ – Versionsunterschied

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== Eigenschaften ==
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Wässrige [[Lösung (Chemie)|Lösungen]] von Eriochromschwarz sind bis zu einem [[pH-Wert]] von 6 weinrot. Die Sulfonsäure ist hier [[Deprotonierung|deprotoniert]] und die beiden [[Hydroxygruppe]]n protoniert. Durch Zugabe von [[Basen (Chemie)|Basen]] werden die beiden Hydroxygruppen stufenweise deprotoniert und die Lösung färbt sich zunächst blau. Bei weiterer Erhöhung des pH-Werts findet ein Farbumschlag nach gelb statt.<ref name="go">G.-O. Müller: ''Quantitativ-anorganisches Praktikum'', 7. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt/Main 1992, ISBN 3-8171-1211-4, S.&nbsp;124–125.</ref> Diese Indikator[[anion]]en bilden nun mit zweiwertigen Metall[[ion]]en einen schwachen purpurgefärbten [[Komplexchemie|Komplex]], der durch Zugabe eines stärkeren Komplexbildners wie zum Beispiel [[Ethylendiamintetraessigsäure|EDTA]] wieder zerstört wird.<ref name="Blumes">[http://www.chemieunterricht.de/dc2/haerte/hartt_04.htm Prof. Blumes Medienangebot: Wasserhärte]</ref> Um einen größeren Kontrast am Umschlagspunkt zu erzeugen, wird Eriochromschwarz T häufig als [[Mischindikator]] mit [[Methylorange]] verwendet.<ref name="go" /> Hiermit erfolgt der Farbumschlag von Rot über einen grauen Zwischenton nach Grün.
Wässrige [[Lösung (Chemie)|Lösungen]] von Eriochromschwarz sind bei zu einem [[pH-Wert]] von 6,3 weinrot. Die Sulfonsäure ist hier [[Deprotonierung|deprotoniert]] und die beiden [[Hydroxygruppe]]n protoniert. Durch Zugabe von [[Basen (Chemie)|Basen]] werden die beiden Hydroxygruppen stufenweise deprotoniert und die Lösung färbt sich zunächst tiefblau (Dianion). Bei weiterer Erhöhung des pH-Werts findet bei pH 11,5 ein Farbumschlag nach orange statt (Trianion).<ref name="Latscha">{{Literatur |Autor=Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein |Titel=Analytsche Chemie |TitelErg= Chemie – Basiswissen III |Auflage=3. |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin, Heidelberg |Datum=1995 |ISBN=978-3-540-58456-8 |Seiten=288 |Online={{Google Buch |BuchID=fvWoBgAAQBAJ |Seite=288 }}}}</ref><ref name="go">G.-O. Müller: ''Quantitativ-anorganisches Praktikum'', 7. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt/Main 1992, ISBN 3-8171-1211-4, S.&nbsp;124–125.</ref> Diese Indikator[[anion]]en bilden nun mit zweiwertigen Metall[[ion]]en einen schwachen purpurgefärbten [[Komplexchemie|Komplex]], der durch Zugabe eines stärkeren Komplexbildners wie zum Beispiel [[Ethylendiamintetraessigsäure|EDTA]] wieder zerstört wird.<ref name>{{Literatur |Autor=Lutz H. Gade |Titel=Koordinationschemie |Auflage=1. Auflage, 3. korrigierter Nachdruck |Verlag=Wiley VHC |Ort=Weinheim |Datum=1998 |ISBN=978-3-527-29503-6 |Seiten=241 |Online={{Google Buch |BuchID=e41ErG8fRmIC |Seite=241 }}}}</ref> Um einen größeren Kontrast am Umschlagspunkt zu erzeugen, wird Eriochromschwarz T häufig als [[Mischindikator]] mit [[Methylorange]] verwendet.<ref name="go" /> Hiermit erfolgt der Farbumschlag von Rot über einen grauen Zwischenton nach Grün.


:[[Datei:Erio T Forms.svg|444px|Struktur von Eriochromschwarz T, des entsprechenden Anions und des Komplexes]]
<blockquote>[[Datei:Eriochrome Black T - Indicator - Metal Complex.svg|rahmenlos|hochkant=2.5|Struktur von Eriochromschwarz T bei verschiedenen pH-Werten und des entsprechenden Metallkomplexes]]</blockquote>
<blockquote><small>Struktur von Eriochromschwarz T bei verschiedenen pH-Werten und des entsprechenden Metallkomplexes</small></blockquote>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 9. August 2019, 17:14 Uhr

Strukturformel
Strukturformel von Eriochromschwarz T
Allgemeines
Name Eriochromschwarz T
Andere Namen
  • Erio T
  • Chromogenschwarz
  • Chromschwarz
  • Mordant Black 11
  • 2-Hydroxy-1-(1-hydroxynaphthyl-2-azo)-6-nitronaphthalin-4-sulfonsäure Natriumsalz
Summenformel C20H12N3NaO7S
Kurzbeschreibung

schwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1787-61-7
EG-Nummer 217-250-3
ECHA-InfoCard 100.015.683
PubChem 135465089
Wikidata Q414854
Eigenschaften
Molare Masse 461,38 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

löslich in Wasser (50 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 319​‐​411
P: 273​‐​305+351+338[2]
Toxikologische Daten

17.590 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eriochromschwarz T ist ein Azofarbstoff, der als Indikator in der Komplexometrie und bei der Wasserhärtebestimmung eingesetzt wird. Die intensive Farbe wird durch die Azogruppe bedingt und die Wasserlöslichkeit durch die Sulfonsäuregruppe.

Eigenschaften

Wässrige Lösungen von Eriochromschwarz sind bei zu einem pH-Wert von 6,3 weinrot. Die Sulfonsäure ist hier deprotoniert und die beiden Hydroxygruppen protoniert. Durch Zugabe von Basen werden die beiden Hydroxygruppen stufenweise deprotoniert und die Lösung färbt sich zunächst tiefblau (Dianion). Bei weiterer Erhöhung des pH-Werts findet bei pH 11,5 ein Farbumschlag nach orange statt (Trianion).[4][5] Diese Indikatoranionen bilden nun mit zweiwertigen Metallionen einen schwachen purpurgefärbten Komplex, der durch Zugabe eines stärkeren Komplexbildners wie zum Beispiel EDTA wieder zerstört wird.[6] Um einen größeren Kontrast am Umschlagspunkt zu erzeugen, wird Eriochromschwarz T häufig als Mischindikator mit Methylorange verwendet.[5] Hiermit erfolgt der Farbumschlag von Rot über einen grauen Zwischenton nach Grün.

Struktur von Eriochromschwarz T bei verschiedenen pH-Werten und des entsprechenden Metallkomplexes

Struktur von Eriochromschwarz T bei verschiedenen pH-Werten und des entsprechenden Metallkomplexes

Einzelnachweise

  1. a b Datenblatt Eriochromschwarz T (C.I. 14645) bei Merck
  2. a b Eintrag zu Eriochromschwarz T in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  3. Eintrag in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. Hans Peter Latscha, Helmut Alfons Klein: Analytsche Chemie. Chemie – Basiswissen III. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1995, ISBN 978-3-540-58456-8, S. 288 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b G.-O. Müller: Quantitativ-anorganisches Praktikum, 7. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Frankfurt/Main 1992, ISBN 3-8171-1211-4, S. 124–125.
  6. Lutz H. Gade: Koordinationschemie. 1. Auflage, 3. korrigierter Nachdruck. Wiley VHC, Weinheim 1998, ISBN 978-3-527-29503-6, S. 241 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).