„Policy“ – Versionsunterschied

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{{Dimensionen der Politik}}
{{Dimensionen der Politik}}


Policy (Plural: Policies) bezeichnet in der [[Politikwissenschaft]] neben [[Polity]] und [[Politics]] eine der drei Dimensionen von Politik. Policy bezeichnet dabei die inhaltliche Dimension<ref>{{Internetquelle |autor=Bundeszentrale für politische Bildung |url=https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/18014/policy |titel=Policy {{!}} bpb |abruf=2020-03-03 |sprache=de}}</ref>, also z. B. konkrete politische Initiativen oder Ziele, die erreicht werden sollen.
'''Policy''' (Plural: ''Policies'') oder '''Politikfeld''' bezeichnet in der [[Politikwissenschaft]] die inhaltliche Dimension von [[Politik]]: die politischen Prozesse und die Aktivitäten politischer [[Akteur]]e. Policy bezieht sich auf die Gesamtheit eines politischen Themenfeldes wie der [[Gesundheitspolitik]], [[Energiepolitik]] oder der [[Geschlechterpolitik]]. Abgrenzungen von Politikfeldern untereinander werden regelmäßig durch die [[Ressort]]aufteilungen in Redaktionen oder durch die inhaltliche Zuständigkeit von [[Ministerium|Ministerien]] definiert.


[[Politikfeldanalyse]] oder Policy-Forschung ist das Fachgebiet der Politikwissenschaft, das sich näher mit dem Inhalt, der Entstehung und den Konsequenzen von Policies beschäftigt („what governments do, why they do it and what difference it makes.“<ref>{{Literatur |Autor=Thomas R. Dye |Titel=Policy analysis: what governments do, why they do it, and what difference it makes |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=The University of Alabama Press |Ort= |Datum=1983 |ISBN=0-8173-4834-4 |Seiten= |Online=http://worldcat.org/oclc/439564777 |Abruf=2020-03-03}}</ref>).
[[Politikfeldanalyse]] oder ''Policy-Forschung'' ist das Fachgebiet der Politikwissenschaft, das sich mit den politischen Sachfragen, deren konkreten Akteursstrukturen und konkreten Prozessen auseinandersetzt.


<br />
Weil der deutsche Ausdruck „Politik“ mehrere Bedeutungsebenen hat, übernahm die deutschsprachige Politikwissenschaft die drei unterscheidenden Bezeichnungen ''policy'', ''[[polity]]'' und ''[[politics]]'' aus dem [[Englische Sprache#Geografische Verbreitung|angelsächsischen Sprachraum]]. Dabei bezieht sich ''Polity'' auf die strukturelle, formelle und institutionelle Dimensionen von Politik, ''politics'' bezieht sich auf seine prozesshafte Dimension.
== Policytypen ==
Policies lassen sich auf verschiedene Art und Weise kategorisieren. Eine erste Möglichkeit ist die Abgrenzung nach Politikfeldern, wie z. B. Wirtschafts-, Umwelt- oder Bildungspolitik. Diese Unterscheidung hat den Vorteil, dass sie intuitiv und in der politischen Realität einfach zu beobachten ist. Nachteil ist, dass Querschnittsprobleme (z. B. Geschlechterpolitik) und Gemeinsamkeiten von Policies über Politikfelder hinweg vernachlässigt werden<ref>{{Literatur |Autor=Georg Wenzelburger; Reimut Zohlnhöfer |Titel=Konzepte und Begriffe in der Vergleichenden Policy-Forschung |Hrsg=Georg Wenzelburger; Reimut Zohlnhöfer |Sammelwerk=Handbuch Policy-Forschung |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer VS |Ort=Wiesbaden |Datum= |ISBN=978-3-658-01968-6 |Seiten=23}}</ref>.


Theodore Lowi unterteilt Policies in distributive Policies (Policies, bei denen Güter verteilt werden ohne das eine Gruppe daraus einen (sichtbaren) Nachteil erleidet), redistributive Policies (Policies, bei denen Güter zu Gunsten einer und zu Lasten einer anderen Gruppe umverteilt werden) sowie regulative Policies (Policies, die regulieren ohne direkt (um)verteilend zu wirken). Lowi erwartet, dass sich die politischen Prozesse je nach Policy-Typ unterscheiden. So lässt sich für redistributive Policies z. B. ein höheres Konfliktniveau erwarten<ref>{{Literatur |Autor=Theodore J. Lowi |Titel=Four Systems of Policy, Politics, and Choice |Hrsg= |Sammelwerk=Public Administration Review |Band=32 |Nummer=4 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1972-07 |ISBN= |DOI=10.2307/974990 |Seiten=302 |Online=https://www.jstor.org/stable/974990?origin=crossref |Abruf=2020-03-03}}</ref>. Zu diesem Modell existieren Erweiterungen, z. B. von [[Klaus von Beyme]]<ref>{{Literatur |Autor=Klaus von Beyme |Titel=Der Gesetzgeber: der Bundestag als Entscheidungszentrum |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Westdeutscher |Ort= |Datum=1997 |ISBN=3-531-12956-2 |Seiten= |Online=http://worldcat.org/oclc/639829399 |Abruf=2020-03-03}}</ref>.
== Praktische Auswirkungen von Policy ==
Die Auswirkungen von Policy sind je nach Ziel von unterschiedlicher Natur. So ist es häufig ein Anliegen, positive Auswirkungen zu erzielen und negative zu verhindern.


Eine dritte Variante unterteilt Policies nach der Art der verwendeten Steuerungsprinzipien<ref>{{Literatur |Autor=Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer |Titel=Konzepte und Begriffe in der Vergleichenden Policy-Forschung |Hrsg=Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer |Sammelwerk=Handbuch Policy-Forschung |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer Fachmedien Wiesbaden |Ort=Wiesbaden |Datum=2015 |ISBN=978-3-658-01967-9 |Seiten=23 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/904324437 |Abruf=2020-03-03}}</ref>. Das strengst mögliche Steuerungsprinzip sind Ge- und Verbote, die bei Verstoß Sanktionen nach sich ziehen. Weitere Steuerungsprinzipien sind (nach abnehmender Direktheit): materielle Anreize für ein bestimmtes Verhalten, Schaffen von Angeboten, Überzeugung und Aufklärung, Vorbildfunktion staatlicher Repräsentanten.
Oftmals ist Policy ein politisches Mittel, um Effizienz zu steigern und Ergebnisse zu optimieren. So versuchen Unternehmen zum Beispiel Einzelkäufe zu vermeiden, um so mittels Massenbeschaffungen Zeit und Ressourcen zu sparen.

Neben den positiven Auswirkungen staatlicher Interventionen können auch negative Effekte von Policy vermerkt werden. So kann es passieren, dass die Politik große Unternehmen stärker besteuert, die Auswirkung davon jedoch ist, dass die Unternehmen in das Ausland abwandern.

Ein anderer negativer Effekt wäre, wenn die Politik großen Unternehmen Strafzahlungen bei Überschreitung der Umwelt Regulierungen auflastet, die Unternehmen jedoch lieber die Strafen zahlen, als sich an die Regulierungen zu halten.

Generell ist das Ziel von Policies aber so ausgelegt, dass möglichst viele positive sowie negative Effekte abgedeckt sind, damit keine unerwarteten Ergebnisse auftreten.

== Politikzyklus ==
„Politikzyklus“ ist eine [[politikwissenschaft]]liche Theorie, die entwickelt wurde von [[Harold Dwight Lasswell]] (1902–1978); er beschreibt Schritt für Schritt, wie neue Policies erzeugt werden:
# zuerst muss das Problem identifiziert werden
# das Problem muss politisch analysiert werden
# es muss die Öffentlichkeit miteinbezogen werden
# es wird eine Maßnahme entwickelt
# es werden Teams zur Umsetzung kreiert
# es werden die finalen Entscheidungen getroffen
# die neue Maßnahme wird implementiert
# es wird evaluiert, ob die Maßnahme gegriffen hat

Obwohl einige Politikwissenschaftler diese Modelle als unrealistisch bezeichnen und komplexere Modelle vorziehen,<!--Wer? BELEG ?--> ist dieses generelle Modell auf Grund der Generalität doch effektiv.<!--Wertung? BELEG ?-->

== Inhalt ==
Neue Policies werden oftmals mittels offizieller Dokumente veröffentlicht, welche von dem Kopf des Unternehmens unterschrieben wurden. Diese Dokumente sind relativ standardisiert, damit sie als offiziell wahrgenommen werden. Die Inhalte dieser Dokumente sind meist auf folgende Art geordnet:
# Was der Zweck der neuen Policy ist
# Wen die neue Policy betrifft
# Das genaue Datum, wann die neue Policy in Kraft tritt
# Eine spezielle Sektion, welche die Unterpunkte den jeweiligen verantwortlichen Personen zuordnet
# Ein Statement, welches spezielle, geänderte Punkte abdeckt, wie zum Beispiel. Regulierungen, neue Bedürfnisse, oder Verhalten.

== Arten von Policy ==
* Regulative Policy:<br />Die Aufgabe von regulativen Policies ist es, das Verhalten von Einzelpersonen, oder Gruppen zu regulieren. Idealerweise funktionieren diese Policies dann, wenn die moralische Wertigkeit des Verhaltens klar definierbar ist.
* Verteilende Policy:<br />Diese Art von Policy verteilt Güter, oder Dienstleistungen von einzelnen Personen einer Organisation zu allen Mitgliedern, oder einer bestimmten Gruppe von Mitgliedern derselben.
* Auftraggebende Policy:<br />Diese Art von Policy agiert auf Grund von Gesetzen und teilt gewissen Personengruppen oder Personen gewisse Rechte zu.


Außerdem können Policies einen unterschiedlich starken Politikwandel nach sich ziehen. Peter A. Hall schlägt drei Ebenen des Wandels vor<ref>{{Literatur |Autor=Peter A. Hall |Titel=Policy Paradigms, Social Learning, and the State: The Case of Economic Policymaking in Britain |Sammelwerk=Comparative Politics |Band=25 |Nummer=3 |Datum=1993-04 |ISSN=0010-4159 |DOI=10.2307/422246 |Seiten=275 |Online=http://dx.doi.org/10.2307/422246 |Abruf=2020-03-03}}</ref>: Wandel erster Ordnung beschreibt einen Wandel, der die Ausrichtung von Politikinstrumenten entspricht (z. B. Änderung von Schadstoffgrenzwerten). Das Einführen neuer Politikinstrumente entspricht einem Wandel zweiter Ordnung (z. B. Neueinführung von Schadstoffgrenzwerten). Wandel dritter Ordnung betrifft die übergeordneten Ziele der Politik (z. B. Prioritätenwechsel von Wirtschaftswachstum zu Nachhaltigkeit).
== Erklärung von Policies ==
Die Entstehung von Policies lässt sich idealtypisch mit dem [[Politikzyklus]] beschreiben, der die folgenden Phasen unterscheidet: Problemdefinition, [[Agenda Setting|Agenda-Setting]], Politikformulierung, [[Implementierung|Implementation]], [[Evaluation|Evaluierung]], Terminierung oder Re-Definition des Problems<ref>{{Literatur |Autor=Schubert, Klaus, 1951- editor. Bandelow, Nils C., editor. |Titel=Phasenmodelle und Politikprozesse: Der Policy-Cycle. |Hrsg= |Sammelwerk=Lehrbuch der Politikfeldanalyse |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN=3-11-040807-4 |Seiten= |Online=http://worldcat.org/oclc/925292898 |Abruf=2020-03-03}}</ref>.
Innerhalb der Politikfeldanalyse werden zahlreiche mögliche Erklärungsansätze diskutiert, die die konkrete Ausgestaltung von Policies beeinflussen können<ref>{{Literatur |Autor=Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer |Titel=Konzepte und Begriffe in der Vergleichenden Policy-Forschung |Hrsg=Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer |Sammelwerk=Handbuch Policy-Forschung |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten=28f.}}</ref>. Erstens sind dies äußere Umstände: sozioökonomische Problemlagen (Funktionalismus), [[Europäisierung (Politikwissenschaft)|Europäisierung]] und [[Globalisierung]]. Zweitens betreffen diese Prozesse innerhalb der Regierung: Parteien und ihre ideologischen Präferenzen ([[Parteiendifferenzhypothese]]), [[Diffusion (Politikwissenschaft)|Policy-Diffusion]] und -Transfer. Drittens gibt es innerhalb des politischen Systems weitere Faktoren, die Einfluss haben können: Wiederwahlüberlegungen, institutionelle Rahmenbedingungen ([[Vetospielertheorem]]), [[Pfadabhängigkeit]] bereits existierender Policies, der Kapitalismustyp ([[Varieties of Capitalism]]) und Machtressourcen organisierter Interessen (Machtressourcenansatz). Weiterhin gibt es Ansätze, die einen stärkeren Fokus auf den politischen Prozess richten durch den eine Policy zustande gekommen ist, z. B. den [[Multiple-Streams-Ansatz]] oder das Advocacy-Coalition-Framework.
== Weitere Bedeutung ==
== Weitere Bedeutung ==
Im geschäftlichen Bereich bezeichnet ''Policy'' eine interne Leit- oder [[Richtlinie]], die formal durch das Unternehmen dokumentiert und über ihr Management verantwortet wird. In der Informationstechnik hat ''Policy'' eine Bedeutung als Rahmenvorschriften für Berechtigungen und Verbote.
Im geschäftlichen Bereich bezeichnet ''Policy'' eine interne Leit- oder [[Richtlinie]], die formal durch das Unternehmen dokumentiert und über ihr Management verantwortet wird. In der Informationstechnik hat ''Policy'' eine Bedeutung als Rahmenvorschriften für Berechtigungen und Verbote.


== Literatur ==
== Literatur ==
*{{cite book |author=Catherine Althaus, Peter Bridgman, Glyn Davis |year=2007 |title=The Australian Policy Handbook |edition=4th |location=Sydney |publisher=Allen & Unwin}}
* {{Literatur
*{{Literatur
|Autor=Winand Gellner, Eva-Maria Hammer
|Titel=Policyforschung
|Verlag=Oldenbourg Wissenschaftsverlag
|Ort=München
|Datum=2010
|ISBN=978-3-486-58674-9}}
* {{Literatur
|Autor=Klaus Schubert, Nils C. Bandelow
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* {{Literatur
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|Titel=Einführung in die politische Analyse
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* {{cite book |author=Ken Blakemore |year=1998 |title=Social Policy: an Introduction}}
* {{cite book |author=Catherine Althaus, Peter Bridgman, Glyn Davis |year=2007 |title=The Australian Policy Handbook |edition=4th |location=Sydney |publisher=Allen & Unwin}}
* {{cite book |author=Pierre Müller, Yves Surel |year=1998 |title=L’analyse des politiques publiques |location=Paris |language=französisch |publisher=Montchrestien}}
* {{cite book |author=Paquette Laure |title=Analyzing National and International Policy |publisher=Rowman Littlefield |year=2002}}
* Cosmo Howard: ''The Policy Cycle: a Model of Post-Machiavellian Policy Making?'' In: ''The Australian Journal of Public Administration.'' September 2005.
* {{cite book |author=William Jenkins |year=1978 |title=Policy Analysis: A Political and Organizational Perspective |location=London |publisher=Martin Robertson}}
* {{Literatur
|Autor=Raymond A. Bauer, Ithiel De Sola Pool, Lewis A. Dexter
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|Titel=Preliminary Literature Review of Policy Engineering Methods; Toward Responsibility Concept
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* Cosmo Howard: ''The Policy Cycle: a Model of Post-Machiavellian Policy Making?'' In: ''The Australian Journal of Public Administration.'' September 2005.
* {{cite journal |author=K. B. Smith |year=2002 |title=Typologies, Taxonomies, and the Benefits of Policy Classification |journal=Policy Studies Journal |volume=30 |issue=3 |pages=379–395 |doi=10.1111/j.1541-0072.2002.tb02153.x}}
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*Christoph Knill, Jale Tosun (Hrsg.): Einührung in die Policy-Analyse. Budrich. Opladen 2015.
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|Autor=Theodore J. Lowi
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*{{cite book |author=Pierre Müller, Yves Surel |year=1998 |title=L’analyse des politiques publiques |location=Paris |language=französisch |publisher=Montchrestien}}
*{{Literatur
|Autor=Klaus-Peter Saalbach
|Titel=Einführung in die politische Analyse
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*{{Literatur
|Autor=Klaus Schubert, Nils C. Bandelow
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*{{cite journal |author=K. B. Smith |year=2002 |title=Typologies, Taxonomies, and the Benefits of Policy Classification |journal=Policy Studies Journal |volume=30 |issue=3 |pages=379–395 |doi=10.1111/j.1541-0072.2002.tb02153.x}}
* {{cite journal |first=Robert J. |last=Spitzer |title=Promoting Policy Theory: Revising the Arenas of Power |journal=Policy Studies Journal |volume=15 |issue=4 |date=1987-06 |pages=675–689 |doi=10.1111/j.1541-0072.1987.tb00753.x}}
* Diane Stone: ''Global Public Policy, Transnational Policy Communities and their Networks.'' In: ''Journal of Policy Sciences.'' 2008.
* Diane Stone: ''Global Public Policy, Transnational Policy Communities and their Networks.'' In: ''Journal of Policy Sciences.'' 2008.
*Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.): ''Handbuch Policy-Forschung.'' Springer VS. Wiesbaden 2015.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 3. März 2020, 03:59 Uhr

Vorlage:Dimensionen der Politik

Policy (Plural: Policies) bezeichnet in der Politikwissenschaft neben Polity und Politics eine der drei Dimensionen von Politik. Policy bezeichnet dabei die inhaltliche Dimension[1], also z. B. konkrete politische Initiativen oder Ziele, die erreicht werden sollen.

Politikfeldanalyse oder Policy-Forschung ist das Fachgebiet der Politikwissenschaft, das sich näher mit dem Inhalt, der Entstehung und den Konsequenzen von Policies beschäftigt („what governments do, why they do it and what difference it makes.“[2]).


Policytypen

Policies lassen sich auf verschiedene Art und Weise kategorisieren. Eine erste Möglichkeit ist die Abgrenzung nach Politikfeldern, wie z. B. Wirtschafts-, Umwelt- oder Bildungspolitik. Diese Unterscheidung hat den Vorteil, dass sie intuitiv und in der politischen Realität einfach zu beobachten ist. Nachteil ist, dass Querschnittsprobleme (z. B. Geschlechterpolitik) und Gemeinsamkeiten von Policies über Politikfelder hinweg vernachlässigt werden[3].

Theodore Lowi unterteilt Policies in distributive Policies (Policies, bei denen Güter verteilt werden ohne das eine Gruppe daraus einen (sichtbaren) Nachteil erleidet), redistributive Policies (Policies, bei denen Güter zu Gunsten einer und zu Lasten einer anderen Gruppe umverteilt werden) sowie regulative Policies (Policies, die regulieren ohne direkt (um)verteilend zu wirken). Lowi erwartet, dass sich die politischen Prozesse je nach Policy-Typ unterscheiden. So lässt sich für redistributive Policies z. B. ein höheres Konfliktniveau erwarten[4]. Zu diesem Modell existieren Erweiterungen, z. B. von Klaus von Beyme[5].

Eine dritte Variante unterteilt Policies nach der Art der verwendeten Steuerungsprinzipien[6]. Das strengst mögliche Steuerungsprinzip sind Ge- und Verbote, die bei Verstoß Sanktionen nach sich ziehen. Weitere Steuerungsprinzipien sind (nach abnehmender Direktheit): materielle Anreize für ein bestimmtes Verhalten, Schaffen von Angeboten, Überzeugung und Aufklärung, Vorbildfunktion staatlicher Repräsentanten.

Außerdem können Policies einen unterschiedlich starken Politikwandel nach sich ziehen. Peter A. Hall schlägt drei Ebenen des Wandels vor[7]: Wandel erster Ordnung beschreibt einen Wandel, der die Ausrichtung von Politikinstrumenten entspricht (z. B. Änderung von Schadstoffgrenzwerten). Das Einführen neuer Politikinstrumente entspricht einem Wandel zweiter Ordnung (z. B. Neueinführung von Schadstoffgrenzwerten). Wandel dritter Ordnung betrifft die übergeordneten Ziele der Politik (z. B. Prioritätenwechsel von Wirtschaftswachstum zu Nachhaltigkeit).

Erklärung von Policies

Die Entstehung von Policies lässt sich idealtypisch mit dem Politikzyklus beschreiben, der die folgenden Phasen unterscheidet: Problemdefinition, Agenda-Setting, Politikformulierung, Implementation, Evaluierung, Terminierung oder Re-Definition des Problems[8]. Innerhalb der Politikfeldanalyse werden zahlreiche mögliche Erklärungsansätze diskutiert, die die konkrete Ausgestaltung von Policies beeinflussen können[9]. Erstens sind dies äußere Umstände: sozioökonomische Problemlagen (Funktionalismus), Europäisierung und Globalisierung. Zweitens betreffen diese Prozesse innerhalb der Regierung: Parteien und ihre ideologischen Präferenzen (Parteiendifferenzhypothese), Policy-Diffusion und -Transfer. Drittens gibt es innerhalb des politischen Systems weitere Faktoren, die Einfluss haben können: Wiederwahlüberlegungen, institutionelle Rahmenbedingungen (Vetospielertheorem), Pfadabhängigkeit bereits existierender Policies, der Kapitalismustyp (Varieties of Capitalism) und Machtressourcen organisierter Interessen (Machtressourcenansatz). Weiterhin gibt es Ansätze, die einen stärkeren Fokus auf den politischen Prozess richten durch den eine Policy zustande gekommen ist, z. B. den Multiple-Streams-Ansatz oder das Advocacy-Coalition-Framework.

Weitere Bedeutung

Im geschäftlichen Bereich bezeichnet Policy eine interne Leit- oder Richtlinie, die formal durch das Unternehmen dokumentiert und über ihr Management verantwortet wird. In der Informationstechnik hat Policy eine Bedeutung als Rahmenvorschriften für Berechtigungen und Verbote.

Literatur

  • Catherine Althaus, Peter Bridgman, Glyn Davis: The Australian Policy Handbook. 4th Auflage. Allen & Unwin, Sydney 2007.
  • Raymond A. Bauer, Ithiel De Sola Pool, Lewis A. Dexter: American Business, Public Policy, Case-Studies, and Political Theory. In: World Politics. Band 16, Nr. 4. Cambridge University Press, 1964, ISSN 1086-3338, S. 677–715, doi:10.2307/2009452, JSTOR:2009452 (Review, Theodore J. Lowi).
  • Ken Blakemore: Social Policy: an Introduction. 1998.
  • Thomas R. Dye: Policy Analysis. University of Alabama Press, 1976.
  • Christophe Feltus: Preliminary Literature Review of Policy Engineering Methods; Toward Responsibility Concept. 2008, S. 1–6, doi:10.1109/ICTTA.2008.4529912.
  • Winand Gellner, Eva-Maria Hammer: Policyforschung. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2010, ISBN 978-3-486-58674-9.
  • George D. Greenberg, Jeffrey A. Miller, Lawrence B. Mohr, Bruce C. Vladeck: Developing Public Policy Theory: Perspectives from Empirical Research. In: The American Political Science Review. Band 71, Nr. 4. American Political Science Association, Dezember 1977, S. 1532–1543, doi:10.2307/1961494, JSTOR:1961494.
  • Douglas D. Heckathorn, Steven M. Maser: The Contractual Architecture of Public Policy: A Critical Reconstruction of Lowi’s Typology. In: The Journal of Politics. Band 52, Nr. 4. Cambridge University Press, 1990, ISSN 0022-3816, S. 1101–1123, doi:10.2307/2131684, JSTOR:2131684.
  • Cosmo Howard: The Policy Cycle: a Model of Post-Machiavellian Policy Making? In: The Australian Journal of Public Administration. September 2005.
  • William Jenkins: Policy Analysis: A Political and Organizational Perspective. Martin Robertson, London 1978.
  • Aynsley Kellow: Promoting Elegance in Policy Theory: Simplifying Lowi's Arenas of Power. In: Policy Studies Journal. 16. Jahrgang, Nr. 4, S. 713–724, doi:10.1111/j.1541-0072.1988.tb00680.x.
  • Christoph Knill, Jale Tosun (Hrsg.): Einührung in die Policy-Analyse. Budrich. Opladen 2015.
  • Paquette Laure: Analyzing National and International Policy. Rowman Littlefield, 2002.
  • Theodore J. Lowi: Four Systems of Policy, Politics, and Choice. In: American Society for Public Administration (Hrsg.): Public Administration Review. Band 32, Nr. 4, 1972, S. 298–310, doi:10.2307/974990, JSTOR:974990.
  • Theodore J. Lowi: Regulatory Policy and the social Sciences. Hrsg.: Roger G. Noll. University of California Press, Berkeley 1985, The State in Politics, S. 67–110.
  • Pierre Müller, Yves Surel: L’analyse des politiques publiques. Montchrestien, Paris 1998 (französisch).
  • Klaus-Peter Saalbach: Einführung in die politische Analyse. Dirk Koentopp, Osnabrück 2009, ISBN 978-3-938342-15-2.
  • Klaus Schubert, Nils C. Bandelow: Lehrbuch der Politikfeldanalyse. 1. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2003, ISBN 3-486-27284-5.
  • K. B. Smith: Typologies, Taxonomies, and the Benefits of Policy Classification. In: Policy Studies Journal. 30. Jahrgang, Nr. 3, 2002, S. 379–395, doi:10.1111/j.1541-0072.2002.tb02153.x.
  • Robert J. Spitzer: Promoting Policy Theory: Revising the Arenas of Power. In: Policy Studies Journal. 15. Jahrgang, Nr. 4, Juni 1987, S. 675–689, doi:10.1111/j.1541-0072.1987.tb00753.x.
  • Diane Stone: Global Public Policy, Transnational Policy Communities and their Networks. In: Journal of Policy Sciences. 2008.
  • Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.): Handbuch Policy-Forschung. Springer VS. Wiesbaden 2015.

Weblinks

Wiktionary: policy – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Bundeszentrale für politische Bildung: Policy | bpb. Abgerufen am 3. März 2020.
  2. Thomas R. Dye: Policy analysis: what governments do, why they do it, and what difference it makes. The University of Alabama Press, 1983, ISBN 0-8173-4834-4 (worldcat.org [abgerufen am 3. März 2020]).
  3. Georg Wenzelburger; Reimut Zohlnhöfer: Konzepte und Begriffe in der Vergleichenden Policy-Forschung. In: Georg Wenzelburger; Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.): Handbuch Policy-Forschung. Springer VS, Wiesbaden, ISBN 978-3-658-01968-6, S. 23.
  4. Theodore J. Lowi: Four Systems of Policy, Politics, and Choice. In: Public Administration Review. Band 32, Nr. 4, Juli 1972, S. 302, doi:10.2307/974990 (jstor.org [abgerufen am 3. März 2020]).
  5. Klaus von Beyme: Der Gesetzgeber: der Bundestag als Entscheidungszentrum. Westdeutscher, 1997, ISBN 3-531-12956-2 (worldcat.org [abgerufen am 3. März 2020]).
  6. Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer: Konzepte und Begriffe in der Vergleichenden Policy-Forschung. In: Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.): Handbuch Policy-Forschung. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01967-9, S. 23 (worldcat.org [abgerufen am 3. März 2020]).
  7. Peter A. Hall: Policy Paradigms, Social Learning, and the State: The Case of Economic Policymaking in Britain. In: Comparative Politics. Band 25, Nr. 3, April 1993, ISSN 0010-4159, S. 275, doi:10.2307/422246 (doi.org [abgerufen am 3. März 2020]).
  8. Schubert, Klaus, 1951- editor. Bandelow, Nils C., editor.: Phasenmodelle und Politikprozesse: Der Policy-Cycle. In: Lehrbuch der Politikfeldanalyse. ISBN 3-11-040807-4 (worldcat.org [abgerufen am 3. März 2020]).
  9. Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer: Konzepte und Begriffe in der Vergleichenden Policy-Forschung. In: Georg Wenzelburger, Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.): Handbuch Policy-Forschung. S. 28 f.