„Neuroleptanalgesie“ – Versionsunterschied
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Die '''Neuroleptanalgesie''' ist eine seit ihrer Einführung durch J. De Casto und P. Mundeleer<ref> |
Die '''Neuroleptanalgesie''' ist eine seit ihrer Einführung durch J. De Casto und P. Mundeleer<ref>{{Literatur |Autor=Fresenius, Michael. |Titel=Repetitorium Anaesthesiologie : Vorbereitung auf die anästhesiologische Facharztprüfung und das europäische Diplom für Anästhesiologie |Auflage=3., vollst. überarb. Aufl |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2001 |ISBN=3-540-67331-8 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/248581278 |Abruf=2020-04-13}}</ref> in Belgien 1959 praktizierte Sonderform der [[Anästhesie]], bei der ein hochpotentes [[Neuroleptikum]] (z. B. [[Droperidol]], in der Tiermedizin vor allem [[Acepromazin]]) in Kombination mit einem potenten [[Analgetikum|Schmerzmittel]] (meist [[Fentanyl]], in der Tiermedizin [[Methadon|Levomethadon]]) um einen narkoseähnlichen Zustand zu erzeugen.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=DocCheck Medical Services GmbH |url=https://flexikon.doccheck.com/de/Neuroleptanalgesie |titel=Neuroleptanalgesie |abruf=2020-04-13 |sprache=de}}</ref> Im Unterschied zur [[Narkose]] befindet sich der Patient jedoch nicht in tiefer [[Bewusstseinsstörung|Bewusstlosigkeit]], sondern ist lediglich stark [[Sedierung|sediert]] bei erheblich reduziertem Schmerzempfinden. Vorteil dieser Kombination ist die gegenseitige Verstärkung der schmerzstillenden und sedativen Wirkung bei Abschwächung der [[Brechreiz]]- und [[Vagotonie|vagusstimulierenden]] Wirkung des Schmerzmittels. Nachteilig ist vor allem der starke Blutdruckabfall. |
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Die Neuroleptanalgesie wird in der Humanmedizin heute kaum mehr eingesetzt, wurde ab 1968 modifiziert als ''Neuroleptanästhesie''<ref>Reinhard Larsen: ''Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie.'' (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 35.</ref> durch Ersatz des Neuroleptikums durch ein [[Benzodiazepin]] und wird heute vielfach durch eine [[total intravenöse Anästhesie]] ersetzt. In der Tiermedizin spielt die Neuroleptanalgesie dagegen immer noch eine größere Rolle. |
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== Indikationen == |
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== Kontraindikationen == |
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* Anwendung von [[MAO-Hemmer]]<ref name=":0" /> |
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* [[Drogenabhängigkeit]]<ref name=":0" /> |
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* [[Alkoholabhängigkeit]]<ref name=":0" /> |
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== Neuroleptanästhesie == |
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Die Neuroleptanalgesie wird in der Humanmedizin heute kaum mehr eingesetzt, sie wurde ab 1968 modifiziert.<ref>{{Literatur |Autor=Larsen, Reinhard |Titel=Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie : mit 29 Tabellen |Auflage=5. überarb. und erw. Aufl |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=1999 |ISBN=3-540-65024-5 |Online=https://www.worldcat.org/oclc/845136732 |Abruf=2020-04-13}}</ref> Sobald die Neuroleptanalgesie mit [[Lachgas]] ergänzt wird, spricht man von einer Neuroleptanästhesie.<ref name=":0" /> Bei der Kombination von Lachgas und Droperidol wird, in den meisten Fällen, eine ausreichende Bewusstlosigkeit erreicht.<ref name=":0" /> Trotzdem war diese Art von Narkose oft zu schwach, weshalb manche Patienten intraoperativ wach wurden.<ref name=":0" /> Weshalb sie nur noch in speziellen Fällen genutzt wird (siehe Indikationen). |
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== Literatur == |
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* Wolfgang Löscher et al.: ''Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren.'' Parey, 7. Aufl. 2006, ISBN 978-3-8304-4160-1, S. 87–88. |
* Wolfgang Löscher et al.: ''Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren.'' Parey, 7. Aufl. 2006, ISBN 978-3-8304-4160-1, S. 87–88. |
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* Christoph Weißer: ''Anästhesie.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte''. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 54 f., hier: S. 54. |
* Christoph Weißer: ''Anästhesie.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte''. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 54 f., hier: S. 54. |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 13. April 2020, 23:11 Uhr
Neuroleptanalgesie
Die Neuroleptanalgesie ist eine seit ihrer Einführung durch J. De Casto und P. Mundeleer[1] in Belgien 1959 praktizierte Sonderform der Anästhesie, bei der ein hochpotentes Neuroleptikum (z. B. Droperidol, in der Tiermedizin vor allem Acepromazin) in Kombination mit einem potenten Schmerzmittel (meist Fentanyl, in der Tiermedizin Levomethadon) um einen narkoseähnlichen Zustand zu erzeugen.[2] Im Unterschied zur Narkose befindet sich der Patient jedoch nicht in tiefer Bewusstlosigkeit, sondern ist lediglich stark sediert bei erheblich reduziertem Schmerzempfinden. Vorteil dieser Kombination ist die gegenseitige Verstärkung der schmerzstillenden und sedativen Wirkung bei Abschwächung der Brechreiz- und vagusstimulierenden Wirkung des Schmerzmittels. Nachteilig ist vor allem der starke Blutdruckabfall.
Geschichtliches
In den 1940er Jahren erfanden zwei Wissenschaftler den lytischen Cocktail.[2] Dieser Cocktail bestand aus: Chlorpromazin, Promethazin und Pethidin.[2] Die Wirkung dieses Cocktails nannten sie Neuroplegie.[2]
Indikationen
Die Neuroleptanästhesie kann bei Eingriffen genutzt werden, wo keine tiefe Bewusstlosigkeit erforderlich ist.[2] Ein Beispiel hierfür sind Operationen in der Neurochirurgie, wo keine tiefe Bewusstlosigkeit erforderlich ist.[2]
Kontraindikationen
Bei folgenden Faktoren gilt die Neuroleptanalgesie als kontraindiziert:
Neuroleptanästhesie
Bei größeren Operationen konnte mit der Neuroleptanalgesie jedoch keine ausreichende Hypnose erreicht werden, deshalb wurde Lachgas als zusätzliches Hypnotikum hinzugefügt.[2]
Die Neuroleptanalgesie wird in der Humanmedizin heute kaum mehr eingesetzt, sie wurde ab 1968 modifiziert.[3] Sobald die Neuroleptanalgesie mit Lachgas ergänzt wird, spricht man von einer Neuroleptanästhesie.[2] Bei der Kombination von Lachgas und Droperidol wird, in den meisten Fällen, eine ausreichende Bewusstlosigkeit erreicht.[2] Trotzdem war diese Art von Narkose oft zu schwach, weshalb manche Patienten intraoperativ wach wurden.[2] Weshalb sie nur noch in speziellen Fällen genutzt wird (siehe Indikationen).
Literatur
- Wolfgang Löscher et al.: Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren. Parey, 7. Aufl. 2006, ISBN 978-3-8304-4160-1, S. 87–88.
- Christoph Weißer: Anästhesie. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 54 f., hier: S. 54.
Einzelnachweise
- ↑ Fresenius, Michael.: Repetitorium Anaesthesiologie : Vorbereitung auf die anästhesiologische Facharztprüfung und das europäische Diplom für Anästhesiologie. 3., vollst. überarb. Auflage. Springer, Berlin 2001, ISBN 3-540-67331-8 (worldcat.org [abgerufen am 13. April 2020]).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n DocCheck Medical Services GmbH: Neuroleptanalgesie. Abgerufen am 13. April 2020.
- ↑ Larsen, Reinhard: Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie : mit 29 Tabellen. 5. überarb. und erw. Auflage. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-65024-5 (worldcat.org [abgerufen am 13. April 2020]).