„Frühlings-Knollenblätterpilz“ – Versionsunterschied

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== Merkmale ==
== Merkmale ==
=== Makroskopische Merkmale ===
=== Makroskopische Merkmale ===
Der Fruchtkörper des Frühlings-Knollenblätterpilz ist durchgehend reinweiß bis seidenweiß. Wie alle Arten der Sektion ''Amanita'' sect. ''Phalloideae'' (Knollenblätterpilze im engen Sinn) hat er eine [[Volva|lappige Scheide]], sie ist groß und sackartig. Die Höhe des Fruchtkörpers ist ähnlich dem Hutdurchmesser. Der Hut hat 4,5–6,5&nbsp;cm im Durchmesser und eine glatte, feucht eteas schmierige Oberfläche mit in der Mitte bisweilen gelbockerlicher Färbung.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://amanitaceae.org/?Amanita%20verna |titel=Amanita verna - Amanitaceae.org - Taxonomy and Morphology of Amanita and Limacella |abruf=2020-06-01}}</ref> Die [[Lamelle (Mykologie)|Lamellen]] sind weiß bis cremeweiß und nicht am Stiel angewachsen. Das Fleisch ist zunächst ohne besonderen Geruch, kann aber dann zu einem etwas unangehmen Geruch umschlagen<ref name=":0" />. Der Stiel misst 8,5–10,5 × 0,7–1,3 cm, ist zylindrisch, weiß, zuerst ausgestopft, dann hohl und hat eine glatte, nicht genatterte, Oberfläche, die höchstens winzige Schüppchen zeigen kann.<ref name=":0" /> Die Stielbasis ist rundknollig, die Knolle weich.<ref name=":0" /> Der Ring ist häutig, dauerhaft, röckchenartig, glatt bis oberseits sehr fein gerieft<ref name=":0" />. Die Scheide ist weiß, häutig und einschichtig<ref name=":0" />.
(Eindeutige Erkennungsmerkmale sind kursiv formatiert.)

Der Fruchtkörper des Frühlings-Knollenblätterpilz ist durchgehend reinweiß bis seidenweiß. Wie alle Amanita-Arten hat er eine ''[[Volva|lappige Scheide]]'', sie ist groß und sackartig. Die Höhe des Fruchtkörpers ist ähnlich dem Hutdurchmesser. Der Hut hat 3–10&nbsp;cm im Durchmesser und eine glatte, etwas klebrige Oberfläche mit in der Mitte bisweilen ockerlicher Färbung. Die [[Lamelle (Mykologie)|Lamellen]] sind ''immer reinweiß'' und nicht am Stiel angewachsen. Das Fleisch ist ''ohne besonderen Geruch''. Der seidig-fasrige Stiel ist bis zu 15&nbsp;cm lang, an der Basis knollig verdickt und hat eine ''lappige Scheide'' und eine oft nur undeutlich ausgeprägte häutige [[Annulus (Mykologie)|Manschette]]. Der Frühlings-Knollenblätterpilz reagiert nicht mit [[Kaliumhydroxid]]-Lösung, was ihn vom verwandten [[Kegelhütiger Knollenblätterpilz|Kegelhütigen Knollenblätterpilz]] unterscheidet.
Der Frühlings-Knollenblätterpilz reagiert mit [[Kaliumhydroxid]]-Lösung orangegelb, was ihn von weißen Formen des [[Grüner Knollenblätterpilz|Grünen Knollenblätterpilzes]] unterscheidet.<ref name=":0" />


=== Mikroskopische Merkmale ===
=== Mikroskopische Merkmale ===
Die [[Spore|Sporen]] sind breit ellipsoid bis ellipsoid, seltener auch länger ellipsoid, messen (8,0–)8,2–11,0(–11,9) × (5,7–)6,0–7,5(-8,5) µm und sind amyloid.<ref name=":0" />
Die [[Spore]]n sind glatt und elliptisch.


== Artabgrenzung ==
== Artabgrenzung ==
Andere weiße Vertreter der Sektion ''Amanita'' sect. ''Phalloideae'' (Knollenblätterpilze im engen Sinn) ''–'' alle tödlich giftig – können sehr ähnlich aussehen:
Verwechslungen sind sehr leicht möglich mit [[Wiesen-Champignon]], [[Schaf-Champignon]] und [[Weißer Anis-Champignon]].

Das beste Unterscheidungsmerkmal sind die Lamellen; beim Champignon sind sie rötlich bis schokoladenbraun, beim Knollenblätterpilz immer weiß. Um eine Verwechslung mit Sicherheit auszuschließen, sollten keine jungen Exemplare der Champignons gesammelt werden, an denen die Lamellen noch relativ hell beziehungsweise fast weiß sind.
Die weiße Form des [[Grüner Knollenblätterpilz|Grünen Knollenblätterpilzes]] (''Amanita phalloides'' fm. ''alba'') unterscheidet sich neben dessen fehlender Reaktion mit Kaliumhydroxid-Lösung auch durch dessen genatterten Stiel.<ref name=":0" />

Der [[Kegelhütiger Knollenblätterpilz|Kegelhütige Knollenblätterpilz]] (''Amanita virosa'') reagiert wie auch der Frühlings-Knollenblätterpilz positiv mit Kaliumhydrocid-Lösung, zeigt hier aber eine rein gelbe, weniger orangegelbe Reaktion. Zudem ist sein Stiel meist deutlich flockiger und der Fruchtkörper weniger regelmäßig geformt. Im Zweifelsfall kann man aber den Kegelhütigen Knollenblätterpilz auch an seinen breiteren Sporen erkennen.<ref name=":0" />

''[[Amanita porrinensis]]'', eine ebenfalls tödlich giftige Art mit positiver Kaliumhydroxid-Reaktion, rötet bis bräunt im Fleisch und ist so gut kenntlich. Im zweifelsfall kann man diese mediterrane Art an den deutlich schmaleren, nur bis 6(–6,5) µm breiten Sporen erkennen.<ref>{{Literatur |Autor=M.L. Castro |Titel=Amanita porrinensis L. Freire et M.L.Castro, estudio comparativo con outros taxons da sección Phalloideae (Fr.) Quél. |Hrsg= |Sammelwerk=Mykes |Band=1 |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1998 |ISBN= |Seiten=57–60}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=P. Neville, S. Poumarat, G. Monterumici |Titel=Una rara Amanita della sezione Phalloideae, nuova per l’Italia: Amanita porrinensis |Hrsg= |Sammelwerk=Boll. Gr. Micol. Bresadola Nueva Ser. BGMB |Band=43 |Nummer=2 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2000 |ISBN= |Seiten=143–150}}</ref>

Aus Nordafrika und dem südlichsten Europa ist ein dem Frühlings-Knollenblätterpilz makroskopisch sehr ähnlicher Wulstling bekannt, der nicht mir Kaliumhydroxid-Lösung reagiert und von mehreren Autoren als Frühlings-Knollenblätterpilz interpretiert wurde, weshalb für die mit Kaliumhydroxid-Lösung reagierenden Kollektionen der Name ''Amanita decipiens'' (bzw. ''Amanita verna'' var. ''decipiens'') verwendet wurde. Es hat sich aber herausgestellt, dass der Frühlings-Knollenblätterpilze eben doch mit Kaliumhydroxid-Lösung reagiert und damit Amanita decipiens ein Synonym darstellt, während nicht mit Kaliumhydroxid-Lösung reagierende Aufsammlungemn möglicherweise ein noch nicht beschriebenes Taxon darstellen. Die Artabgrenzung innerhalb der Sektion ''Amanita'' sect. ''Phalloideae'' ist somit für Europa noch nicht restlos aufgeklärt.<ref name=":0" />

Für ungeübte Speisepilzsammler sind Verwechslungen mit dem [[Wiesen-Champignon]], [[Schaf-Champignon]] und [[Weißer Anis-Champignon]] sehr leicht möglich und dann fatal.
Das beste Unterscheidungsmerkmal sind die Lamellen; bei Champignons sind sie höchstens sehr jung cremeweiß, meist jedoch jung zumindest cremerosa oder graurosa, später deutlicher rosa und schließlich schokoladenbraun, beim Frühlings-Knollenblätterpilz (und anderen Vertreter der Sektion ''Amanita'' sect. ''Phalloideae'') auch im Alter weiß bis cremeweiß. Um eine Verwechslung mit Sicherheit auszuschließen, sollten keine jungen Exemplare der Champignons gesammelt werden, an denen die Lamellen noch relativ hell beziehungsweise fast weiß sind.


Ein weiteres sicheres Merkmal, das die Knollenblätterpilze von essbaren Arten unterscheidet, ist der Stiel, der immer in einer in der Erde verborgenen Hülle steckt. Der Stiel von Champignons, [[Grünling (Pilz)|Grünlingen]] und [[Täubling]]en ist dagegen immer ohne Hülle beziehungsweise Scheide. Es sollte daher immer der komplette Pilzkörper geerntet werden, damit die Hülle nicht übersehen wird.
Ein weiteres sicheres Merkmal, das den Frühlings-Knollenblätterpilz von essbaren Arten unterscheidet, ist der Stiel, der an der Stielbasis eine deutlich ausgeprägte, lappige Scheide zeigt, die bei Champignons wenn, dann nur sehr dünnhäutig und mit dem Stiel verklebt vorkommt.<ref>{{Literatur |Autor=L. A. Parra Sánchez |Titel=Agaricus L. - Allopsalliota |Hrsg= |Sammelwerk=Fungi Europaei |Band=1 |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2008 |ISBN= |Seiten=1–824}}</ref> Es sollte daher immer der komplette Pilzkörper geerntet werden, damit die Hülle nicht übersehen wird.


== Ökologie, Phänologie und Verbreitung ==
== Ökologie, Phänologie und Verbreitung ==
Der Frühlings-Knollenblätterpilz ist eine wärmeliebende Art, die vor allem im Mittelmeerraum verbreitet ist und in Laubwäldern, vor allem bei Eichen vorkommt<ref name=":0" />. Es handelt sich um eine Ektomykorrhizen bildende Art, wie alle Vertreter der Gattung der Wulstlinge im engen Sinn<ref>{{Literatur |Autor=Scott A. Redhead, Alfredo Vizzini, Dennis C. Drehmel, Marco Contu |Titel=Saproamanita, a new name for both Lepidella E.-J. Gilbert and Aspidella E.-J. Gilbert ( Amaniteae, Amanitaceae ) |Hrsg= |Sammelwerk=IMA Fungus |Band=7 |Nummer=1 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016-06 |ISBN= |ISSN=2210-6359 |DOI=10.5598/imafungus.2016.07.01.07 |Seiten=119–129 |Online=https://imafungus.biomedcentral.com/articles/10.5598/imafungus.2016.07.01.07}}</ref>. Aufgrund früherer, unterschiedlicher Artauffassung ist das genaue Verbreitungsgebiet noch unklar, insbesondere in Bezug auf die Nordgrenze der Verbreitung in Europa<ref name=":0" />. Vorkommen in Nordamerika sind noch nicht eindeutig belegt<ref name=":0" />.
Er ist in Europa in Laub- und Nadelwäldern besonders bei Birken und Fichten verbreitet und fruchtet selten vor August. In Nordamerika kommt er nicht vor.


== Inhaltsstoffe ==
== Inhaltsstoffe ==
Der Pilz enthält Gifte aus der Klasse der [[Amatoxine]], davon hauptsächlich [[alpha-Amanitin]].
Der Pilz enthält Gifte aus der Klasse der [[Amatoxine]], davon hauptsächlich [[alpha-Amanitin]].
Diese machen die Art zu einer der giftigsten der Welt und führen zum Tod durch [[Leberversagen]] bei Dosen von um 30 Gramm an Pilzmaterial, siehe [[Pilzvergiftung#Phalloides-Syndrom, Amatoxin-Syndrom|Amatoxin-Syndrom]].
Diese machen die Art zu einer lebensgefährlich giftigen Art und führen zum Tod durch [[Leberversagen]].
Daneben enthält der Pilz noch weitere Gifte wie [[Phallotoxin]]e, die nicht für die tödliche Giftwirkung verantwortlich sind.
Daneben enthält der Pilz noch weitere Gifte wie [[Phallotoxin]]e, die nicht für die tödliche Giftwirkung verantwortlich sind.



Version vom 2. Juni 2020, 02:18 Uhr

Frühlings-Knollenblätterpilz

Frühlingsknollenblätterpilz (Amanita verna)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Wulstlingsverwandte (Amanitaceae)
Gattung: Wulstlinge (Amanita)
Art: Frühlings-Knollenblätterpilz
Wissenschaftlicher Name
Amanita verna
(Bull.) Lam.

Der Frühlings-Knollenblätterpilz (Amanita verna) ist ein Giftpilz, der ebenso wie der Grüne Knollenblätterpilz beim Verzehr unbehandelt zum Tod führt. Die Art wurde erstmals von dem französischen Botaniker Jean Baptiste François Pierre Bulliard beschrieben. Ihr Art-Epitheton „verna“ leitet sich von der Fruktifikation im Frühjahr ab. Diese Pilzart wird auch als Weißer Knollenblätterpilz bezeichnet, womit aber auch der Kegelhütige Knollenblätterpilz (A. virosa) sowie eine weiße Variante des Gelben Knollenblätterpilzes (A. citrina) gemeint sein kann.

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Der Fruchtkörper des Frühlings-Knollenblätterpilz ist durchgehend reinweiß bis seidenweiß. Wie alle Arten der Sektion Amanita sect. Phalloideae (Knollenblätterpilze im engen Sinn) hat er eine lappige Scheide, sie ist groß und sackartig. Die Höhe des Fruchtkörpers ist ähnlich dem Hutdurchmesser. Der Hut hat 4,5–6,5 cm im Durchmesser und eine glatte, feucht eteas schmierige Oberfläche mit in der Mitte bisweilen gelbockerlicher Färbung.[1] Die Lamellen sind weiß bis cremeweiß und nicht am Stiel angewachsen. Das Fleisch ist zunächst ohne besonderen Geruch, kann aber dann zu einem etwas unangehmen Geruch umschlagen[1]. Der Stiel misst 8,5–10,5 × 0,7–1,3 cm, ist zylindrisch, weiß, zuerst ausgestopft, dann hohl und hat eine glatte, nicht genatterte, Oberfläche, die höchstens winzige Schüppchen zeigen kann.[1] Die Stielbasis ist rundknollig, die Knolle weich.[1] Der Ring ist häutig, dauerhaft, röckchenartig, glatt bis oberseits sehr fein gerieft[1]. Die Scheide ist weiß, häutig und einschichtig[1].

Der Frühlings-Knollenblätterpilz reagiert mit Kaliumhydroxid-Lösung orangegelb, was ihn von weißen Formen des Grünen Knollenblätterpilzes unterscheidet.[1]

Mikroskopische Merkmale

Die Sporen sind breit ellipsoid bis ellipsoid, seltener auch länger ellipsoid, messen (8,0–)8,2–11,0(–11,9) × (5,7–)6,0–7,5(-8,5) µm und sind amyloid.[1]

Artabgrenzung

Andere weiße Vertreter der Sektion Amanita sect. Phalloideae (Knollenblätterpilze im engen Sinn) alle tödlich giftig – können sehr ähnlich aussehen:

Die weiße Form des Grünen Knollenblätterpilzes (Amanita phalloides fm. alba) unterscheidet sich neben dessen fehlender Reaktion mit Kaliumhydroxid-Lösung auch durch dessen genatterten Stiel.[1]

Der Kegelhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa) reagiert wie auch der Frühlings-Knollenblätterpilz positiv mit Kaliumhydrocid-Lösung, zeigt hier aber eine rein gelbe, weniger orangegelbe Reaktion. Zudem ist sein Stiel meist deutlich flockiger und der Fruchtkörper weniger regelmäßig geformt. Im Zweifelsfall kann man aber den Kegelhütigen Knollenblätterpilz auch an seinen breiteren Sporen erkennen.[1]

Amanita porrinensis, eine ebenfalls tödlich giftige Art mit positiver Kaliumhydroxid-Reaktion, rötet bis bräunt im Fleisch und ist so gut kenntlich. Im zweifelsfall kann man diese mediterrane Art an den deutlich schmaleren, nur bis 6(–6,5) µm breiten Sporen erkennen.[2][3]

Aus Nordafrika und dem südlichsten Europa ist ein dem Frühlings-Knollenblätterpilz makroskopisch sehr ähnlicher Wulstling bekannt, der nicht mir Kaliumhydroxid-Lösung reagiert und von mehreren Autoren als Frühlings-Knollenblätterpilz interpretiert wurde, weshalb für die mit Kaliumhydroxid-Lösung reagierenden Kollektionen der Name Amanita decipiens (bzw. Amanita verna var. decipiens) verwendet wurde. Es hat sich aber herausgestellt, dass der Frühlings-Knollenblätterpilze eben doch mit Kaliumhydroxid-Lösung reagiert und damit Amanita decipiens ein Synonym darstellt, während nicht mit Kaliumhydroxid-Lösung reagierende Aufsammlungemn möglicherweise ein noch nicht beschriebenes Taxon darstellen. Die Artabgrenzung innerhalb der Sektion Amanita sect. Phalloideae ist somit für Europa noch nicht restlos aufgeklärt.[1]

Für ungeübte Speisepilzsammler sind Verwechslungen mit dem Wiesen-Champignon, Schaf-Champignon und Weißer Anis-Champignon sehr leicht möglich und dann fatal. Das beste Unterscheidungsmerkmal sind die Lamellen; bei Champignons sind sie höchstens sehr jung cremeweiß, meist jedoch jung zumindest cremerosa oder graurosa, später deutlicher rosa und schließlich schokoladenbraun, beim Frühlings-Knollenblätterpilz (und anderen Vertreter der Sektion Amanita sect. Phalloideae) auch im Alter weiß bis cremeweiß. Um eine Verwechslung mit Sicherheit auszuschließen, sollten keine jungen Exemplare der Champignons gesammelt werden, an denen die Lamellen noch relativ hell beziehungsweise fast weiß sind.

Ein weiteres sicheres Merkmal, das den Frühlings-Knollenblätterpilz von essbaren Arten unterscheidet, ist der Stiel, der an der Stielbasis eine deutlich ausgeprägte, lappige Scheide zeigt, die bei Champignons wenn, dann nur sehr dünnhäutig und mit dem Stiel verklebt vorkommt.[4] Es sollte daher immer der komplette Pilzkörper geerntet werden, damit die Hülle nicht übersehen wird.

Ökologie, Phänologie und Verbreitung

Der Frühlings-Knollenblätterpilz ist eine wärmeliebende Art, die vor allem im Mittelmeerraum verbreitet ist und in Laubwäldern, vor allem bei Eichen vorkommt[1]. Es handelt sich um eine Ektomykorrhizen bildende Art, wie alle Vertreter der Gattung der Wulstlinge im engen Sinn[5]. Aufgrund früherer, unterschiedlicher Artauffassung ist das genaue Verbreitungsgebiet noch unklar, insbesondere in Bezug auf die Nordgrenze der Verbreitung in Europa[1]. Vorkommen in Nordamerika sind noch nicht eindeutig belegt[1].

Inhaltsstoffe

Der Pilz enthält Gifte aus der Klasse der Amatoxine, davon hauptsächlich alpha-Amanitin. Diese machen die Art zu einer lebensgefährlich giftigen Art und führen zum Tod durch Leberversagen. Daneben enthält der Pilz noch weitere Gifte wie Phallotoxine, die nicht für die tödliche Giftwirkung verantwortlich sind.

Weblinks

Commons: Frühlings-Knollenblätterpilz (Amanita verna) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Frühlings-Knollenblätterpilz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. a b c d e f g h i j k l m n Amanita verna - Amanitaceae.org - Taxonomy and Morphology of Amanita and Limacella. Abgerufen am 1. Juni 2020.
  2. M.L. Castro: Amanita porrinensis L. Freire et M.L.Castro, estudio comparativo con outros taxons da sección Phalloideae (Fr.) Quél. In: Mykes. Band 1, 1998, S. 57–60.
  3. P. Neville, S. Poumarat, G. Monterumici: Una rara Amanita della sezione Phalloideae, nuova per l’Italia: Amanita porrinensis. In: Boll. Gr. Micol. Bresadola Nueva Ser. BGMB. Band 43, Nr. 2, 2000, S. 143–150.
  4. L. A. Parra Sánchez: Agaricus L. - Allopsalliota. In: Fungi Europaei. Band 1, 2008, S. 1–824.
  5. Scott A. Redhead, Alfredo Vizzini, Dennis C. Drehmel, Marco Contu: Saproamanita, a new name for both Lepidella E.-J. Gilbert and Aspidella E.-J. Gilbert ( Amaniteae, Amanitaceae ). In: IMA Fungus. Band 7, Nr. 1, Juni 2016, ISSN 2210-6359, S. 119–129, doi:10.5598/imafungus.2016.07.01.07 (biomedcentral.com).