„Massaker von Guangdong“ – Versionsunterschied

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Dieser Artikel ist eine Übersetzung des Artikels en:Guangdong Cultural Revolution Massacre, Version vom 4. August 2020, Autoren und Versionsgeschichte siehe Artikel. Die Übersetzung ist noch nicht abgeschlossen.
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Version vom 6. August 2020, 23:35 Uhr

Das Massaker von Guangdong (chinesisch: 廣東大屠殺 / 广东大屠杀 ) oder das Massaker an der Kulturrevolution von Guangdong (chinesisch: 廣東文革屠殺 / 广东文革屠杀 ) war eine Reihe von Massakern, die während der Kulturrevolution in der chinesischen Provinz Guangdong stattfanden.[1][2][3][4][5] Die meisten Massaker an der Kulturrevolution in Guangdong fanden von Juli bis Oktober 1968 statt und wurden von den provinziellen und lokalen „Revolutionskomitees“ geleitet und organisiert.[1][2][4][5] Das Massaker von Guangdong war zu dieser Zeit eines der schwersten Massaker in China und stand im Zusammenhang mit dem Massaker von Guangxi.[1][2][6][7]

In Guangdong gab es zwei Haupttypen von Massakern: Ein Typ richtete sich gegen Mitglieder der „Fünf schwarze Kategorien“ sowie deren Verwandte, und der andere Typ bezog sich auf politische Verfolgungen.[1][2] Während der Kulturrevolution gab es in Guangdong 80 Landkreise. Laut den 57 „Grafschafts-Annalen“, die während der „Boluan Fanzheng“ -Periode verfügbar wurden, kam es in 28 Landkreisen zu Massakern, wobei sechs Landkreise eine Zahl von über 1.000 Todesopfern verzeichneten.[1][2][5] Die durchschnittliche Zahl der Todesopfer in allen 28 Ländern betrug 278, und bei den Massakern starben insgesamt mindestens 7.784 Menschen.[1][2] Das Massaker in Yangjiang war mit über 2.600 Todesfällen allein im Landkreis Yangchun das schwerste.[8] Darüber hinaus kam es auch in Städten wie Guangzhou zu Massakern.[9]

Historischer Hintergrund

Zusammenstöße zwischen zwei Fraktionen

Die Gründung des Revolutionskomitee von Guangdong (1968).

Im Mai 1966 startete Mao Zedong die Kulturrevolution auf dem chinesischen Festland. Anfang 1967 wurden lokale Regierungen und Komitees der Kommunistischen Partei in Guangdong von der „Rebellengruppe (造反派)“ gelähmt, und die Gesellschaft befand sich im Chaos. Am 15. März hielt Mao „militärische Kontrolle“ in Guangdong für notwendig und ernannte Huang Yongsheng zum Direktor der Militärkontrollkommission.[10][11] 1967 gerieten zwei Fraktionen in Guangdong häufig in große gewalttätige Zusammenstöße: die „Rote Fahne Fraktion (紅旗派 / 红旗派)“, eine Rebellengruppe, und die „Ostwindfraktion (東風派 / 东风派)“, eine konservative Gruppe und unterstützte die militärische Kontrolle.[2][12][13]

Zhou Enlai, der Premierminister von China, hatte seit April 1967 mehrere Versuche unternommen, die Situation zu entschärfen, und die Einrichtung des „Revolutionskomitee von Guangdong“ gefordert.[2][13] In der Zwischenzeit versuchte Huang Yongsheng auch, mit den Führern beider Fraktionen zu verhandeln.

Revolutionskomitee von Guangdong

Im Februar 1968 wurde das Revolutionskomitee von Guangdong gegründet, dessen Vorsitzender Huang Yongsheng war. Huang war auch der Kommandeur der „Militärregion Guangzhou (廣州軍區 / 广州军区)“ und unterstützte persönlich die Ostwindfraktion.[14][15] Die Rote Fahne Fraktion widersetzte sich jedoch dem Komitee, und infolgedessen setzten sich die gewalttätigen Kämpfe in den folgenden drei Monaten fort.[1][2] In der Zwischenzeit, im Mai 1968, startete Mao Zedong die „Reinigung der Klassenränge (清理階級隊伍 / 清理阶级队伍)“, eine landesweite politische Säuberung, die allein in Guangzhou zur Verfolgung von mindestens Zehntausenden führte, von denen viele mit ausländischen Beziehungen zu Tode verfolgt wurden.[16][17][18]

Ab Juli 1968 begannen das Revolutionskomitee sowie das Guangdong-Militär, die Rote Fahne Fraktion niederzuschlagen, und danach wurden in Guangdong Massaker verübt. Der Höhepunkt des Massakers dauerte von Juli bis Oktober 1968.[1][2]

Zahl der Todesopfer

Während der Kulturrevolution verzeichnete Guangdong eine der höchsten „abnormalen Todesfälle“ in China:

  • Im Jahr 2016 kam Fei Yan (jetzt an der Tsinghua-Universität) zu dem Schluss, dass die durchschnittliche Anzahl abnormaler Todesfälle (einschließlich der Anzahl der Todesfälle bei Massakern) in den Landkreisen in Guangdong 299 betrug, die fünfthöchste Zahl im ganzen Land.
  • Im Jahr 2006 kam Yang Su von UC Irvine auf der Grundlage der 57 verfügbaren „Grafschafts-Annalen“ (von den 80 Landkreisen während der Kulturrevolution) zu dem Schluss, dass die durchschnittliche Anzahl anormaler Todesfälle in den Landkreisen 311,6 betrug, während die durchschnittliche Anzahl der Todesfälle aufgrund von Massaker (mindestens 10 Menschen wurden einmal getötet) waren 278 unter den 28 Landkreisen, die Massaker meldeten - die Gesamtzahl betrug 7.784.[1][2]
  • Im Jahr 2003 kamen Andrew G. Walder von der Stanford University und Yang Su von UC Irvine auf der Grundlage der 61 verfügbaren Grafschafts-Annalen (von den 114 Landkreisen von Guangdong) zu dem Schluss, dass die durchschnittliche Anzahl anormaler Todesfälle unter den Landkreisen 290 betrug, der dritte bundesweit höchste Zahl. Die Gesamtzahl der abnormalen Todesfälle betrug 33.060.[6]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Yang Su: Collective Killings in Rural China during the Cultural Revolution. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-1-139-49246-1 (englisch, google.com).
  2. a b c d e f g h i j k Su Yang (苏阳): “文革”中的集体屠杀:三省研究. In: Modern China Studies. Abgerufen am 6. August 2020 (chinesisch).
  3. Brown on Su, 'Collective Killings in Rural China during the Cultural Revolution' | H-Human-Rights | H-Net. In: networks.h-net.org. Abgerufen am 10. Juni 2020 (englisch).
  4. a b Yongyi Song: Chronology of Mass Killings during the Chinese Cultural Revolution (1966-1976). Abgerufen am 10. Juni 2020 (englisch).
  5. a b c Jeffrey Hays: CULTURAL REVOLUTION: DEATH TOLL, FIGHTING AND MASS KILLING | Facts and Details. In: factsanddetails.com. Abgerufen am 10. Juni 2020 (englisch).
  6. a b Andrew G. Walder, Yang Su: The Cultural Revolution in the Countryside: Scope, Timing and Human Impact. In: The China Quarterly. Nr. 173, 2003, ISSN 0305-7410, S. 74–99 (jstor.org).
  7. Yan Lebin (晏乐斌): 我参与处理广西文革遗留问题. In: Yanhuang Chunqiu. Abgerufen am 6. August 2020 (chinesisch).
  8. Chen Baode (陈宝德), Li Xuechao (李学超): 阳江“乱打乱杀事件”始末. In: Yanhuang Chunqiu. Abgerufen am 6. August 2020.
  9. Zhang Zhishen (张志慎): 揭秘:“文革”期间广州的“打劳改犯”事件. In: Renmin Ribao. 11. Juni 2014, abgerufen am 6. August 2020 (chinesisch).
  10. Jian Guo, Yongyi Song, Yuan Zhou: The A to Z of the Chinese Cultural Revolution. Rowman & Littlefield, 2009, ISBN 978-0-8108-6870-0 (englisch, google.com).
  11. Zehou Chi: 不识时务亦俊杰. 2010; (chinesisch).
  12. Fei Yan: Rival Rebels: The Political Origins of Guangzhou’s Mass Factions in 1967. In: Modern China. 41. Jahrgang, Nr. 2, 1. März 2015, ISSN 0097-7004, S. 168–196, doi:10.1177/0097700414533633 (englisch, doi.org).
  13. a b Yang Su: Collective Killings in Rural China during the Cultural Revolution. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-1-139-49246-1 (englisch, google.com).
  14. Jian Guo, Yongyi Song, Yuan Zhou: The A to Z of the Chinese Cultural Revolution. Rowman & Littlefield, 2009, ISBN 978-0-8108-6870-0 (englisch, google.com).
  15. Chengmou Wu: 红祸: 文革五十周年(1966-2016)论文集. 世界华语出版社, 2016, ISBN 978-1-940266-09-1 (chinesisch, google.com).
  16. Zhi Qi: Literature and Review: Essays By Chinese Scholars on the Cultural Revolution (1). 2019, ISBN 978-1-951135-04-1 (chinesisch, google.com).
  17. Jishen Yang: 天地翻覆: 中国文化大革命历史. 天地图书, 4. Juli 2017 (chinesisch, google.com).
  18. 清理阶级队伍. Yangcheng Evening News, 8. März 2014, archiviert vom Original am 9. März 2014; abgerufen am 19. Mai 2020.