„Social Justice Warrior“ – Versionsunterschied

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Es handelte sich beim Beleg keineswegs um den britischen Observer, sondern um eine amerikanische Website, die Jared Kurshner gehört und die kaum als Beleg taugt. Vor allem nicht für die Aussagen, die der Quelle hier zugeschrieben wurden.
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== Verwendung ==
== Verwendung ==
Noch im 20. Jahrhundert wurde der Begriff überwiegend positiv genutzt, etwa seit 2011 ist er jedoch negativ konnotiert.<ref name="washingtonpost" /> Er wird ursprünglich vor allem von amerikanischen Rechten pauschal verwendet, um Linke und Liberale zu verunglimpfen, nicht unähnlich dem deutschen Wort ''[[Gutmensch]]''. Eine größere Bekanntheit im englischsprachigen Raum erlangte der Begriff nach seiner Verwendung im Jahr 2014 in der [[Computerspiele-Journalismus#GamerGate-Debatte|GamerGate-Kontroverse]] um [[Sexismus]] in Videospielen, woraufhin seine Aufnahme in die US-Online-Ausgabe des [[Oxford English Dictionary]]s erfolgte, nicht jedoch in dessen Standardausgabe.<ref name="washingtonpost" />
Noch im 20. Jahrhundert wurde der Begriff überwiegend positiv genutzt, etwa seit 2011 ist er jedoch negativ konnotiert.<ref name="washingtonpost" /> Er wird vor allem von amerikanischen Rechten und der sogenannten [[Alt-Right]] pauschal verwendet, um Linke und Liberale zu verunglimpfen.<ref>{{Literatur |Autor=Adrienne L. Massanari, Shira Chess |Titel=Attack of the 50-foot social justice warrior: the discursive construction of SJW memes as the monstrous feminine |Sammelwerk=Feminist Media Studies |Band=18 |Nummer=4 |Datum=2018-07-04 |ISSN=1468-0777 |DOI=10.1080/14680777.2018.1447333 |Seiten=525–542 |Online=https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14680777.2018.1447333 |Abruf=2021-01-07}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Sean Phelan |Titel=Neoliberalism, the Far Right, and the Disparaging of “Social Justice Warriors” |Sammelwerk=Communication, Culture and Critique |Band=12 |Nummer=4 |Datum=2019-12-01 |ISSN=1753-9129 |DOI=10.1093/ccc/tcz040 |Seiten=455–475 |Online=https://academic.oup.com/ccc/article/12/4/455/5643757 |Abruf=2021-01-07}}</ref> Eine größere Bekanntheit im englischsprachigen Raum erlangte der Begriff nach seiner Verwendung im Jahr 2014 in der [[Computerspiele-Journalismus#GamerGate-Debatte|GamerGate-Kontroverse]] um [[Sexismus]] in Videospielen, woraufhin seine Aufnahme in die US-Online-Ausgabe des [[Oxford English Dictionary]]s erfolgte, nicht jedoch in dessen Standardausgabe.<ref name="washingtonpost" />


Laut einer von mehreren „Definitionen“ aus dem [[Urban Dictionary]], die in einem Artikel der [[Washington Post]] zitiert wird, ist ''Social Justice Warrior'' eine abschätzige Bezeichnung für jemanden, der „wiederholt und heftig in Diskussionen über [[soziale Gerechtigkeit]] im Internet eingreift, oft auf oberflächliche und wenig durchdachte Weise, um die eigene Reputation zu erhöhen.“ Weder glaube ein SJW unbedingt an alles, was er sage, so der Vorwurf, noch interessiere er sich wirklich für Gruppen, für die er kämpfe. Typischerweise profiliere er sich als Vorkämpfer für soziale Wohltaten, für die dann andere zu zahlen hätten, und erteile anderen Denkverbote, während er selbst „SJ-Punkte“ sammle, ohne irgendeine Leistung zu erbringen.<ref name="washingtonpost" />
Laut einer von mehreren „Definitionen“ aus dem [[Urban Dictionary]], die in einem Artikel der [[Washington Post]] zitiert wird, ist ''Social Justice Warrior'' eine abschätzige Bezeichnung für jemanden, der „wiederholt und heftig in Diskussionen über [[soziale Gerechtigkeit]] im Internet eingreift, oft auf oberflächliche und wenig durchdachte Weise, um die eigene Reputation zu erhöhen.“ Weder glaube ein SJW unbedingt an alles, was er sage, so der Vorwurf, noch interessiere er sich wirklich für Gruppen, für die er kämpfe. Typischerweise profiliere er sich als Vorkämpfer für soziale Wohltaten, für die dann andere zu zahlen hätten, und erteile anderen Denkverbote, während er selbst „SJ-Punkte“ sammle, ohne irgendeine Leistung zu erbringen.<ref name="washingtonpost" />

Version vom 7. Januar 2021, 17:35 Uhr

Social Justice Warrior (oft abgekürzt SJW, deutsch Soziale-Gerechtigkeit-Krieger) ist ein abwertender Ausdruck bzw. Schlagwort für Aktivisten in Fragen sozialer Gerechtigkeit, insbesondere Feminismus und Bürgerrechte, deren Handeln als übertrieben oder meinungseinschränkend empfunden wird.[1][2]

Verwendung

Noch im 20. Jahrhundert wurde der Begriff überwiegend positiv genutzt, etwa seit 2011 ist er jedoch negativ konnotiert.[1] Er wird vor allem von amerikanischen Rechten und der sogenannten Alt-Right pauschal verwendet, um Linke und Liberale zu verunglimpfen.[3][4] Eine größere Bekanntheit im englischsprachigen Raum erlangte der Begriff nach seiner Verwendung im Jahr 2014 in der GamerGate-Kontroverse um Sexismus in Videospielen, woraufhin seine Aufnahme in die US-Online-Ausgabe des Oxford English Dictionarys erfolgte, nicht jedoch in dessen Standardausgabe.[1]

Laut einer von mehreren „Definitionen“ aus dem Urban Dictionary, die in einem Artikel der Washington Post zitiert wird, ist Social Justice Warrior eine abschätzige Bezeichnung für jemanden, der „wiederholt und heftig in Diskussionen über soziale Gerechtigkeit im Internet eingreift, oft auf oberflächliche und wenig durchdachte Weise, um die eigene Reputation zu erhöhen.“ Weder glaube ein SJW unbedingt an alles, was er sage, so der Vorwurf, noch interessiere er sich wirklich für Gruppen, für die er kämpfe. Typischerweise profiliere er sich als Vorkämpfer für soziale Wohltaten, für die dann andere zu zahlen hätten, und erteile anderen Denkverbote, während er selbst „SJ-Punkte“ sammle, ohne irgendeine Leistung zu erbringen.[1]

Katherine Martin, verantwortlich für US-Wörterbücher bei Oxford University Press, zog Parallelen zwischen den Begriffen Social Justice Warrior und politische Korrektheit. Beide würden etwas schlechtmachen, das an sich zunächst unbedenklich oder gut gemeint sei, indem man Unaufrichtigkeit oder zumindest Naivität unterstelle. Insbesondere die wahrgenommene „Rechtgläubigkeit“ progressiver Politik habe eine Gegenreaktion bei Menschen bewirkt, die sich in ihrer Sprache bevormundet fühlten.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Abby Ohlheiser: Why ‘social justice warrior,’ a Gamergate insult, is now a dictionary entry. The Washington Post, 7. Oktober 2015, abgerufen am 2. September 2017 (englisch).
  2. “a person who expresses or promotes socially progressive views.” oxforddictionaries.com
  3. Adrienne L. Massanari, Shira Chess: Attack of the 50-foot social justice warrior: the discursive construction of SJW memes as the monstrous feminine. In: Feminist Media Studies. Band 18, Nr. 4, 4. Juli 2018, ISSN 1468-0777, S. 525–542, doi:10.1080/14680777.2018.1447333 (tandfonline.com [abgerufen am 7. Januar 2021]).
  4. Sean Phelan: Neoliberalism, the Far Right, and the Disparaging of “Social Justice Warriors”. In: Communication, Culture and Critique. Band 12, Nr. 4, 1. Dezember 2019, ISSN 1753-9129, S. 455–475, doi:10.1093/ccc/tcz040 (oup.com [abgerufen am 7. Januar 2021]).