„Steinschmätzer (Art)“ – Versionsunterschied

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Der '''Steinschmätzer''' (''Oenanthe oenanthe'') ist eine [[Vögel|Vogel]][[Art (Biologie)|art]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Fliegenschnäpper]]artigen (Muscicapidae).
Der '''Steinschmätzer''' (''Oenanthe oenanthe'') ist eine [[Vögel|Vogel]][[Art (Biologie)|art]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Fliegenschnäpper]]artigen (Muscicapidae).

[[Datei:northern wheatear Oenanthe oenanthe.jpg|mini|Weibchen]]
[[Datei:northern wheatear Oenanthe oenanthe.jpg|mini|Weibchen]]
[[Datei:Stenskvätta - Oenanthe oenanthe.jpg|mini|Steinschmätzer, Jungvogel]]
[[Datei:Stenskvätta - Oenanthe oenanthe.jpg|mini|Steinschmätzer, Jungvogel]]

== Beschreibung ==
== Beschreibung ==

Der Steinschmätzer ist 14,5 bis 15,5 cm lang und wiegt zwischen 22 und 28 g. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 26 und 32 cm. Die Männchen haben im [[Prachtkleid]] im Frühjahr und Sommer einen grauen Scheitel und grauen Rücken, einen schwarzen Augenstreif, der sich bis auf die Wangen zieht und sich dort etwas verbreitert, so dass er wie eine Maske wirkt. Über dem schwarzen Augenstreif ist ein weißer Streifen. Die Brust ist ockerfarben und der Bauch weiß, die Flügel schwarz. Die Weibchen sind ähnlich gefärbt, nur etwas weniger kontrastreich, weil die schwarze Maske im Gesicht nicht so ausgeprägt ist und die Flügel mehr braun als schwarz sind. Die Vögel sind im Flug sehr leicht an ihrer charakteristischen schwarz-weißen Schwanzfärbung zu erkennen: der weiße Schwanz/Bürzel hat ein schwarzes T-Muster an der Spitze. Im [[Schlichtkleid]] ähneln sich die Geschlechter mehr, denn die Männchen sind dann etwas unscheinbarer mit braunem Rücken und Scheitel und weniger stark ausgeprägter Maske.
Der Steinschmätzer ist 14,5 bis 15,5 cm lang und wiegt zwischen 22 und 28 g. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 26 und 32 cm. Die Männchen haben im [[Prachtkleid]] im Frühjahr und Sommer einen grauen Scheitel und grauen Rücken, einen schwarzen Augenstreif, der sich bis auf die Wangen zieht und sich dort etwas verbreitert, so dass er wie eine Maske wirkt. Über dem schwarzen Augenstreif ist ein weißer Streifen. Die Brust ist ockerfarben und der Bauch weiß, die Flügel schwarz. Die Weibchen sind ähnlich gefärbt, nur etwas weniger kontrastreich, weil die schwarze Maske im Gesicht nicht so ausgeprägt ist und die Flügel mehr braun als schwarz sind. Die Vögel sind im Flug sehr leicht an ihrer charakteristischen schwarz-weißen Schwanzfärbung zu erkennen: der weiße Schwanz/Bürzel hat ein schwarzes T-Muster an der Spitze. Im [[Schlichtkleid]] ähneln sich die Geschlechter mehr, denn die Männchen sind dann etwas unscheinbarer mit braunem Rücken und Scheitel und weniger stark ausgeprägter Maske.


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== Ernährung ==
== Ernährung ==

Steinschmätzer fressen hauptsächlich Insekten, aber auch Spinnen, Schnecken und Regenwürmer. Im Herbst fressen sie auch Beeren.
Steinschmätzer fressen hauptsächlich Insekten, aber auch Spinnen, Schnecken und Regenwürmer. Im Herbst fressen sie auch Beeren.


== Lebensraum und Vogelzug ==
== Lebensraum und Vogelzug ==

[[Datei:OenantheOenantheIUCN2019-3.png|mini|Verbreitung des Steinschmätzers:<br />
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Steinschmätzer sind als Brutvögel in ganz Europa verbreitet, sie sind die einzige Art der Gattung [[Steinschmätzer (Gattung)|Steinschmätzer]], die auch in Nordeuropa vorkommt. Sie kommen hauptsächlich im Gebirge vor, bewohnen aber auch andere Landschaften, bevorzugen dabei offenes, steiniges Gelände. In Deutschland sind sie selten. Die Vögel [[Überwinterung|überwintern]] in Afrika.
Steinschmätzer sind als Brutvögel in ganz Europa verbreitet, sie sind die einzige Art der Gattung [[Steinschmätzer (Gattung)|Steinschmätzer]], die auch in Nordeuropa vorkommt. Sie kommen hauptsächlich im Gebirge vor, bewohnen aber auch andere Landschaften, bevorzugen dabei offenes, steiniges Gelände. In Deutschland sind sie selten. Die Vögel [[Überwinterung|überwintern]] in Afrika.


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=== Vogelzug der Population in Alaska ===
=== Vogelzug der Population in Alaska ===

Die Population in [[Alaska]] fliegt über Nord[[russland]], [[Asien]], das [[Kaspisches Meer|Kaspische Meer]] bis Ostafrika ([[Sudan]] bis [[Kenia]]) und zurück und legt so jährlich 30.000&nbsp;km zurück. Der Steinschmätzer, so ließ sich mit [[Helldunkelgeolokator|Helldunkellokatoren]] ermitteln, fliegt stundenlang mit einer Geschwindigkeit von ca. 50&nbsp;km/h und legt je nach Wind pro Nacht 450&nbsp;km auf seiner Langstreckenroute zurück.<ref>Rembert Unterstell: ''„Wir sind dann mal weg.“ Faszination Vogelzug: Beflügelt von modernen Forschungsmethoden studieren Ornithologen am Wilhelmshavener Institut für Vogelforschung die inneren und äußeren Mechanismen der jährlichen Wanderungsbewegungen. Ihr neues Modell ist der kleine Steinschmätzer''. In: [[Forschung (Zeitschrift)|forschung – Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft]], 4. Oktober 2013, S. 10–13 ([http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fors.201390043/abstract online]).</ref>
Die Population in [[Alaska]] fliegt über Nord[[russland]], [[Asien]], das [[Kaspisches Meer|Kaspische Meer]] bis Ostafrika ([[Sudan]] bis [[Kenia]]) und zurück und legt so jährlich 30.000&nbsp;km zurück. Der Steinschmätzer, so ließ sich mit [[Helldunkelgeolokator|Helldunkellokatoren]] ermitteln, fliegt stundenlang mit einer Geschwindigkeit von ca. 50&nbsp;km/h und legt je nach Wind pro Nacht 450&nbsp;km auf seiner Langstreckenroute zurück.<ref>Rembert Unterstell: ''„Wir sind dann mal weg.“ Faszination Vogelzug: Beflügelt von modernen Forschungsmethoden studieren Ornithologen am Wilhelmshavener Institut für Vogelforschung die inneren und äußeren Mechanismen der jährlichen Wanderungsbewegungen. Ihr neues Modell ist der kleine Steinschmätzer''. In: [[Forschung (Zeitschrift)|forschung – Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft]], 4. Oktober 2013, S. 10–13 ([http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/fors.201390043/abstract online]).</ref>


== Brutpflege ==
== Brutpflege ==

[[Datei:Oenanthe oenanthe MWNH 1870.JPG|mini|Gelege (Sammlung [[Museum Wiesbaden]])]]
[[Datei:Oenanthe oenanthe MWNH 1870.JPG|mini|Gelege (Sammlung [[Museum Wiesbaden]])]]
Das Nest ist ein zwischen Felsspalten oder Steinhaufen locker gebauter Napf. Es werden fünf bis sechs [[Ei]]er ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt etwa 14 Tage, dann werden die [[Nestling]]e von beiden Eltern 15 Tage lang gefüttert.
Das Nest ist ein zwischen Felsspalten oder Steinhaufen locker gebauter Napf. Es werden fünf bis sechs [[Ei]]er ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt etwa 14 Tage, dann werden die [[Nestling]]e von beiden Eltern 15 Tage lang gefüttert.


== Gefährdung ==
== Gefährdung ==

Der Steinschmätzer gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kat. 1).<ref>{{Literatur|Autor=Christoph Grüneberg, Hans-Günther Bauer, Heiko Haupt, Ommo Hüppop, Torsten Ryslavy, Peter Südbeck|Titel=Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5 Fassung|Sammelwerk=Berichte zum Vogelschutz|Hrsg=Deutscher Rat für Vogelschutz|Band=52|Datum=2015-11-30}}</ref>
Weltweit gilt die Art wegen ihres großen Verbreitungsgebietes als nicht gefährdet.<ref name="Birdlife">{{Internetquelle |url=http://www.iucnredlist.org/details/22710272/0 |hrsg=International Union for Conservation of Nature and Natural Resources |titel=Oenanthe oenanthe |sprache=en |zugriff=2016-02-14}}</ref>
Der Steinschmätzer gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kat. 1).<ref>{{Literatur|Autor=Christoph Grüneberg, Hans-Günther Bauer, Heiko Haupt, Ommo Hüppop, Torsten Ryslavy, Peter Südbeck|Titel=Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5 Fassung|Sammelwerk=Berichte zum Vogelschutz|Hrsg=Deutscher Rat für Vogelschutz|Band=52|Datum=2015-11-30}}</ref> Weltweit gilt die Art wegen ihres großen Verbreitungsgebietes als nicht gefährdet.<ref name="Birdlife">{{Internetquelle |url=http://www.iucnredlist.org/details/22710272/0 |hrsg=International Union for Conservation of Nature and Natural Resources |titel=Oenanthe oenanthe |sprache=en |zugriff=2016-02-14}}</ref>

== Trivia ==

Der Asteroid des inneren Hauptgürtels [[(8959) Oenanthe]] ist nach dem Steinschmätzer benannt (wissenschaftlicher Name: ''Oenanthe oenanthe''). Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2. Februar 1999 befand sich der Steinschmätzer auf der niederländischen [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Liste gefährdeter Arten]].<ref> {{Literatur|Autor=[[Lutz D. Schmadel]]|Titel=Dictionary of Minor Planet Names|TitelErg=Fifth Revised and Enlarged Edition|Hrsg=Lutz D. Schmadel|Auflage=5|Verlag=[[Springer Spektrum|Springer Verlag]]|Ort=[[Berlin]], [[Heidelberg]]|Datum=2003|Sprache=en|Umfang=992|Seiten=186|ISBN=978-3-540-29925-7|Online=[https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-540-29925-7_7290 link.springer.com]|Format=online|Abruf=2021-07-21|Originaltitel=Dictionary of Minor Planet Names|JahrEA=1992|VerlagEA=Springer Verlag|OrtEA=Berlin, Heidelberg|Zitat=2550 P-L. Discovered 1960 Sept. 24 by C. J. van Houten and I. van Houten-Groeneveld at Palomar.}} </ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Franz Bairlein]], D. Ryan Norris, Rolf Nagel, Marc Bulte, Christian C. Voigt, James W. Fox, David J. T. Hussell, Heiko Schmaljohann: ''Cross-hemisphere migration of a 25&nbsp;g songbird.'' In: ''biology letters.'' The Royal Society, Received December 15, 2011. Accepted January 24, 2012. Online {{ISSN|1744-957X}} ([http://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/8/4/505 Volltext online])
* [[Uwe Westphal (Biologe)|Uwe Westphal]]: ''Schräge Vögel. Begegnungen mit Rohrdommel, Ziegenmelker, Wiedehopf und anderen heimischen Vogelarten''. pala-verlag, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-89566-342-0, S. 89–92: ''Der Steinschmätzer''.


* [[Franz Bairlein]], [[D. Ryan Norris]], [[Rolf Nagel (Ornithologe)|Rolf Nagel]], [[Marc Bulte]], [[Christian C. Voigt]], [[James W. Fox]], [[David J. T. Hussell]], [[Heiko Schmaljohann]]: ''Cross-hemisphere migration of a 25&nbsp;g songbird.'' In: ''biology letters.'' The Royal Society, Received December 15, 2011. Accepted January 24, 2012. Online {{ISSN|1744-957X}} ([http://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/8/4/505 Volltext online])
== Quellen ==
* [[Uwe Westphal (Biologe)|Uwe Westphal]]: ''Schräge Vögel. Begegnungen mit Rohrdommel, Ziegenmelker, Wiedehopf und anderen heimischen Vogelarten''. pala-verlag, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-89566-342-0, S. 89–92: ''Der Steinschmätzer''.
* [[Lars Svensson (Ornithologe)|Lars Svensson]], Peter J. Grant, Killian Mullarney, Dan Zetterström: ''Der neue Kosmos Vogelführer.'' Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9.
* [[Lars Svensson (Ornithologe)|Lars Svensson]], Peter J. Grant, Killian Mullarney, Dan Zetterström: ''Der neue Kosmos Vogelführer.'' Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9.
* [[Lars Jonsson (Illustrator)|Lars Jonsson]]: ''Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes''. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-06357-7.
* [[Lars Jonsson (Illustrator)|Lars Jonsson]]: ''Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes''. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-06357-7.
* Paul Sterry (Hrsg.): ''Die Enzyklopädie der europäischen Vogelwelt''. Tosa, Wien 2003. ISBN 3-85492-813-0.
* [[Paul Sterry]] (Hrsg.): ''Die Enzyklopädie der europäischen Vogelwelt''. Tosa, Wien 2003. ISBN 3-85492-813-0.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

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{{Wiktionary|Steinschmätzer}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

<references />
<references />



Version vom 21. Juli 2021, 08:48 Uhr

Steinschmätzer

Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
Unterfamilie: Schmätzer (Saxicolinae)
Gattung: Steinschmätzer (Oenanthe)
Art: Steinschmätzer
Wissenschaftlicher Name
Oenanthe oenanthe
(Linnaeus, 1758)
Gesang des Steinschmätzers, Dartmoor, Devon, 1966

Der Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) ist eine Vogelart aus der Familie der Fliegenschnäpperartigen (Muscicapidae).

Weibchen
Steinschmätzer, Jungvogel

Beschreibung

Der Steinschmätzer ist 14,5 bis 15,5 cm lang und wiegt zwischen 22 und 28 g. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 26 und 32 cm. Die Männchen haben im Prachtkleid im Frühjahr und Sommer einen grauen Scheitel und grauen Rücken, einen schwarzen Augenstreif, der sich bis auf die Wangen zieht und sich dort etwas verbreitert, so dass er wie eine Maske wirkt. Über dem schwarzen Augenstreif ist ein weißer Streifen. Die Brust ist ockerfarben und der Bauch weiß, die Flügel schwarz. Die Weibchen sind ähnlich gefärbt, nur etwas weniger kontrastreich, weil die schwarze Maske im Gesicht nicht so ausgeprägt ist und die Flügel mehr braun als schwarz sind. Die Vögel sind im Flug sehr leicht an ihrer charakteristischen schwarz-weißen Schwanzfärbung zu erkennen: der weiße Schwanz/Bürzel hat ein schwarzes T-Muster an der Spitze. Im Schlichtkleid ähneln sich die Geschlechter mehr, denn die Männchen sind dann etwas unscheinbarer mit braunem Rücken und Scheitel und weniger stark ausgeprägter Maske.

Ihr Ruf ist ein pfeifendes hiiit, sie singen oft leicht erhöht von Felsen aus eine zwitschernde und knirschende Strophe.

Ernährung

Steinschmätzer fressen hauptsächlich Insekten, aber auch Spinnen, Schnecken und Regenwürmer. Im Herbst fressen sie auch Beeren.

Lebensraum und Vogelzug

Verbreitung des Steinschmätzers:
  • Brutgebiete
  • Überwinterungsgebiete
  • Steinschmätzer sind als Brutvögel in ganz Europa verbreitet, sie sind die einzige Art der Gattung Steinschmätzer, die auch in Nordeuropa vorkommt. Sie kommen hauptsächlich im Gebirge vor, bewohnen aber auch andere Landschaften, bevorzugen dabei offenes, steiniges Gelände. In Deutschland sind sie selten. Die Vögel überwintern in Afrika.

    Außerhalb von Europa kommen sie in Kanada und Alaska, Grönland und Sibirien vor.

    Vogelzug der Population in Alaska

    Die Population in Alaska fliegt über Nordrussland, Asien, das Kaspische Meer bis Ostafrika (Sudan bis Kenia) und zurück und legt so jährlich 30.000 km zurück. Der Steinschmätzer, so ließ sich mit Helldunkellokatoren ermitteln, fliegt stundenlang mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h und legt je nach Wind pro Nacht 450 km auf seiner Langstreckenroute zurück.[1]

    Brutpflege

    Gelege (Sammlung Museum Wiesbaden)

    Das Nest ist ein zwischen Felsspalten oder Steinhaufen locker gebauter Napf. Es werden fünf bis sechs Eier ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt etwa 14 Tage, dann werden die Nestlinge von beiden Eltern 15 Tage lang gefüttert.

    Gefährdung

    Der Steinschmätzer gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kat. 1).[2] Weltweit gilt die Art wegen ihres großen Verbreitungsgebietes als nicht gefährdet.[3]

    Trivia

    Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (8959) Oenanthe ist nach dem Steinschmätzer benannt (wissenschaftlicher Name: Oenanthe oenanthe). Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2. Februar 1999 befand sich der Steinschmätzer auf der niederländischen Roten Liste gefährdeter Arten.[4]

    Literatur

    Commons: Steinschmätzer (Art) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Steinschmätzer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

    1. Rembert Unterstell: „Wir sind dann mal weg.“ Faszination Vogelzug: Beflügelt von modernen Forschungsmethoden studieren Ornithologen am Wilhelmshavener Institut für Vogelforschung die inneren und äußeren Mechanismen der jährlichen Wanderungsbewegungen. Ihr neues Modell ist der kleine Steinschmätzer. In: forschung – Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 4. Oktober 2013, S. 10–13 (online).
    2. Christoph Grüneberg, Hans-Günther Bauer, Heiko Haupt, Ommo Hüppop, Torsten Ryslavy, Peter Südbeck: Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5 Fassung. In: Deutscher Rat für Vogelschutz (Hrsg.): Berichte zum Vogelschutz. Band 52, 30. November 2015.
    3. Oenanthe oenanthe. International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, abgerufen am 14. Februar 2016 (englisch).
    4. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 21. Juli 2021] Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “2550 P-L. Discovered 1960 Sept. 24 by C. J. van Houten and I. van Houten-Groeneveld at Palomar.”