„Merkur Versicherung“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
1798 wurde das Vorläuferinstitut, das „Institut zur Unterstützung armer, kranker, dienstloser, Alters und Gebrechlichkeiten wegen zum Dienen unfähig gewordener Handlungsdiener in Grätz“, als Verein in [[Graz]] gegründet. Ziel war die gesundheitliche Versorgung der im Namen genannten zu fördern. 1848 erfolgte die Umbenennung in „Handelsdiener-Versorgungs-Verein in Graz“.
Österreichs älteste Versicherung wurde 1798 in Graz gegründet. Das Vorläuferinstitut, das „Institut zur Unterstützung armer, kranker, dienstloser, Alters und Gebrechlichkeiten wegen zum Dienen unfähig gewordener Handlungsdiener in Grätz“, 1798 als Verein in [[Graz]] gegründet.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Koch |Titel=Pioniere des Versicherungsgedankens: 300 Jahre Versicherungsgeschichte in Lebensbildern. 1550–1850 |Verlag=Springer-Verlag |ISBN=978-3-663-07556-1}}</ref> Ziel war die gesundheitliche Versorgung der im Namen genannten zu fördern. 1848 erfolgte die Umbenennung in „Handelsdiener-Versorgungs-Verein in Graz“.


Mit der weiteren Umbenennung 1866 in „Kaufmännischer Versorgungsverein“ erfolgte eine Ausweitung des Kreises der Nutznießer. Nun waren auch die Kaufleute selbst und nicht nur ihre Mitarbeiter begünstigt. 1891 verschmolz der Verein mit der „Gremialkrankenkasse“ und deckte sowohl das Feld der Pflichtversicherung als auch der privaten Versicherung ab. Nach Ausweitung der gesetzlichen Krankenversicherung legte die Versicherung ihren Schwerpunkt hauptsächlich auf die private Krankenzusatzversicherung. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg gelang gelang es [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Österreich)|sozialdemokratischen]] Gewerkschaftern, die Kontrolle über den Kaufmännischen Versorgungsverein zu übernehmen.<ref>[https://www.merkur.at/documents/46955/0/MR20_011_GB_2019_RZ01_WEB.pdf/037e6557-085e-8da2-42e7-6234a7a030e2?t=1589377639934 Merkur Versicherung: Geschäftsbericht 2019, S. 120]</ref> Bis in die Gegenwart besteht ein Naheverhältnis zur [[Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier|Gewerkschaft der Privatangestellten]].<ref>[https://www.derstandard.at/story/2479392/ermittler-auf-spurensuche-fast-zwei-jahrzehnte-zurueck ''Ermittler auf Spurensuche fast zwei Jahrzehnte zurück''] ''[[Der Standard]]'', 22. Juni 2006, abgerufen am 25. November 2020</ref><ref>[https://www.derstandard.at/story/1371169546536/grazer-geruechte-und-was-daran-ueberraschend-bis-absurd-klingt ''Grazer Gerüchte''] ''[[Der Standard]]'', 14. Juni 2013, abgerufen am 25. November 2020</ref>
Mit der weiteren Umbenennung 1866 in „Kaufmännischer Versorgungsverein“ erfolgte eine Ausweitung des Kreises der Nutznießer. Nun waren auch die Kaufleute selbst und nicht nur ihre Mitarbeiter begünstigt. 1891 verschmolz der Verein mit der „Gremialkrankenkasse“ und deckte sowohl das Feld der Pflichtversicherung als auch der privaten Versicherung ab. Nach Ausweitung der gesetzlichen Krankenversicherung legte die Versicherung ihren Schwerpunkt hauptsächlich auf die private Krankenzusatzversicherung. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg gelang gelang es [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Österreich)|sozialdemokratischen]] Gewerkschaftern, die Kontrolle über den Kaufmännischen Versorgungsverein zu übernehmen.<ref>[https://www.merkur.at/documents/46955/0/MR20_011_GB_2019_RZ01_WEB.pdf/037e6557-085e-8da2-42e7-6234a7a030e2?t=1589377639934 Merkur Versicherung: Geschäftsbericht 2019, S. 120]</ref> Bis in die Gegenwart besteht ein Naheverhältnis zur [[Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier|Gewerkschaft der Privatangestellten]].<ref>[https://www.derstandard.at/story/2479392/ermittler-auf-spurensuche-fast-zwei-jahrzehnte-zurueck ''Ermittler auf Spurensuche fast zwei Jahrzehnte zurück''] ''[[Der Standard]]'', 22. Juni 2006, abgerufen am 25. November 2020</ref><ref>[https://www.derstandard.at/story/1371169546536/grazer-geruechte-und-was-daran-ueberraschend-bis-absurd-klingt ''Grazer Gerüchte''] ''[[Der Standard]]'', 14. Juni 2013, abgerufen am 25. November 2020</ref>

Version vom 4. Dezember 2021, 18:22 Uhr

Merkur Versicherung AG

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft (Österreich)
Gründung 1798
Sitz Graz, Österreich
Leitung Ingo Hofmann (Sprecher des Vorstands)
Mitarbeiterzahl 861 (Österreich)
Branche Versicherungswesen
Website www.merkur.at

Die Merkur Versicherung AG ist eine österreichische Versicherungsgesellschaft mit Hauptsitz in Graz. Die Kernkompetenz liegt im Bereich der privaten Krankenversicherung. Neben Österreich stellt Südosteuropa einen wichtigen Markt dar, in dem die Merkur Versicherung mit Tochtergesellschaften aktiv vertreten ist.

Geschichte

Österreichs älteste Versicherung wurde 1798 in Graz gegründet. Das Vorläuferinstitut, das „Institut zur Unterstützung armer, kranker, dienstloser, Alters und Gebrechlichkeiten wegen zum Dienen unfähig gewordener Handlungsdiener in Grätz“, 1798 als Verein in Graz gegründet.[1] Ziel war die gesundheitliche Versorgung der im Namen genannten zu fördern. 1848 erfolgte die Umbenennung in „Handelsdiener-Versorgungs-Verein in Graz“.

Mit der weiteren Umbenennung 1866 in „Kaufmännischer Versorgungsverein“ erfolgte eine Ausweitung des Kreises der Nutznießer. Nun waren auch die Kaufleute selbst und nicht nur ihre Mitarbeiter begünstigt. 1891 verschmolz der Verein mit der „Gremialkrankenkasse“ und deckte sowohl das Feld der Pflichtversicherung als auch der privaten Versicherung ab. Nach Ausweitung der gesetzlichen Krankenversicherung legte die Versicherung ihren Schwerpunkt hauptsächlich auf die private Krankenzusatzversicherung. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg gelang gelang es sozialdemokratischen Gewerkschaftern, die Kontrolle über den Kaufmännischen Versorgungsverein zu übernehmen.[2] Bis in die Gegenwart besteht ein Naheverhältnis zur Gewerkschaft der Privatangestellten.[3][4]

Im Jahr 1928 wurde in Graz ein Krankenhaus des Vereins eröffnet.

Mit dem Anschluss Österreichs 1938 erfolgte eine Umwandlung in die Rechtsform einer Versicherungsanstalt auf Gegenseitigkeit. Zwei Jahre später wurde das Unternehmen in „Südmark – Wechselseitige Krankenversicherungsanstalt auf Gegenseitigkeit“ umbenannt. Nach dem Kriegsende erfolgte eine letzte Umbenennung in den heutigen Namen „Merkur“. Im Jahr 1992 wurde der Verein der Kaufmannschaft zur Versicherungsaktiengesellschaft. Seit 1992 ist die Merkur Versicherung auch im Ausland aktiv. Die erste Expansion fand nach Slowenien statt.

Im Herbst 2004 präsentierte die Merkur Versicherung die „Merkur Privatklasse“.

Nach 125 Jahren wurde der Konzernsitz am Grazer Joanneumring 22 (ehemals Neutorgasse 57) abgelöst. Seit Frühjahr 2020 befindet sich die neue Zentrale der Merkur Versicherung, der Merkur Campus, in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße 84. Das moderne Bürogebäude beherbergt auch ein für externe Besucher zugängliches Konferenzzentrum, ein Restaurant mit Bäckerei und ein Fitnessstudio. Hinter dem Konzept zur Gastronomie – „Kantina“ und „Kafé Arravané“ – steht der österreichische Koch Konstantin Filippou.

Produkte

  • Krankenversicherung
  • Lebensversicherung
  • Unfallversicherung
  • Haushaltsversicherung
  • Eigenheimversicherung
  • Rechtsschutzversicherung

Geschäftszahlen

Die Merkur Versicherung betreibt in Österreich 5 Regionaldirektionen (Süd, Mitte, West, Nordost, Wien) mit 48 Geschäftsstellen und ist weiters in Slowenien, Kroatien und Serbien am Markt.[5] Die Generaldirektion befindet sich in Graz. In Österreich sind 861 (Stand: 2019) Mitarbeiter für die Merkur Versicherung tätig.

Die Merkur Versicherung AG weist für 2019 eine solide Prämienentwicklung aus. Die abgegrenzten Prämien über alle Sparten betragen 522,2 Millionen Euro (Österreich) und knüpfen mit einem Plus von 5,8 Prozent an das Vorjahreswachstum an. Die Anzahl der versicherten Risiken lag am Bilanzstichtag 2019 bei 1.015.974 Risiken (Österreich).

Das Prämienvolumen im gesamten Merkur Konzern wurde um 4,8 Prozent auf 610,8 Millionen Euro gesteigert – davon entfallen 14,9 Prozent auf die Merkur Versicherungstochtergesellschaften in Südosteuropa. Die Anzahl der Risiken im Gesamtkonzern liegt bei 1.472.499. Insgesamt verzeichnete der Gesamtkonzern zum Bilanzstichtag einen positiven Vorsteuergewinn (EGT) in Höhe von 15,8 Millionen Euro.[6]

Weitere Gesellschaften im Merkur Konzern

  • Merkur Lifestyle GmbH[7]
  • Merkur Fitness GmbH
  • Merkur Campus Gastronomie GmbH
  • S&Z Sicherheit und Zukunft GmbH[8]
  • Metis Invest GmbH
  • MIVOG Immobilien GmbH
  • Merkur zavarovalnica d.d., (Slowenien)
  • Merkur osiguranje d.d., (Kroatien)
  • Merkur osiguranje a.d.o. Beograd, (Serbien)

Einzelnachweise

  1. Peter Koch: Pioniere des Versicherungsgedankens: 300 Jahre Versicherungsgeschichte in Lebensbildern. 1550–1850. Springer-Verlag, ISBN 978-3-663-07556-1.
  2. Merkur Versicherung: Geschäftsbericht 2019, S. 120
  3. Ermittler auf Spurensuche fast zwei Jahrzehnte zurück Der Standard, 22. Juni 2006, abgerufen am 25. November 2020
  4. Grazer Gerüchte Der Standard, 14. Juni 2013, abgerufen am 25. November 2020
  5. Mitglieder des Merkur Konzerns. In: Über das Unternehmen. Merkur Versicherung. Auf Merkur.at, abgerufen am 10. November 2020.
  6. Zahlen & Fakten – Bilanz 2019. In: Merkur Group. Merkur Versicherung. Auf Merkur.at, abgerufen am 10. November 2020.
  7. Merkur Lifestyle. Abgerufen am 18. Mai 2015.
  8. Sicherheit und Zukunft. Abgerufen am 18. Mai 2015 (deutsch).