„Twinaxialkabel“ – Versionsunterschied

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'''Twinaxialkabel''' (''Twinax-Kabel'') bestehen aus einem Paar verdrillter Kupferadern (Innenleiter) in einem [[Dielektrikum]] und einer [[Abschirmung (Elektrotechnik)|Schirmung]] (Außenleiter). Sie werden in der [[Computertechnik]] zum verlustarmen Übertragen von [[Symmetrische Signalübertragung|symmetrischen Signalen]] verwendet.
'''Twinaxialkabel''' (''Twinax-Kabel'') bestehen aus einem Paar Kupferadern (Innenleiter) in einem [[Dielektrikum]] und einer [[Abschirmung (Elektrotechnik)|Schirmung]] mit einem definierten [[Leitungswellenwiderstand]]. Twinaxialkabel werden unter anderem in der [[Computertechnik]] für Hochgeschwindigkeitsübertragungen mittels [[Symmetrische Signalübertragung|symmetrischen Signalen]] verwendet.


== Historie ==
Das Twinaxialkabel ist mit dem [[Triaxialkabel]] verwandt, dessen zwei Leiter nicht verdrillt, sondern konzentrisch ineinander angeordnet sind.
Twinaxkabel wurden von [[IBM]] für die [[IBM 5250]]-Terminals und -Drucker zur Anbindung an IBM Midrange Hosts ([[AS/400]], [[System/38|S/38]], [[System/36|S/36]]) genutzt. Die Datenübertragung erfolgt in [[Halbduplex]] bei 1 Mbit/s, über ein einzelnes geschirmtes Twinaxialkabel mit einem Leitungswellenwiderstand von 110 Ω [[Twisted Pair|Twisted-Pair]]-Kabel.


Durchgehende Twinaxkabel in dieser Konfiguration können bis zu einer Distanz von 1,6 km eingesetzt werden. Twinax ist eine [[Bustopologie]], welche eine [[Eingangswiderstand|Leitungsabschluss]] benötigt. Die meisten Twinax-T-Verbinder verfügen über eine automatische Terminierung. Für die Gebäudeverkabelung wird heute meist Twisted-Pair-Kabel der Kategorie 3 oder höher genutzt. [[Balun]]s wandeln Twinax zu Twisted Pair. [[Hub (Netzwerk)|Hubs]] können eine Bustopologie in eine [[Topologie (Rechnernetz)#Stern-Topologie|Sterntopologie]] überführen.
== IBM Twinax ==
Twinaxkabel wurden von [[IBM]] für [[IBM 5250|5250]]-Terminals und -Drucker zur Anbindung an IBM Midrange Hosts ([[AS/400]], [[System/38|S/38]], [[System/36|S/36]]) genutzt. Die Datenübertragung erfolgt in [[Halbduplex]] bei 1 Mbit/s, über ein einzelnes geschirmtes 110 Ω [[Twisted Pair|Twisted-Pair]]-Kabel.


Twinax wurde als Ersatz für serielle Terminals über [[RS-232]] entwickelt. Der Hauptvorteil ist die hohe Geschwindigkeit (1 Mbit/s gegenüber 9600 bit/s) und mehrere adressierbare Endgeräte je Verbindung. Der Nachteil besteht in der proprietären Twinax-Verkabelung.
Bei Twinax können sieben Geräte adressiert werden, von Stationsadresse 0 bis 6.


== Spätere Entwicklungen ==
Durchgehende Twinaxkabel können bis zu einer Distanz von 1,6 km eingesetzt werden. Twinax ist eine [[Bustopologie]], welche eine [[Terminierung]] benötigt. Die meisten Twinax-T-Verbinder verfügen über eine automatische Terminierung. Für die Gebäudeverkabelung wird heute meist Twisted-Pair-Kabel der Kategorie 3 oder höher genutzt. [[Balun]]s wandeln Twinax zu Twisted Pair. [[Hub (Netzwerk)|Hubs]] können eine Bustopologie in eine [[Topologie (Rechnernetz)#Stern-Topologie|Sterntopologie]] überführen.
[[Datei:SATA3-TwinAxCable.jpg|thumb|right|Aufgeschnittes Twinaxialkabel für SATA3 mit zwei Leiterpaaren]]
Twinaxialkabel finden als Punkt-zu-Punkt-Verbindung für kupferbasierte und serielle Hochgeschwindigkeitsverbindung Anwendung. Auf die jeweilige Anwendung ausgelegt und in der Anzahl abgestimmte Twinaxialkabel finden unter anderem bei [[Serial_ATA#Serial_ATA_3,0_Gbit/s|SATA3]], einer Computer-Schnittstelle für den Datenaustausch mit Massenspeichern wie [[Solid-State-Drive]]s und [[Festplatte]]n, bei dem [[DisplayPort]], einer digitalen serielle Computer-Schnittstelle für die Übertragung von digitalen Bild- und Tonsignalen, und bei [[100 Gigabit Ethernet]] nach der Spezifikationen 40GBASE-CR4 and 100GBASE-CR10 auf maximal 7&nbsp;m langen Twinaxialkabeln für Anwendung in der Nahbereichsverkabelung innerhalb eines Schrankes in Rechenzentren.<ref name="eth1"/>

== Literatur ==
*{{Literatur
|Autor = Heiko Häckelmann, Hans J. Petzold, Susanne Strahringer
|Titel = Kommunikationssysteme: Technik und Anwendungen
|Verlag = Springer-Verlag | Datum = 2011 | ISBN = 978-3-642-57242-5 }}

== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="eth1">{{Internetquelle | url = https://www.ieee802.org/3/ba/ | titel = IEEE P802.3ba 40Gb/s and 100Gb/s Ethernet Task Force | zugriff = 2022-03-03 }}</ref>
</references>


Twinax wurde als Ersatz für serielle Terminals über [[RS-232]] entwickelt. Der Hauptvorteil ist die hohe Geschwindigkeit (1&nbsp;Mbit/s gegenüber 9600&nbsp;bit/s) und mehrere adressierbare Endgeräte je Verbindung. Der Nachteil besteht in der proprietären Twinax-Verkabelung.


[[Kategorie:Kabeltyp]]
[[Kategorie:Kabeltyp]]

Version vom 3. März 2022, 16:13 Uhr

Twinaxstecker

Twinaxialkabel (Twinax-Kabel) bestehen aus einem Paar Kupferadern (Innenleiter) in einem Dielektrikum und einer Schirmung mit einem definierten Leitungswellenwiderstand. Twinaxialkabel werden unter anderem in der Computertechnik für Hochgeschwindigkeitsübertragungen mittels symmetrischen Signalen verwendet.

Historie

Twinaxkabel wurden von IBM für die IBM 5250-Terminals und -Drucker zur Anbindung an IBM Midrange Hosts (AS/400, S/38, S/36) genutzt. Die Datenübertragung erfolgt in Halbduplex bei 1 Mbit/s, über ein einzelnes geschirmtes Twinaxialkabel mit einem Leitungswellenwiderstand von 110 Ω Twisted-Pair-Kabel.

Durchgehende Twinaxkabel in dieser Konfiguration können bis zu einer Distanz von 1,6 km eingesetzt werden. Twinax ist eine Bustopologie, welche eine Leitungsabschluss benötigt. Die meisten Twinax-T-Verbinder verfügen über eine automatische Terminierung. Für die Gebäudeverkabelung wird heute meist Twisted-Pair-Kabel der Kategorie 3 oder höher genutzt. Baluns wandeln Twinax zu Twisted Pair. Hubs können eine Bustopologie in eine Sterntopologie überführen.

Twinax wurde als Ersatz für serielle Terminals über RS-232 entwickelt. Der Hauptvorteil ist die hohe Geschwindigkeit (1 Mbit/s gegenüber 9600 bit/s) und mehrere adressierbare Endgeräte je Verbindung. Der Nachteil besteht in der proprietären Twinax-Verkabelung.

Spätere Entwicklungen

Aufgeschnittes Twinaxialkabel für SATA3 mit zwei Leiterpaaren

Twinaxialkabel finden als Punkt-zu-Punkt-Verbindung für kupferbasierte und serielle Hochgeschwindigkeitsverbindung Anwendung. Auf die jeweilige Anwendung ausgelegt und in der Anzahl abgestimmte Twinaxialkabel finden unter anderem bei SATA3, einer Computer-Schnittstelle für den Datenaustausch mit Massenspeichern wie Solid-State-Drives und Festplatten, bei dem DisplayPort, einer digitalen serielle Computer-Schnittstelle für die Übertragung von digitalen Bild- und Tonsignalen, und bei 100 Gigabit Ethernet nach der Spezifikationen 40GBASE-CR4 and 100GBASE-CR10 auf maximal 7 m langen Twinaxialkabeln für Anwendung in der Nahbereichsverkabelung innerhalb eines Schrankes in Rechenzentren.[1]

Literatur

  • Heiko Häckelmann, Hans J. Petzold, Susanne Strahringer: Kommunikationssysteme: Technik und Anwendungen. Springer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-642-57242-5.

Einzelnachweise

  1. IEEE P802.3ba 40Gb/s and 100Gb/s Ethernet Task Force. Abgerufen am 3. März 2022.