„Informelle Gruppe“ – Versionsunterschied

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Als '''informelle Gruppen''' werden in der [[Soziologie]] und anderen [[Sozialwissenschaft]]en [[soziale Gruppe]]n bezeichnet, die sich mehr oder weniger spontan gebildet haben und weniger über formale Strukturen oder festgelegte Ziele verfügen. Die Strukturen können durch [[Soziale Rolle|Rollenverteilung]] oder äußere Umstände geprägt sein.
Als '''informelle Gruppen''' werden in der [[Soziologie]] und anderen [[Sozialwissenschaft]]en [[soziale Gruppe]]n bezeichnet, die sich mehr oder weniger spontan gebildet haben und weniger über formale Strukturen oder festgelegte Ziele verfügen. Die Strukturen können durch [[Soziale Rolle|Rollenverteilung]] oder äußere Umstände geprägt sein.


Die Differenzierung zwischen formellen und informellen Strukuren in Unternehmen wurde erstmals von [[Elton Mayo]], [[Fritz Roethlisberger]] und William Dickson im Rahmen von Experimenten zwischen den Jahren 1927 und 1933 zur Steigerung der Arbeitsleistung vorgenommen.<ref>{{Literatur |Titel=Grundbegriffe der Soziologie |Verlag=Springer VS |Datum=2018-03-23 |ISBN=9783658209773 |Seiten=166}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Einführung in die Soziologie |Band=1 |Verlag=Springer VS |Datum=2019-01-02 |ISBN=9783658224721 |Seiten=177-178 |TitelErg=Der Blick auf die Gesellschaft}}</ref>
In eine informelle Gruppe bzw. '''Clique''' kann man nicht einfach eintreten, sondern wird aufgrund bestimmter Merkmale oder aufgrund bereits bestehender Beziehungen zu Mitgliedern der Gruppe aufgenommen. Personen, die keine Mitglieder der informellen Gruppe sind oder sich nicht anpassen, bekommen die Grenzen schnell aufgezeigt.


In eine informelle Gruppe bzw. '''Clique''' kann man nicht einfach eintreten, sondern wird aufgrund bestimmter Merkmale oder aufgrund bereits bestehender Beziehungen zu Mitgliedern der Gruppe aufgenommen. Personen, die keine Mitglieder der informellen Gruppe sind oder sich nicht anpassen, bekommen die Grenzen schnell aufgezeigt.<ref>{{Literatur |Titel=Wege – Bilder – Spiele |Autor=Rudolf Bluhm, Manfred Bauschulte, Volkhard Krech |Hrsg=Hilge Landweer |Verlag=Aisthesis |Ort=Bielefeld |Datum=1999 |ISBN=9783895282096 |Seiten=79–88 |TitelErg=Festschrift zum 60. Geburtstag von Jürgen Frese |Kapitel=Clique – Zum Problem eines Machtphänomens}}</ref>
Als typische informelle Gruppen werden die Cliquen bzw. Freundeskreise von Heranwachsenden, aber auch [[Skat]]runden oder Freizeit-Fußballmannschaften angesehen.


Demgegenüber steht die [[formelle Gruppe]], die diese formalen Strukturen bereits ausgebildet und eine feste Mitgliedschaft hat.
Mit dem Begriff ''[[formelle Gruppe]]'' wird im Gegenzsatz dazu ein Zusammenschluss von Menschen bezeichnet, der formale Strukturen bereits ausgebildet und eine feste Mitgliedschaft hat.


== Beispiele ==
== Beispiele ==
Als typische informelle Gruppen werden die Cliquen bzw. Freundeskreise von Heranwachsenden, aber auch [[Skat]]runden oder Freizeit-Fußballmannschaften angesehen.
* Die [[Edelweißpiraten]] waren lockere Gruppierungen von Jugendlichen, die sich am [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] beteiligten und beispielsweise der [[Hitlerjugend]] nicht beitraten
* Die [[Edelweißpiraten]] waren lockere Gruppierungen von Jugendlichen, die sich am [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] beteiligten und beispielsweise der [[Hitlerjugend]] nicht beitraten
* [[Peergroup]]s
* [[Peergroup]]s
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* [[Primärgruppe]]
* [[Primärgruppe]]


== Literatur ==
== Einzelnachweise ==
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* Rudolf Bluhm: ''Clique – Zum Problem eines Machtphänomens.'' In: Manfred Bauschulte, [[Volkhard Krech]], Hilge Landweer (Hrsg.): ''„Wege – Bilder – Spiele“. Festschrift zum 60. Geburtstag von [[Jürgen Frese]].'' Aisthesis, Bielefeld 1999, ISBN 3-89528-209-X, S.&nbsp;79–88.


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Version vom 25. Mai 2022, 23:44 Uhr

Als informelle Gruppen werden in der Soziologie und anderen Sozialwissenschaften soziale Gruppen bezeichnet, die sich mehr oder weniger spontan gebildet haben und weniger über formale Strukturen oder festgelegte Ziele verfügen. Die Strukturen können durch Rollenverteilung oder äußere Umstände geprägt sein.

Die Differenzierung zwischen formellen und informellen Strukuren in Unternehmen wurde erstmals von Elton Mayo, Fritz Roethlisberger und William Dickson im Rahmen von Experimenten zwischen den Jahren 1927 und 1933 zur Steigerung der Arbeitsleistung vorgenommen.[1][2]

In eine informelle Gruppe bzw. Clique kann man nicht einfach eintreten, sondern wird aufgrund bestimmter Merkmale oder aufgrund bereits bestehender Beziehungen zu Mitgliedern der Gruppe aufgenommen. Personen, die keine Mitglieder der informellen Gruppe sind oder sich nicht anpassen, bekommen die Grenzen schnell aufgezeigt.[3]

Mit dem Begriff formelle Gruppe wird im Gegenzsatz dazu ein Zusammenschluss von Menschen bezeichnet, der formale Strukturen bereits ausgebildet und eine feste Mitgliedschaft hat.

Beispiele

Als typische informelle Gruppen werden die Cliquen bzw. Freundeskreise von Heranwachsenden, aber auch Skatrunden oder Freizeit-Fußballmannschaften angesehen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Grundbegriffe der Soziologie. Springer VS, 2018, ISBN 978-3-658-20977-3, S. 166.
  2. Einführung in die Soziologie. Der Blick auf die Gesellschaft. Band 1. Springer VS, 2019, ISBN 978-3-658-22472-1, S. 177–178.
  3. Rudolf Bluhm, Manfred Bauschulte, Volkhard Krech: Wege – Bilder – Spiele. Festschrift zum 60. Geburtstag von Jürgen Frese. Hrsg.: Hilge Landweer. Aisthesis, Bielefeld 1999, ISBN 978-3-89528-209-6, Clique – Zum Problem eines Machtphänomens, S. 79–88.