„Säureregulator“ – Versionsunterschied

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'''Säureregulatoren''' sind [[Lebensmittelzusatzstoff]]e, die den [[SH-Wert|Säuregrad]] oder die [[Basizität]] und damit
'''Säureregulatoren''' sind [[Lebensmittelzusatzstoff]]e, die in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] zugelassen sind, um den [[SH-Wert|Säuregrad]] oder die [[Basizität]] eines [[Lebensmittel]]s konstant zu halten.<ref>Frede: ''Handbuch für Lebensmittelchemiker.'' 3. Auflage, Springer, 2010, ISBN 978-3-642-01684-4, S.&nbsp;349, {{DOI|10.1007/978-3-642-01685-1}}.</ref>
den gewünschten [[pH-Wert]] eines [[Lebensmittel]]s konstant halten. Es handelt sich meist um [[organische Säuren]] und deren [[Salze]], [[Carbonate]], seltener auch um anorganische Säuren und deren Salze. Der Zusatz eines Säureregulators verstärkt teils die Stabilität und Festigkeit des Lebensmittels, bewirkt eine erwünschte [[Ausfällung]] und verbessert die Wirkung von [[Konservierungsmittel]]n.<ref name="woe">''Säureregulatoren''. In: ''Lexikon der Ernährung.'' Wissenschaft-Online-Lexika; abgerufen am 30. Juli 2009</ref> Im Gegensatz zu [[Säuerungsmittel]]n werden sie nicht zur Geschmacksveränderung von Lebensmitteln benutzt. Ihre Wirkung beruht auf der Bildung eines [[Puffer (Chemie)|Puffersystems]] im Lebensmittel, bei dem sich auf Zugabe von [[Säuren|sauren]] oder [[Basen (Chemie)|basischen]] Stoffen der pH-Wert nicht oder nur geringfügig ändert.


== Kennzeichnung ==
== Eigenschaften ==
Es handelt sich bei Säureregulatoren meist um [[organische Säuren]] und deren [[Salze]], [[Carbonate]], seltener auch um anorganische Säuren und deren Salze. Der Zusatz eines Säureregulators verstärkt teils die Stabilität und Festigkeit des Lebensmittels, bewirkt eine erwünschte [[Ausfällung]] und verbessert die Wirkung von [[Konservierungsmittel]]n.<ref name="Römpp">{{RömppOnline|ID=RD-19-00114|Name=Säureregulator|Abruf=2022-05-30}}</ref><ref name="Lexikon 2">Eintrag zu [https://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/saeureregulatoren/7866 ''Säureregulator.''] In: ''Lexikon der Ernährung.'' Spektrum der Wissenschaft Verlag, abgerufen am 30. Mai 2022.</ref> Ihre Wirkung beruht auf der Bildung eines [[Puffer (Chemie)|Puffersystems]] im Lebensmittel, bei dem sich auf Zugabe von [[Säuren|sauren]] oder [[Basen (Chemie)|basischen]] Stoffen der pH-Wert nicht oder nur geringfügig ändert.<ref name="Lexikon"></ref> Im Gegensatz zu [[Säuerungsmittel]]n werden sie nicht zur Geschmacksveränderung von Lebensmitteln benutzt.
Auf der Verpackung müssen Säureregulatoren nicht einzeln aufgeführt werden, es genügt der Aufdruck der Klasse „Säureregulator“.<ref>Peter Hahn, Klaus Pichhard: ''Lebensmittelsicherheit: Haftung – Rückruf – Rückverfolgbarkeit''. 2. Auflage. Behr’s, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89947-501-2, S. 4</ref>


== Vertreter ==
== Verwendung ==
[[Datei:Milkakekse Säureregulator.jpg|rechts|mini|hochkant=2.4|Zutatenliste: Inhaltsstoffangabe eines Säuerungregulators ohne Angabe der E-Nummer]]
Liste der in der [[Europäische Union|EU]] zugelassenen Säureregulatoren:<ref name="woe" />
[[Datei:Kaubonbons Säureregulator.jpg|rechts|mini|hochkant=2.4|Zutatenliste: Inhaltsstoffangabe eines Säuerungregulators ohne Angabe der E-Nummer]]
In der Europäischen Union sind folgende Säureregulatoren zugelassen:<ref name="Lexikon 2" />
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Säureregulatoren werden häufig in Verbindung mit [[Konservierungsstoff]]en eingesetzt, da diese bei einem konstanten pH-Wert besser wirken.<ref name="Lexikon">Eintrag zu [https://www.lebensmittellexikon.de/s0001830.php ''Säureregulatoren.''] In: ''Lexikon der Lebensmittelzusatzstoffe: Zusatzstoffe im Essen.'' Frank Massholder, abgerufen am 30. Mai 2022.</ref> Sie werden bei der Produktion von beispielsweise Konfitüren, Gelees sowie Obst- und Gemüsekonserven eingesetzt.<ref>{{cite web|url=https://www.rosenfluh.ch/media/ernaehrungsmedizin/2013/05/Antioxidanzien_Sauerungsmittel_Saureregulatoren.pdf |title=Antioxidanzien, Säuerungsmittel, Säureregulatoren Teil 6 – Serie Lebensmittelzusatzstoffe|publisher=Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin|date= 2013| accessdate=2022-05-30| offline= }}</ref>


== Rechtliche Situation ==
: ''siehe auch'' [[Liste der in der Europäischen Union zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe]]
In der Europäischen Union sind die Lebensmittelzusatzstoffe gemäß des Anhangs II der [[Verordnung (EG) Nr. 1333/2008]] (Stand August 2021<ref name="VO1333/2008">{{EU-Verordnung|2008|1333|titel=des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe |konsolidiert=2021-08-08}}</ref>) sowie in der [[Schweiz]], gemäß der [[Zusatzstoffverordnung]] (ZuV) (Stand: Juli 2020<ref name="sr_817_022_31">{{Internetquelle |url=https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20121974/202007010000/817.022.31.pdf |titel=Verordnung des EDI über die zulässigen Zusatzstoffe in Lebensmitteln |hrsg=Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) |datum=2020-07-01 |format=PDF |abruf=2020-12-20}}</ref>) aufgelistet. Auf der Verpackung müssen Säureregulatoren nicht einzeln aufgeführt werden, es genügt der Aufdruck der Klasse „Säureregulator“.<ref>Peter Hahn, Klaus Pichhard: ''Lebensmittelsicherheit: Haftung – Rückruf – Rückverfolgbarkeit''. 2. Auflage. Behr’s, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89947-501-2, S. 4</ref>


== Siehe auch ==
*[[Liste der in der Europäischen Union zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe]]
*[[Säuerungsmittel]]
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

Version vom 20. Juni 2022, 14:39 Uhr

Säureregulatoren sind Lebensmittelzusatzstoffe, die in der Europäischen Union zugelassen sind, um den Säuregrad oder die Basizität eines Lebensmittels konstant zu halten.[1]

Eigenschaften

Es handelt sich bei Säureregulatoren meist um organische Säuren und deren Salze, Carbonate, seltener auch um anorganische Säuren und deren Salze. Der Zusatz eines Säureregulators verstärkt teils die Stabilität und Festigkeit des Lebensmittels, bewirkt eine erwünschte Ausfällung und verbessert die Wirkung von Konservierungsmitteln.[2][3] Ihre Wirkung beruht auf der Bildung eines Puffersystems im Lebensmittel, bei dem sich auf Zugabe von sauren oder basischen Stoffen der pH-Wert nicht oder nur geringfügig ändert.[4] Im Gegensatz zu Säuerungsmitteln werden sie nicht zur Geschmacksveränderung von Lebensmitteln benutzt.

Verwendung

Zutatenliste: Inhaltsstoffangabe eines Säuerungregulators ohne Angabe der E-Nummer
Zutatenliste: Inhaltsstoffangabe eines Säuerungregulators ohne Angabe der E-Nummer

In der Europäischen Union sind folgende Säureregulatoren zugelassen:[3]

E-Nummer(n) Substanz(en)
E 170 Calciumcarbonat
E 260–263 Essigsäure und Acetate
E 270 Milchsäure
E 296 Äpfelsäure
E 297 Fumarsäure
E 325–327 Lactate (Milchsäure)
E 330–333 Citronensäure und Citrate
E 334–337 Weinsäure und Tartrate
E 339–341 Orthophosphate
E 350–352 Malate (Äpfelsäure)
E 450–452 Di-, Tri- und Polyphosphate
E 500–504 Carbonate (Kohlensäure)
E 507 Salzsäure und Chloride
E 513–517 Schwefelsäure und Sulfate
E 524–528 Hydroxide
E 529–530 Oxide
E 355–357 Adipinsäure und Adipate
E 574–578 Gluconsäure und Gluconate

Säureregulatoren werden häufig in Verbindung mit Konservierungsstoffen eingesetzt, da diese bei einem konstanten pH-Wert besser wirken.[4] Sie werden bei der Produktion von beispielsweise Konfitüren, Gelees sowie Obst- und Gemüsekonserven eingesetzt.[5]

Rechtliche Situation

In der Europäischen Union sind die Lebensmittelzusatzstoffe gemäß des Anhangs II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 (Stand August 2021[6]) sowie in der Schweiz, gemäß der Zusatzstoffverordnung (ZuV) (Stand: Juli 2020[7]) aufgelistet. Auf der Verpackung müssen Säureregulatoren nicht einzeln aufgeführt werden, es genügt der Aufdruck der Klasse „Säureregulator“.[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Frede: Handbuch für Lebensmittelchemiker. 3. Auflage, Springer, 2010, ISBN 978-3-642-01684-4, S. 349, doi:10.1007/978-3-642-01685-1.
  2. Eintrag zu Säureregulator. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 30. Mai 2022.
  3. a b Eintrag zu Säureregulator. In: Lexikon der Ernährung. Spektrum der Wissenschaft Verlag, abgerufen am 30. Mai 2022.
  4. a b Eintrag zu Säureregulatoren. In: Lexikon der Lebensmittelzusatzstoffe: Zusatzstoffe im Essen. Frank Massholder, abgerufen am 30. Mai 2022.
  5. Antioxidanzien, Säuerungsmittel, Säureregulatoren Teil 6 – Serie Lebensmittelzusatzstoffe. Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin, 2013, abgerufen am 30. Mai 2022.
  6. Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe in der konsolidierten Fassung vom 8. August 2021
  7. Verordnung des EDI über die zulässigen Zusatzstoffe in Lebensmitteln. (PDF) Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI), 1. Juli 2020, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  8. Peter Hahn, Klaus Pichhard: Lebensmittelsicherheit: Haftung – Rückruf – Rückverfolgbarkeit. 2. Auflage. Behr’s, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89947-501-2, S. 4