„Mehrplatzrechner“ – Versionsunterschied

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Ein '''Mehrplatzrechner''' oder eine Multiterminalkonfiguration ist ein einzelner [[Computer]], an dem mehrere [[Benutzer]] gleichzeitig arbeiten können. Die Konfiguration bestehen gewöhnlich aus einem Monitor, einer Tastatur und aus einer Maus für jeden einzelnen Benutzer, die gemeinsam an einen einzigen Rechner angeschlossen sind.
Ein '''Mehrplatzrechner''' oder eine Multiterminalkonfiguration ist ein einzelner [[Computer]], an dem mehrere [[Benutzer]] gleichzeitig arbeiten können.<ref name="Gabler93">{{Literatur |Autor=Manfred Braun et al. |Titel=Gabler Kompakt Lexikon EDV undInformatik |Verlag=Gabler Verlag |Ort=Wiesbaden |Datum=1993 |Sprache=de |ISBN=978-3-409-19928-5 |Seiten=111 |DOI=10.1007/978-3-322-84132-2}}</ref> Die Konfiguration bestehen gewöhnlich aus einem [[Bildschirm]], einer [[Tastatur]] und aus einer [[Maus (Computer)|Maus]] für jeden einzelnen Benutzer, die gemeinsam an einen einzigen Rechner angeschlossen sind.


== Einsatz ==
== Einsatz ==
Die ersten Mehrplatz-Systeme wurden bereits in den [[1970er]] Jahren entwickelt. Mit der zunehmenden Rechenleistung der Prozessoren und ausreichenden Hauptspeichergröße können eine große Zahl an Programmen in einem Computer gleichzeitig verarbeitet werden, ohne den Computer zu überlasten. Jedoch ist mit der Standardkonfiguration nur ein Benutzer in der Lage, den Computer zu nutzen, meist wird das System gar nicht vollständig ausgelastet und der Rechner bleibt die meiste Zeit untätig. Mit einem ''Mehrplatzrechner/Multiterminal'' können sich mehrere Benutzer einen leistungsfähigen Computer teilen und so Kosten sparen.
Die ersten Mehrplatz-Systeme wurden bereits in den [[1970er]] Jahren entwickelt. Mit der zunehmenden Rechenleistung der [[Prozessor]]en und ausreichendem [[Arbeitsspeicher]] können eine große Zahl an [[Computerprogramm]]en gleichzeitig verarbeitet werden, ohne den Computer zu überlasten. Jedoch ist mit der Standardkonfiguration nur ein Benutzer in der Lage, den Computer zu nutzen, meist wird das System gar nicht vollständig ausgelastet und der Rechner bleibt die meiste Zeit untätig.<ref name="Herrmann98">{{Literatur |Autor=Paul Herrmann |Titel=Rechnerarchitektur |Auflage=1 |Verlag=Vieweg+Teubner Verlag |Ort=Wiesbaden |Datum=1998 |Sprache=de |ISBN=978-3-528-05598-1 |Seiten=78f |DOI=10.1007/978-3-322-99662-6_5}}</ref> Mit einem ''Mehrplatzrechner/Multiterminal'' können sich mehrere Benutzer einen leistungsfähigen Computer teilen und so Kosten sparen.


== Anforderungen ==
== Anforderungen ==
Für einen Mehrplatz-Rechner müssen für jeden Benutzer ein [[Bildschirm]], eine [[Tastatur]] und eine [[Maus (Computer)|Maus]] zur Verfügung gestellt werden. Werden gewöhnliche Grafikkarten verwendet, benötigt man ebenfalls für jeden Arbeitsplatz eine eigene. Es gibt allerdings auch speziell auf solche Systeme ausgelegte Grafikkarten, die dann mehrere Monitore gleichzeitig versorgen können.
Für einen Mehrplatz-Rechner müssen für jeden Benutzer ein Bildschirm, eine Tastatur und eine Maus zur Verfügung gestellt werden. Werden gewöhnliche [[Grafikkarte]]n verwendet, benötigt man ebenfalls für jeden Arbeitsplatz eine eigene. Es gibt allerdings auch speziell auf solche Systeme ausgelegte Grafikkarten, die dann mehrere Monitore gleichzeitig versorgen können.


== Mehrplatzrechner unter Linux ==
== Mehrplatzrechner unter Linux ==
Bei einem Betriebssystemen wie Linux wird die Interaktion mit dem Benutzer durch das [[X Window System]] ermöglicht. Es gibt eine Reihe von Varianten, wie ein Mehrplatz-Rechner/Multiterminal unter Linux realisiert werden kann:
Bei einem Betriebssystemen wie [[Linux]] wird die Interaktion mit dem Benutzer durch das [[X Window System]] ermöglicht. Es gibt eine Reihe von Varianten, wie ein Mehrplatz-Rechner/Multiterminal unter Linux realisiert werden kann:
* iTALC
* iTALC
* O.S. Multiseat
* O.S. Multiseat
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== Mehrplatzrechner unter Windows ==
== Mehrplatzrechner unter Windows ==
* Unter dem Betriebssystem [[Microsoft Windows|Windows]] ist ab [[Microsoft Windows 2000|Windows 2000]] eine Mehrplatz-Konfiguration realisierbar. Allerdings ist dies zurzeit nur mit kommerzieller Software möglich. Beispielsweise ermöglicht TwinPac von Schwarz Computer Systeme, wie auch BeTwin von ThinSoft einen PC mit Windows 2000 bzw. XP mit bis zu vier Arbeitsplätzen auszustatten. Für Windows 7 gibt es inzwischen die Kommerzielle Software SoftXpand von MiniFrame, welche es erlaubt, einen PC mit bis zu 16 Arbeitsplätzen auszustatten.
* Unter dem Betriebssystem [[Microsoft Windows|Windows]] ist ab [[Microsoft Windows 2000|Windows 2000]] eine Mehrplatz-Konfiguration realisierbar. Allerdings ist dies zurzeit nur mit kommerzieller Software möglich. Beispielsweise ermöglicht TwinPac von Schwarz Computer Systeme, wie auch BeTwin von ThinSoft einen PC mit Windows 2000 bzw. [[Microsoft Windows XP|XP]] mit bis zu vier Arbeitsplätzen auszustatten. Für [[Microsoft Windows 7|Windows 7]] gibt es inzwischen die kommerzielle Software SoftXpand von MiniFrame, welche es erlaubt, einen PC mit bis zu 16 Arbeitsplätzen auszustatten.

* [[Windows MultiPoint Server]]
* [[Windows MultiPoint Server]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Multi-Head|Multi-Monitor]] (Mehrschirmrechner)
* [[Multi-Monitor]] (Mehrschirmrechner)
* [[Terminalserver]]


== Literatur ==
== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://wiki.x.org/wiki/Development/Documentation/Multiseat Wiki-Seite der X.Org-Stiftung zum Thema Multiseat]
* {{Internetquelle |url=https://wiki.x.org/wiki/Development/Documentation/Multiseat/ |titel=Wiki-Seite der X.Org-Stiftung zum Thema Multiseat |sprache=en |abruf=2023-12-22 |abruf-verborgen=1}}
* {{Webarchiv | url=http://www.c3sl.ufpr.br/multiterminal/index-en.php | wayback=20080929142610 | text=englische Anleitung für einen Mehrplatz-Rechner vom C3SL}}
* {{Internetquelle |url=http://www.c3sl.ufpr.br/multiterminal/index-en.php |titel=Anleitung für einen Mehrplatz-Rechner |hrsg=[[Universidade Federal do Paraná]] |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080929142610/http://www.c3sl.ufpr.br/multiterminal/index-en.php |archiv-datum=2008-09-29 |abruf=2023-12-22 |abruf-verborgen=1}}
* [http://cs.senecac.on.ca/~ctyler/ruby/ englische Anleitung für einen Mehrplatz-Rechner von Chris Tyler]
* {{Internetquelle |autor=Chris Tyler |url=http://cs.senecac.on.ca/~ctyler/ruby/ |titel=Anleitung für einen Mehrplatz-Rechner unter Linux |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20040615031748/http://cs.senecac.on.ca/~ctyler/ruby/ |archiv-datum=2004-06-15 |abruf=2023-12-22 |abruf-verborgen=1}}
* [http://wiki.ubuntuusers.de/Multiseat Multiseat: Anleitung für eine Mehrplatzsystem unter Ubuntu]
* {{Internetquelle |url=https://wiki.ubuntuusers.de/Archiv/Multiseat/ |titel=Anleitung für eine Mehrplatzsystem unter Ubuntu |sprache=de |abruf=2023-12-22 |abruf-verborgen=1}}

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Computer]]
[[Kategorie:Computer]]

Version vom 22. Dezember 2023, 08:14 Uhr

Ein Arbeitsplatz für vier Personen.

Ein Mehrplatzrechner oder eine Multiterminalkonfiguration ist ein einzelner Computer, an dem mehrere Benutzer gleichzeitig arbeiten können.[1] Die Konfiguration bestehen gewöhnlich aus einem Bildschirm, einer Tastatur und aus einer Maus für jeden einzelnen Benutzer, die gemeinsam an einen einzigen Rechner angeschlossen sind.

Einsatz

Die ersten Mehrplatz-Systeme wurden bereits in den 1970er Jahren entwickelt. Mit der zunehmenden Rechenleistung der Prozessoren und ausreichendem Arbeitsspeicher können eine große Zahl an Computerprogrammen gleichzeitig verarbeitet werden, ohne den Computer zu überlasten. Jedoch ist mit der Standardkonfiguration nur ein Benutzer in der Lage, den Computer zu nutzen, meist wird das System gar nicht vollständig ausgelastet und der Rechner bleibt die meiste Zeit untätig.[2] Mit einem Mehrplatzrechner/Multiterminal können sich mehrere Benutzer einen leistungsfähigen Computer teilen und so Kosten sparen.

Anforderungen

Für einen Mehrplatz-Rechner müssen für jeden Benutzer ein Bildschirm, eine Tastatur und eine Maus zur Verfügung gestellt werden. Werden gewöhnliche Grafikkarten verwendet, benötigt man ebenfalls für jeden Arbeitsplatz eine eigene. Es gibt allerdings auch speziell auf solche Systeme ausgelegte Grafikkarten, die dann mehrere Monitore gleichzeitig versorgen können.

Mehrplatzrechner unter Linux

Bei einem Betriebssystemen wie Linux wird die Interaktion mit dem Benutzer durch das X Window System ermöglicht. Es gibt eine Reihe von Varianten, wie ein Mehrplatz-Rechner/Multiterminal unter Linux realisiert werden kann:

  • iTALC
  • O.S. Multiseat
  • MultiSeat Linux 2011
  • Ruby (unter Anwendung eines Kernel-Patches)
  • evdev (ein Protokoll)
  • faketty (ein Kernelmodul)
  • Xnest (ein verschachteltes Multiterminal)
  • Xephyr (ein verschachteltes Multiterminal)
  • framebuffer-Driver im Kernel (ein Kernelmodul)

Mehrplatzrechner unter Windows

  • Unter dem Betriebssystem Windows ist ab Windows 2000 eine Mehrplatz-Konfiguration realisierbar. Allerdings ist dies zurzeit nur mit kommerzieller Software möglich. Beispielsweise ermöglicht TwinPac von Schwarz Computer Systeme, wie auch BeTwin von ThinSoft einen PC mit Windows 2000 bzw. XP mit bis zu vier Arbeitsplätzen auszustatten. Für Windows 7 gibt es inzwischen die kommerzielle Software SoftXpand von MiniFrame, welche es erlaubt, einen PC mit bis zu 16 Arbeitsplätzen auszustatten.
  • Windows MultiPoint Server

Siehe auch

Literatur

  • c’t-Artikel 10/2006, Seiten 228 bis 235: Multiseat-Linux (Praxis)
  • c’t-Artikel 05/2013, Seiten 158 bis 160: Mehr Platz (Mehrere Ubuntu-Arbeitsplätze mit einem Rechner Bereitstellen)
  • Wiki-Seite der X.Org-Stiftung zum Thema Multiseat. (englisch).
  • Anleitung für einen Mehrplatz-Rechner. Universidade Federal do Paraná, archiviert vom Original am 29. September 2008; (englisch).
  • Chris Tyler: Anleitung für einen Mehrplatz-Rechner unter Linux. Archiviert vom Original am 15. Juni 2004; (englisch).
  • Anleitung für eine Mehrplatzsystem unter Ubuntu..

Einzelnachweise

  1. Manfred Braun et al.: Gabler Kompakt Lexikon EDV undInformatik. Gabler Verlag, Wiesbaden 1993, ISBN 978-3-409-19928-5, S. 111, doi:10.1007/978-3-322-84132-2.
  2. Paul Herrmann: Rechnerarchitektur. 1. Auflage. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden 1998, ISBN 978-3-528-05598-1, S. 78 f., doi:10.1007/978-3-322-99662-6_5.