„Hochgeschwindigkeitsflammspritzen“ – Versionsunterschied
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Beim Hochgeschwindigkeitsflammspritzen erfolgt eine kontinuierliche [[Kraftstoff]]verbrennung unter hohem Druck innerhalb einer wasser- oder luftgekühlten [[Brennkammer]]. Als Kraftstoffe werden Brenngase (wie z. B. [[Propan]], [[Ethylen]], [[Propen]], [[Butan]], [[Ethin|Acetylen]], [[Wasserstoff]]), flüssige Brennstoffe (z. B. [[Dieselkraftstoff|Diesel]], [[Kerosin]]) sowie auch Kombinationen von diesen eingesetzt. Das Oxidationsmittel ist meistens [[Sauerstoff]], aber auch [[Luft]] (gebräuchliche Verfahrensbezeichnung: HVAF, abgeleitet von '''H'''igh-'''V'''elocity-'''A'''ir-'''F'''uel). Der in der Brennkammer erzeugte hohe Druck des brennenden Kraftstoff-Sauerstoff-Gemisches und die (meist nachgeordnete) Expansionsdüse ([[Lavaldüse]]) erzeugen die notwendige hohe Geschwindigkeit des Gasstrahls. |
Beim Hochgeschwindigkeitsflammspritzen erfolgt eine kontinuierliche [[Kraftstoff]]verbrennung unter hohem Druck innerhalb einer wasser- oder luftgekühlten [[Brennkammer]]. Als Kraftstoffe werden Brenngase (wie z. B. [[Propan]], [[Ethylen]], [[Propen]], [[Butan]], [[Ethin|Acetylen]], [[Wasserstoff]]), flüssige Brennstoffe (z. B. [[Dieselkraftstoff|Diesel]], [[Kerosin]]) sowie auch Kombinationen von diesen eingesetzt. Das Oxidationsmittel ist meistens [[Sauerstoff]], aber auch [[Luft]] (gebräuchliche Verfahrensbezeichnung: HVAF, abgeleitet von '''H'''igh-'''V'''elocity-'''A'''ir-'''F'''uel). Der in der Brennkammer erzeugte hohe Druck des brennenden Kraftstoff-Sauerstoff-Gemisches und die (meist nachgeordnete) Expansionsdüse ([[Lavaldüse]]) erzeugen die notwendige hohe Geschwindigkeit des Gasstrahls von bis zu 1300 m/s.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Ruge |url=https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-86975-4_5 |titel=Beschichten durch thermisches Spritzen ..., Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen |werk=Handbuch der Schweißtechnik, link.springer.com |datum=1993 |abruf=2024-09-20}}</ref> |
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Meistens pulverförmige (aber auch als Stäbe und Drähte) Spritzwerkstoffe (Korngröße 1–150 µm) werden [[Längsachse|axial]] in der Brennkammer oder [[Radius|radial]] im Bereich der Expansionsdüse zugeführt. Dadurch werden die Spritzpartikel auf die hohen Geschwindigkeiten beschleunigt, die zu sehr dichten Spritzschichten mit hervorragenden [[Adhäsion|Hafteigenschaften]] führen. Durch die regelbare und gerade ausreichende Wärmeeinbringung wird der Spritzwerkstoff durch den Spritzprozess nur gering metallurgisch verändert. |
Meistens pulverförmige (aber auch als Stäbe und Drähte) Spritzwerkstoffe (Korngröße 1–150 µm) werden [[Längsachse|axial]] in der Brennkammer oder [[Radius|radial]] im Bereich der Expansionsdüse zugeführt. Dadurch werden die Spritzpartikel auf die hohen Geschwindigkeiten beschleunigt, die zu sehr dichten Spritzschichten mit hervorragenden [[Adhäsion|Hafteigenschaften]] führen. Durch die regelbare und gerade ausreichende Wärmeeinbringung wird der Spritzwerkstoff durch den Spritzprozess nur gering metallurgisch verändert. |
Version vom 20. September 2024, 12:11 Uhr
Das Hochgeschwindigkeitsflammspritzen (HVOF, abgeleitet von High-Velocity-Oxygen-Fuel) ist ein thermisches Beschichtungsverfahren zur Oberflächenbearbeitung.[1]
Funktionsprinzip
Beim Hochgeschwindigkeitsflammspritzen erfolgt eine kontinuierliche Kraftstoffverbrennung unter hohem Druck innerhalb einer wasser- oder luftgekühlten Brennkammer. Als Kraftstoffe werden Brenngase (wie z. B. Propan, Ethylen, Propen, Butan, Acetylen, Wasserstoff), flüssige Brennstoffe (z. B. Diesel, Kerosin) sowie auch Kombinationen von diesen eingesetzt. Das Oxidationsmittel ist meistens Sauerstoff, aber auch Luft (gebräuchliche Verfahrensbezeichnung: HVAF, abgeleitet von High-Velocity-Air-Fuel). Der in der Brennkammer erzeugte hohe Druck des brennenden Kraftstoff-Sauerstoff-Gemisches und die (meist nachgeordnete) Expansionsdüse (Lavaldüse) erzeugen die notwendige hohe Geschwindigkeit des Gasstrahls von bis zu 1300 m/s.[2]
Meistens pulverförmige (aber auch als Stäbe und Drähte) Spritzwerkstoffe (Korngröße 1–150 µm) werden axial in der Brennkammer oder radial im Bereich der Expansionsdüse zugeführt. Dadurch werden die Spritzpartikel auf die hohen Geschwindigkeiten beschleunigt, die zu sehr dichten Spritzschichten mit hervorragenden Hafteigenschaften führen. Durch die regelbare und gerade ausreichende Wärmeeinbringung wird der Spritzwerkstoff durch den Spritzprozess nur gering metallurgisch verändert.
Einsatzgebiete sind: Kraftwerksbau, Luftfahrt-, Auto-, Papier- und Maschinenbau-Industrie.
Verwandte Verfahren
- Flammspritzen,
- Laserspritzen,
- Detonationsspritzen,
- Kaltgasspritzen,
- Lichtbogenspritzen,
- Plasma-Pulver-Auftragschweißen,
- Plasmaspritzen
Weblinks
- Günter Spur, Hans-Werner Zoch: Thermische Spritzverfahren in: Handbuch Wärmebehandeln und Beschichten, 2015, ISBN 978-3-446-42779-2 (Leseprobe, PDF-Datei 4,4 MB; insbesondere Seite 3)
Einzelnachweise
- ↑ Forschungszentrum Jülich, Thermische Spritzverfahren, Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen ( vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Jürgen Ruge: Beschichten durch thermisches Spritzen ..., Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen. In: Handbuch der Schweißtechnik, link.springer.com. 1993, abgerufen am 20. September 2024.