„Referenzimplementierung“ – Versionsunterschied

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Mit '''Referenzimplementierung''' wird in der Informatik [[Software]] bezeichnet, die einen [[Standard]] oder [[De-facto-Standard]] implementiert und als [[Bezugssystem|Referenz]] für alle anderen Implementierungen desselben Standards angesehen wird. Oftmals, aber nicht ausschließlich, wird die Referenzimplementierung von den Erstellern des Standards bereitgestellt. Eine Referenzimplementierung zeichnet sich daher durch eine hohe Standardkonformität aus. Eine weitere wichtige Funktion einer Referenzimplementierung ist, dass die Standardersteller ihre theoretischen Gedanken praktisch überprüfen können, was wiederum zu einer höheren Qualität und [[Konsistenz]] des Standards führt.
Mit '''Referenzimplementierung''' wird in der Informatik [[Software]] bezeichnet, die einen [[Standard]] oder [[De-facto-Standard]] implementiert und als [[Bezugssystem|Referenz]] für alle anderen Implementierungen desselben Standards angesehen wird.<ref>{{Literatur|Autor=[[Dirk Hoffmann|Dirk W. Hoffmann]]|Titel=Software-Qualität|Jahr=2008|Verlag=Springer|ISBN=3-540-76322-8|Online={{Google Buch|BuchID=dUKsxRJGM9MC|Seite=146}}}}</ref> Oftmals, aber nicht ausschließlich, wird die Referenzimplementierung von den Erstellern des Standards bereitgestellt.<ref>{{Literatur|Autor=Berthold Daum|Titel=Java 6|TitelErg=Programmieren mit der Java Standard Edition|Jahr=2007|Verlag=Addison-Wesley|Ort=München|ISBN=3-8273-2468-8|Online={{Google Buch|BuchID=PP5o5UordKYC|Seite=449|Hervorhebung=Referenzimplementierung}}}}</ref> Eine Referenzimplementierung zeichnet sich daher durch eine hohe Standardkonformität aus. Eine weitere wichtige Funktion einer Referenzimplementierung ist, dass die Standardersteller ihre theoretischen Gedanken praktisch überprüfen können, was wiederum zu einer höheren Qualität und [[Konsistenz]] des Standards führt.


Referenzimplementierungen sollen primär die im jeweiligen Standard beschriebenen Merkmale so präzise wie möglich umsetzen. Die [[Gebrauchstauglichkeit (Produkt)|Gebrauchstauglichkeit]] spielt dabei meist nur eine untergeordnete Rolle. Da sie nicht für den Einsatz in der Praxis entwickelt wurden, verfügen Referenzimplementierungen gegenüber vergleichbarer Software meist über einen eingeschränkten Funktionsumfang und weisen eine schlechtere [[Leistung (Informatik)|Leistung]] auf, was sich in einer langsamen Verarbeitungsgeschwindigkeit, unverhältnismäßig hohem Speicherbedarf und [[Absturz (Computer)|Abstürzen]] bemerkbar machen kann.
Referenzimplementierungen sollen primär die im jeweiligen Standard beschriebenen Merkmale so präzise wie möglich umsetzen. Die [[Gebrauchstauglichkeit (Produkt)|Gebrauchstauglichkeit]] spielt dabei meist nur eine untergeordnete Rolle. Da sie nicht für den Einsatz in der Praxis entwickelt wurden, verfügen Referenzimplementierungen gegenüber vergleichbarer Software meist über einen eingeschränkten Funktionsumfang und weisen eine schlechtere [[Leistung (Informatik)|Leistung]] auf, was sich in einer langsamen Verarbeitungsgeschwindigkeit, unverhältnismäßig hohem Speicherbedarf und [[Absturz (Computer)|Abstürzen]] bemerkbar machen kann.
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* Der [[Webbrowser]] [[Amaya (Browser)|Amaya]] wird seit 1996 vom [[World Wide Web Consortium]] entwickelt und dazu genutzt, [[Webstandard]]s auf ihre Praxistauglichkeit hin zu untersuchen, noch bevor sie von anderen Webbrowsern implementiert wurden.
* Der [[Webbrowser]] [[Amaya (Browser)|Amaya]] wird seit 1996 vom [[World Wide Web Consortium]] entwickelt und dazu genutzt, [[Webstandard]]s auf ihre Praxistauglichkeit hin zu untersuchen, noch bevor sie von anderen Webbrowsern implementiert wurden.
* Das Dateiformat [[7z]] sowie das [[Packprogramm]] [[7-Zip]], mit dem sich Archivdateien in diesem Format erzeugen lassen, sind Referenzimplementierungen für den seit 1998 vom selben Autor entwickelten [[Freie Software|freien]] [[Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus]].
* Das Dateiformat [[7z]] sowie das [[Packprogramm]] [[7-Zip]], mit dem sich Archivdateien in diesem Format erzeugen lassen, sind Referenzimplementierungen für den seit 1998 vom selben Autor entwickelten [[Freie Software|freien]] [[Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus]].

== Einzelnachweise ==
<references />


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 19. Januar 2011, 20:00 Uhr

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Mit Referenzimplementierung wird in der Informatik Software bezeichnet, die einen Standard oder De-facto-Standard implementiert und als Referenz für alle anderen Implementierungen desselben Standards angesehen wird.[1] Oftmals, aber nicht ausschließlich, wird die Referenzimplementierung von den Erstellern des Standards bereitgestellt.[2] Eine Referenzimplementierung zeichnet sich daher durch eine hohe Standardkonformität aus. Eine weitere wichtige Funktion einer Referenzimplementierung ist, dass die Standardersteller ihre theoretischen Gedanken praktisch überprüfen können, was wiederum zu einer höheren Qualität und Konsistenz des Standards führt.

Referenzimplementierungen sollen primär die im jeweiligen Standard beschriebenen Merkmale so präzise wie möglich umsetzen. Die Gebrauchstauglichkeit spielt dabei meist nur eine untergeordnete Rolle. Da sie nicht für den Einsatz in der Praxis entwickelt wurden, verfügen Referenzimplementierungen gegenüber vergleichbarer Software meist über einen eingeschränkten Funktionsumfang und weisen eine schlechtere Leistung auf, was sich in einer langsamen Verarbeitungsgeschwindigkeit, unverhältnismäßig hohem Speicherbedarf und Abstürzen bemerkbar machen kann.

Beispiele

Einzelnachweise

  1. Dirk W. Hoffmann: Software-Qualität. Springer, 2008, ISBN 3-540-76322-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Berthold Daum: Java 6. Programmieren mit der Java Standard Edition. Addison-Wesley, München 2007, ISBN 3-8273-2468-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Siehe auch