„Thévenin-Theorem“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Xqbot (Diskussion | Beiträge)
K r2.7.2) (Bot: Ergänze: am:የቴቭኒን እርግጥ
Formatierungen, Formulierungen, siehe-auch tlw. in Fliesstext (rest entf., Linkliste), +Lit.
Zeile 1: Zeile 1:
In der Theorie [[Linearität|linearer]] [[Netzwerk (Elektrotechnik)|elektrischer Netzwerke]] besagt das '''Thévenin-Theorem''' (auch '''Helmholtz-Thévenin-Theorem''' oder '''Helmholtz-Satz'''), dass jede mögliche Kombination von [[Spannungsquelle]]n, [[Stromquelle]]n und [[Elektrischer Widerstand|Widerständen]] bezüglich zweier Klemmen elektrisch äquivalent zu einer [[Reihenschaltung]] aus einer Spannungsquelle und einem Widerstand ''R'' ist. Diese [[Ersatzschaltung]] wird '''Thévenin-Äquivalent''' oder im deutschen Sprachraum '''Ersatzspannungsquelle''' genannt. Dieses Theorem wird zum Beispiel zur Vereinfachung in der Schaltkreisanalyse verwendet.
In der Theorie [[Linearität|linearer]] [[Netzwerk (Elektrotechnik)|elektrischer Netzwerke]] besagt das '''Thévenin-Theorem''', beannnt nach [[Léon Charles Thévenin]] und auch als '''Helmholtz-Thévenin-Theorem''' oder '''Helmholtz-Satz''' bezeichnet, dass jede mögliche Kombination von [[Spannungsquelle]]n, [[Stromquelle]]n und [[Widerstand (Bauelement)|Widerständen]] bezüglich zweier Klemmen elektrisch äquivalent zu einer [[Reihenschaltung]] aus einer Spannungsquelle und einem Widerstand ''R'' ist. Diese [[Ersatzschaltung]] wird Thévenin-Äquivalent oder im deutschen Sprachraum Ersatzspannungsquelle genannt. Dieses Theorem wird zum Beispiel zur Vereinfachung in der Schaltungsanalyse verwendet.

[[Datei:Thévenin-Äquivalent.png|frame|right| Jede elektrische Schaltung, die ausschließlich aus Spannungsquellen, Stromquellen und Widerständen besteht, kann in ein Thévenin-Äquivalent umgewandelt werden.]]


== Berechnung des Thévenin-Äquivalents ==
== Berechnung des Thévenin-Äquivalents ==
[[Datei:Thévenin-Äquivalent.png|thumb|right|Jede elektrische Schaltung, die ausschließlich aus Spannungsquellen, Stromquellen und Widerständen besteht, kann in ein Thévenin-Äquivalent umgewandelt werden.]]
Das ''Thévenin-Äquivalent'' besteht aus einem Widerstand ''R<sub>Th</sub>'' und einer Spannungsquelle ''U<sub>Th</sub>''. Um die zwei Unbekannten ''R<sub>Th</sub>'' und ''U<sub>Th</sub>'' zu bestimmen, benötigt man zwei Gleichungen. Diese Gleichungen können auf verschiedene Art und Weise erstellt werden. Meistens gebraucht man jedoch folgende:
Das ''Thévenin-Äquivalent'' besteht aus einem Widerstand ''R<sub>Th</sub>'' und einer Spannungsquelle ''U<sub>Th</sub>''. Um die zwei Unbekannten ''R<sub>Th</sub>'' und ''U<sub>Th</sub>'' zu bestimmen, benötigt man zwei Gleichungen. Diese Gleichungen können auf verschiedene Art und Weise erstellt werden. Meistens gebraucht man jedoch folgende:


Zeile 15: Zeile 14:


* Man schließt einen Widerstand mit bekanntem Wert an A-B an. Mit Hilfe des [[Spannungsteiler]]gesetzes kann man dann den Thévenin-Äquivalentwiderstand <math>R_\mathrm{Th}</math> bestimmen.
* Man schließt einen Widerstand mit bekanntem Wert an A-B an. Mit Hilfe des [[Spannungsteiler]]gesetzes kann man dann den Thévenin-Äquivalentwiderstand <math>R_\mathrm{Th}</math> bestimmen.
: Eine geläufige Variante dieser Methode ist die der ''Halb-Spannung'': Man schließt einen veränderbaren Widerstand (ein [[Potentiometer]]) an A-B an und misst die Spannung. Dann variiert man den Wert des veränderbaren Widerstandes, bis man die Hälfte der Leerlaufspannung <math>U_\mathrm{Th}</math> über A-B misst. Der veränderliche Widerstand ist dann gleich dem Thévenin-Äquivalentwiderstand <math>R_\mathrm{Th}</math>.


Eine geläufige Variante dieser Methode ist die der ''Halb-Spannung'': Man schließt einen veränderbaren Widerstand (ein [[Potentiometer]]) an A-B an und misst die Spannung. Dann variiert man den Wert des veränderbaren Widerstandes, bis man die Hälfte der Leerlaufspannung <math>U_\mathrm{Th}</math> über A-B misst. Der veränderliche Widerstand ist dann gleich dem Thévenin-Äquivalentwiderstand <math>R_\mathrm{Th}</math>.
== Beweis des Thévenin-Theorems ==

Der Beweis des Thévenin-Theorems basiert auf dem [[Superposition (Physik)|Superpositionsprinzip]].
Der Beweis des Thévenin-Theorems basiert auf dem [[Superposition (Physik)|Superpositionsprinzip]].
{{Lückenhaft|siehe Diskussion}}


== Umwandlung zwischen Norton- und Thévenin-Äquivalent ==
== Umwandlung zwischen Norton- und Thévenin-Äquivalent ==
[[Datei:Thévenin2Norton.png|thumb|right| Norton-Thévenin-Äquivalent-Umwandlung]]
{{Überarbeiten}}
[[Datei:Thévenin2Norton.png|frame|right| Norton-Thévenin-Äquivalent-Umwandlung]]

Ein Norton-Äquivalent kann in ein Thévenin-Äquivalent umgewandelt werden anhand folgender Gleichungen:
Ein Norton-Äquivalent kann in ein Thévenin-Äquivalent umgewandelt werden anhand folgender Gleichungen:


Zeile 34: Zeile 30:


== Erweiterung für Wechselstrom ==
== Erweiterung für Wechselstrom ==
Das [[Norton-Theorem]] kann auch auf Einfrequenz-Wechselstromsysteme verallgemeinert werden, indem man statt der ohmschen Widerstände eine [[Impedanz]] verwendet.
Das [[Norton-Theorem]] kann auch auf harmonische Wechselstromsysteme verallgemeinert werden, indem [[Impedanz]]en statt der ohmschen Widerstände verwendet werden.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Thévenin-Theorem wurde zuerst vom deutschen Wissenschaftler [[Hermann von Helmholtz]] 1853 entdeckt. Es wurde dann 1883 vom französischen Ingenieur [[Léon Charles Thévenin]] (1857-1926) wiederentdeckt.
Das Thévenin-Theorem wurde zuerst vom deutschen Wissenschaftler [[Hermann von Helmholtz]] 1853 entdeckt. Es wurde dann 1883 vom französischen Ingenieur [[Léon Charles Thévenin]] (1857-1926) wiederentdeckt.


== Siehe auch ==
== Literatur ==
* {{Literatur

|Autor = Karl Küpfmüller, W. Mathis, A. Reibiger
* [[Elektrizität]]
|Titel = Theoretische Elektrotechnik
* [[Norton-Theorem]]
|Verlag = Springer |Ort = Berlin, Heidelberg |Jahr = 2006 |ISBN = 3-540-29290-X }}
* [[Kirchhoffsche Regeln]]
* [[Ohmsches Gesetz]]
* [[Millman-Theorem]]
* [[Open circuit]]
* [[Spannungsteiler]]
* [[Parallelschaltung]]
* [[Reihenschaltung]]
* [[Stern-Dreieck-Transformation]]


{{DEFAULTSORT:Thevenin-Theorem}}
{{DEFAULTSORT:Thevenin-Theorem}}

[[Kategorie:Theoretische Elektrotechnik]]
[[Kategorie:Theoretische Elektrotechnik]]
[[Kategorie:Elektrische Schaltung]]
[[Kategorie:Elektrische Schaltung]]

Version vom 5. September 2011, 17:35 Uhr

In der Theorie linearer elektrischer Netzwerke besagt das Thévenin-Theorem, beannnt nach Léon Charles Thévenin und auch als Helmholtz-Thévenin-Theorem oder Helmholtz-Satz bezeichnet, dass jede mögliche Kombination von Spannungsquellen, Stromquellen und Widerständen bezüglich zweier Klemmen elektrisch äquivalent zu einer Reihenschaltung aus einer Spannungsquelle und einem Widerstand R ist. Diese Ersatzschaltung wird Thévenin-Äquivalent oder im deutschen Sprachraum Ersatzspannungsquelle genannt. Dieses Theorem wird zum Beispiel zur Vereinfachung in der Schaltungsanalyse verwendet.

Berechnung des Thévenin-Äquivalents

Jede elektrische Schaltung, die ausschließlich aus Spannungsquellen, Stromquellen und Widerständen besteht, kann in ein Thévenin-Äquivalent umgewandelt werden.

Das Thévenin-Äquivalent besteht aus einem Widerstand RTh und einer Spannungsquelle UTh. Um die zwei Unbekannten RTh und UTh zu bestimmen, benötigt man zwei Gleichungen. Diese Gleichungen können auf verschiedene Art und Weise erstellt werden. Meistens gebraucht man jedoch folgende:

  • Die Ausgangsspannung UAB bei offenen Klemmen A-B, d. h. ohne Lastwiderstand, bestimmen. Diese Leerlaufspannung ist die Thévenin-Äquivalentspannung UTh.

Um den Thévenin-Äquivalentwiderstand RTh zu bestimmen, benutzt man meistens eine der drei folgenden Methoden:

  • Man ersetzt alle unabhängigen Spannungsquellen durch Kurzschlüsse (behält jedoch die Innenwiderstände) und streicht alle unabhängigen Stromquellen (d. h. man ersetzt sie durch Open Circuits bzw. Unterbrechungen). Gesteuerte (abhängige) Strom- bzw. Spannungsquellen sind jedoch in der Schaltung zu belassen! Dann berechnet man den Ersatzwiderstand. Dieser ist gleich dem Thévenin-Äquivalentwiderstand.
  • Wenn man den Kurzschlussstrom IAB kennt, benutzt man das Ohmsche Gesetz, um RTh zu bestimmen:
  • Man schließt einen Widerstand mit bekanntem Wert an A-B an. Mit Hilfe des Spannungsteilergesetzes kann man dann den Thévenin-Äquivalentwiderstand bestimmen.

Eine geläufige Variante dieser Methode ist die der Halb-Spannung: Man schließt einen veränderbaren Widerstand (ein Potentiometer) an A-B an und misst die Spannung. Dann variiert man den Wert des veränderbaren Widerstandes, bis man die Hälfte der Leerlaufspannung über A-B misst. Der veränderliche Widerstand ist dann gleich dem Thévenin-Äquivalentwiderstand .

Der Beweis des Thévenin-Theorems basiert auf dem Superpositionsprinzip.

Umwandlung zwischen Norton- und Thévenin-Äquivalent

Norton-Thévenin-Äquivalent-Umwandlung

Ein Norton-Äquivalent kann in ein Thévenin-Äquivalent umgewandelt werden anhand folgender Gleichungen:

Anmerkung: Das im Schaltbild ist eine englische Schreibweise und entspricht dem deutschen .

Erweiterung für Wechselstrom

Das Norton-Theorem kann auch auf harmonische Wechselstromsysteme verallgemeinert werden, indem Impedanzen statt der ohmschen Widerstände verwendet werden.

Geschichte

Das Thévenin-Theorem wurde zuerst vom deutschen Wissenschaftler Hermann von Helmholtz 1853 entdeckt. Es wurde dann 1883 vom französischen Ingenieur Léon Charles Thévenin (1857-1926) wiederentdeckt.

Literatur

  • Karl Küpfmüller, W. Mathis, A. Reibiger: Theoretische Elektrotechnik. Springer, Berlin, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-29290-X.