„Konfusionstechnik“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+quelle, andere kat
Zeile 1: Zeile 1:
{{QS-Medizin}}
{{QS-Medizin}}
Als '''Konfusionstechnik''' bezeichnet man in der [[Hypnose]] eine Technik zur Einleitung eines hypnotischen Zustandes, bei der der Hypnotiseur beim Hypnotisanden eine Verwirrung erzeugt. Dies geschieht mit Hilfe einer sinnlosen Rede, die zunächst den Eindruck erweckt, dass man ihr folgen könne. Die Verwirrung entsteht dabei über den Zeitbegriff oder den Realitätsbegriff. Diese Methode wird als das Mittel der Wahl angegeben bei besonders kritischen [[Sophistik|sophistizierten]] Menschen, wie Mathematiker, Chemiker, Juristen, Mediziner etc.
Als '''Konfusionstechnik''' bezeichnet man in der [[Hypnose]] eine Technik zur Einleitung eines hypnotischen Zustandes, bei der der Hypnotiseur beim Hypnotisanden eine Verwirrung erzeugt. Dies geschieht mit unterschiedlichen Mitteln, z.B. durch überraschende Unterbrechung von sozialen Stereotypien wie etwa dem Händeschütteln, oder verbal mit Hilfe einer sinnlosen Rede, die zunächst den Eindruck erweckt, dass man ihr folgen könne, dann aber das Gegenüber mit Instruktionen oder Floskeln überlastet. Konfusionstechniken sind bereits bei [[Jean-Martin Charcot|Charcot]] berichtet und wurden z.B. von [[Milton Erickson]] intensiv angewendet.<ref name="RevenstorfPeter2008">{{cite book|author1=Dirk Revenstorf|author2=Burkhard Peter|title=Hypnose in der Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin: Manual für die Praxis|url=http://books.google.com/books?id=RsJtW7VAAbQC&pg=PA213|accessdate=24 December 2011|date=23 October 2008|publisher=Springer|isbn=978-3-540-24584-1|pages=213–4}}</ref> Die Verwirrung entsteht dabei über den Zeitbegriff oder den Realitätsbegriff. Diese Methode wird als das Mittel der Wahl angegeben bei besonders rigiden, kritischen [[Sophistik|sophistizierten]] Menschen, wie Mathematiker, Chemiker, Juristen, Mediziner etc.. Sie ist bei floriden [[Psychose]]n kontraindiziert.


;Beispiel einer Konfusionstechnik über die Zeit:
;Beispiel einer verbalen Konfusionstechnik über die Zeit:


„Und unser Erleben ist natürlich durch die Vergangenheit bestimmt, und wenn wir uns zurücklehnen und zurückblicken, ist die Gegenwart eine Zukunft, die noch zu verändern ist, obwohl diese vergangene Zukunft, die jetzt so unveränderlich erscheint, sich im künftigen Erleben von Vergangenheit vielleicht leichter veränderbar und positiv beeinflussbar zeigt …“
„Und unser Erleben ist natürlich durch die Vergangenheit bestimmt, und wenn wir uns zurücklehnen und zurückblicken, ist die Gegenwart eine Zukunft, die noch zu verändern ist, obwohl diese vergangene Zukunft, die jetzt so unveränderlich erscheint, sich im künftigen Erleben von Vergangenheit vielleicht leichter veränderbar und positiv beeinflussbar zeigt …“
Zeile 9: Zeile 9:


„In der Realität des Alltags wollen wir alles möglichst klar und logisch haben, um uns und die Welt zu verstehen, und die Traumwelt, mit ihren bizarren, verworrenen Bildern erscheint uns oft völlig unverständlich, obwohl wir nicht selten den Eindruck haben, hier etwas zu verstehen, das unmöglich in die Worte der Logik zu fassen ist. Dabei erleben wir oft die Realität des Traumes viel wirklicher als die Realität des Alltags, die vielleicht verzerrt ist, während die scheinbar verzerrte Realität der Träume völlig klar ungeschminkt die wichtige Realität widerspiegelt, die in ihrer Realität der scheinbaren Realität des Wachzustandes im Alltag versteckt ist, zugedeckt mit dem Mantel der Realität der Logik, die in ihrer Wirklichkeit irrealer als die Realität des Traumes ist, dessen scheinbare Irrealität, einen wirklichkeitsnahen Zugang zur verzerrten Wahrnehmung unserer Persönlichkeit bietet, wo es auch Wünsche, Sehnsüchte gibt, die in der unwirklichen, verzerrten Realität des Alltags keinen Platz haben, und die wir nicht wahrnehmen …“
„In der Realität des Alltags wollen wir alles möglichst klar und logisch haben, um uns und die Welt zu verstehen, und die Traumwelt, mit ihren bizarren, verworrenen Bildern erscheint uns oft völlig unverständlich, obwohl wir nicht selten den Eindruck haben, hier etwas zu verstehen, das unmöglich in die Worte der Logik zu fassen ist. Dabei erleben wir oft die Realität des Traumes viel wirklicher als die Realität des Alltags, die vielleicht verzerrt ist, während die scheinbar verzerrte Realität der Träume völlig klar ungeschminkt die wichtige Realität widerspiegelt, die in ihrer Realität der scheinbaren Realität des Wachzustandes im Alltag versteckt ist, zugedeckt mit dem Mantel der Realität der Logik, die in ihrer Wirklichkeit irrealer als die Realität des Traumes ist, dessen scheinbare Irrealität, einen wirklichkeitsnahen Zugang zur verzerrten Wahrnehmung unserer Persönlichkeit bietet, wo es auch Wünsche, Sehnsüchte gibt, die in der unwirklichen, verzerrten Realität des Alltags keinen Platz haben, und die wir nicht wahrnehmen …“

== Quellen und Einzelnachweise ==
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bärbel Bongartz, Walter Bongartz: ''Hypnosetherapie''. 2. Aufl. Hogrefe Verlag für Psychologie, Göttingen 2000, ISBN 3-8017-1321-0.
* Bärbel Bongartz, Walter Bongartz: ''Hypnosetherapie''. 2. Aufl. Hogrefe Verlag für Psychologie, Göttingen 2000, ISBN 3-8017-1321-0.
[[Kategorie:Hypnose]]
{{Gesundheitshinweis}}

[[Kategorie:Allgemeine Psychologie]]
[[Kategorie:Psychotherapie]]


{{Link FA|mk}}
{{Link FA|mk}}

Version vom 24. Dezember 2011, 17:31 Uhr

Qualitätssicherung Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln auf der Qualitätssicherungsseite der Redaktion Medizin eingetragen. Bitte hilf mit, die Mängel dieses Artikels zu beseitigen, und beteilige dich dort an der Diskussion. Die Mindestanforderungen für medizinische Artikel sollen dadurch erfüllt werden, wodurch eine eventuelle Löschung des Artikels oder von Artikelpassagen innerhalb von vier Wochen vermieden wird.
Redaktion Medizin
Redaktion Medizin

Als Konfusionstechnik bezeichnet man in der Hypnose eine Technik zur Einleitung eines hypnotischen Zustandes, bei der der Hypnotiseur beim Hypnotisanden eine Verwirrung erzeugt. Dies geschieht mit unterschiedlichen Mitteln, z.B. durch überraschende Unterbrechung von sozialen Stereotypien wie etwa dem Händeschütteln, oder verbal mit Hilfe einer sinnlosen Rede, die zunächst den Eindruck erweckt, dass man ihr folgen könne, dann aber das Gegenüber mit Instruktionen oder Floskeln überlastet. Konfusionstechniken sind bereits bei Charcot berichtet und wurden z.B. von Milton Erickson intensiv angewendet.[1] Die Verwirrung entsteht dabei über den Zeitbegriff oder den Realitätsbegriff. Diese Methode wird als das Mittel der Wahl angegeben bei besonders rigiden, kritischen sophistizierten Menschen, wie Mathematiker, Chemiker, Juristen, Mediziner etc.. Sie ist bei floriden Psychosen kontraindiziert.

Beispiel einer verbalen Konfusionstechnik über die Zeit

„Und unser Erleben ist natürlich durch die Vergangenheit bestimmt, und wenn wir uns zurücklehnen und zurückblicken, ist die Gegenwart eine Zukunft, die noch zu verändern ist, obwohl diese vergangene Zukunft, die jetzt so unveränderlich erscheint, sich im künftigen Erleben von Vergangenheit vielleicht leichter veränderbar und positiv beeinflussbar zeigt …“

Beispiel einer Konfusionstechnik über Realität

„In der Realität des Alltags wollen wir alles möglichst klar und logisch haben, um uns und die Welt zu verstehen, und die Traumwelt, mit ihren bizarren, verworrenen Bildern erscheint uns oft völlig unverständlich, obwohl wir nicht selten den Eindruck haben, hier etwas zu verstehen, das unmöglich in die Worte der Logik zu fassen ist. Dabei erleben wir oft die Realität des Traumes viel wirklicher als die Realität des Alltags, die vielleicht verzerrt ist, während die scheinbar verzerrte Realität der Träume völlig klar ungeschminkt die wichtige Realität widerspiegelt, die in ihrer Realität der scheinbaren Realität des Wachzustandes im Alltag versteckt ist, zugedeckt mit dem Mantel der Realität der Logik, die in ihrer Wirklichkeit irrealer als die Realität des Traumes ist, dessen scheinbare Irrealität, einen wirklichkeitsnahen Zugang zur verzerrten Wahrnehmung unserer Persönlichkeit bietet, wo es auch Wünsche, Sehnsüchte gibt, die in der unwirklichen, verzerrten Realität des Alltags keinen Platz haben, und die wir nicht wahrnehmen …“

Quellen und Einzelnachweise

  1. Dirk Revenstorf, Burkhard Peter: Hypnose in der Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin: Manual für die Praxis. Springer, 2008, ISBN 978-3-540-24584-1, S. 213–4 (google.com [abgerufen am 24. Dezember 2011]).

Literatur

  • Bärbel Bongartz, Walter Bongartz: Hypnosetherapie. 2. Aufl. Hogrefe Verlag für Psychologie, Göttingen 2000, ISBN 3-8017-1321-0.

Vorlage:Link FA