„Langzeitgedächtnis“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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* Gruber, T. (2011). Langzeitgedächtnissysteme. In: ''Gedächtnis'' (pp. 51–75). Wiesbaden: [[VS Verlag für Sozialwissenschaften]]. ISBN 978-3-531-17110-4
| Autor = Thomas Gruber
| Titel = Langzeitgedächtnissysteme
|Sammelwerk = Gedächtnis
| Jahr = 2011
| Verlag = [[VS Verlag für Sozialwissenschaften|VS-Verlag]]
| Ort = Wiesbaden
| ISBN = 978-3-531-17110-4
| Seiten = 51–75
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Version vom 4. Januar 2012, 01:46 Uhr

Das Langzeitgedächtnis ist der permanente Wissensspeicher eines Menschen. Im Gegensatz zum Kurzzeitgedächtnis (= primäres Gedächtnis; sensorisches Gedächtnis) ist seine Kapazität praktisch unbegrenzt. Information kann im Langzeitgedächtnis von Minuten bis zu Jahren gespeichert werden (sekundäres Gedächtnis) oder sogar ein Leben lang (tertiäres Gedächtnis).

Bestandteile

Das Langzeitgedächtnis lässt sich in das deklarative (explizite) Gedächtnis und das nicht-deklarative implizite Gedächtnis einteilen.

Die Inhalte des deklarativen Gedächtnisses lassen sich sprachlich wiedergeben. Es wird unterteilt in:

  • semantisches Gedächtnis: Speicherung von Faktenwissen (z.B. Pflanzennamen, mathematische Formeln).
  • episodisches Gedächtnis: Speicherung persönlich erlebter Ereignisse (z.B. was man zum Frühstück gegessen hat)

Die Inhalte des nicht-deklarativen Gedächtnisses sind sprachlich nicht explizierbar. Hierzu zählt das prozedurale Gedächtnis. Dort sind Fertigkeiten und Verhaltensroutinen gespeichert. Diese Prozeduren sind automatisiert, d.h. sie können ohne wesentliche Aufmerksamkeit durchgeführt werden (z.B. Schalten beim Autofahren).

Weitere Begriffe in diesem Zusammenhang sind:

  • Habitgedächtnis: Habit = Gewohnheit. Gedächtnis über gewohnte oder mechanische Handlungsweisen.
  • Bahnung (Priming) = Voraktivierung von Sequenzelementen. Dabei beschleunigt die Realisierung einer Zwischenstufe die Realisierung bestimmter nachfolgender Ereignisse.
  • autobiographisches Gedächtnis: Gedächtnis der eigenen Persönlichkeit.

Andere Theoretiker gehen von unitären Speichersystemen aus, die keine Unterscheidung zwischen den oben genannten Gedächtnissystemen machen. Lediglich ein Kurzzeit- bzw. Arbeitsgedächtnis und ein Langzeitgedächtnis werden unterschieden. Diese globalen Gedächtnismodelle sind meist formalisierte Theorien über die zugrunde liegenden Abruf- und Speicherprozesse.

Literatur