2. Sinfonie (Bruch)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015 um 08:17 Uhr durch Rodomonte (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Musik 1870). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die 2. Sinfonie in f-Moll op. 36 ist eine Sinfonie des deutschen Komponisten Max Bruch.

Entstehung

Bruchs zweite Sinfonie entstand im Jahr 1870, zwei Jahre nach Bruchs erster Sinfonie. Deren Erfolg hatte Bruch ermutigt, erneut eine Sinfonie zu komponieren.

Zur Musik

Satzbezeichnungen

  1. Allegro appassionato, ma un poco maestoso
  2. Adagio ma non troppo
  3. Allegro molto tranquillo

Beschreibung

Die insgesamt ruhig gehaltene Sinfonie besteht aus drei Sätzen unter Auslassung des Scherzo; die vorhandenen Sätze folgen der Sonatensatzform mit zwei Themen pro Satz. Bruch selbst sagte über die Sinfonie: »Ich habe nur Musik empfunden und Musik geschrieben, und es ist wohl nichts Anderes darin, als das unaufhörliche Auf- und Abwogen der Leidenschaften«. Nach Bruchs eigener Aussage war es sein Bestreben, »das Ganze durchaus sinfonisch zu gestalten, und alles bis auf die kleinsten Einzelheiten logisch zu gestalten – eins aus dem anderen hervorgehen zu lassen.«

Der erste Satz ist von düsterer Stimmung und folgt damit Bruchs Konzept, »die ganze Symphonie auf ein Finale von außerordentlich milder, versöhnender Stimmung« anzulegen.

Der von Klarinette, Horn und Viola geprägte zweite Satz ist von lyrischer Natur.

Über das in Dur gehaltene, von Bruch als mild und versöhnend bezeichnete Finale schrieb Bruch, dass es »ganz gegen meine Natur ist, einen solchen Satz zu bilden«.

Wirkung

Bei ihrer Uraufführung am 24. November 1870 in Leipzig wurde die Sinfonie negativ aufgenommen, da laut Bruchs Aussage die Leipziger »durchaus auf frischen Gräbern tanzen wollen« und sich am fehlenden Scherzo störten. Zudem trug die sich wiederholende Struktur der Sätze dazu bei, dass der Sinfonie auch in der Folgezeit die Popularität versagt blieb.

Bruch selbst bemerkte eine Kontrastarmut an seinem Werk, fand aber Gefallen am zweiten Satz. Der Misserfolg trug jedoch dazu bei, dass Bruch seine Sinfonie Nr. 3 E-Dur op. 51 erst 1882 komponierte.

Belege

  • Harenberg Konzertführer, Harenberg Kommunikation, Dortmund, 1998, ISBN 3-611-00535-5
  • Begleitheft der Doppel-CD Bruch – The Complete Symphonies, Philips Classics, 1998