A 7100

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robotron A 7100 (oben) und robotron EC 1834 (unten) an Bildschirm robotron K 7229.21
A 7100-Rechner bei der Endkontrolle im VEB Robotron Elektronik Dresden

Der A 7100 war der erste 16-Bit-Personal Computer der DDR. Die CPU war ein K1810WM86. Dieser Chip ist ein exakter Nachbau des Intel 8086. Das Gerät wurde ab 1986 vom VEB Robotron hergestellt. Das Nachfolgemodell war der A 7150. Der A 7100 war trotz des Intel-Klons als Prozessor nur eingeschränkt PC-kompatibel.

Für diesen Rechner gab es eine Grafikoption, die jedoch mit einem langsamen U-880-Grafikprozessor arbeitete und GKS (vgl. PHIGS) implementierte.

PC-Kompatibiltät

Im Gegensatz zum IBM-PC, bei dem die Zeichen im Bildwiederholspeicher nur als ACSII- und Farb-Code gespeichert wurden, speicherte der A7100 das Bitmuster eines jeden erzeugten Zeichens. Das verlangsamte die einfache Textausgabe sichtlich.

Das hatte aber auch Vorteile. Für das Scrollen gab es einen Soft-Modus, bei dem nicht zeilen- sondern pixelweise gescrollt wurde. Dadurch waren Texte auch während des Scollens gut lesbar. Über die Umprogrammierung des Zeichengenerators ließen sich im Text-Modus Grafiken erzeugen.

Zusätzlich zum pixelorientierten Textspeicher gab es noch den grafischen Bildwiederholspeicher. Zwischen den beiden konnte von oben beginnend zeilenweise umgeschaltet werden, dass eine kombinierte Anzeige von Grafik und Text möglich war.

Die Darstellung oblag dem Kontroler für das grafische Subsystem, welches durch einen U880 gesteuert wurde. Dieser wurde mit einer speziell zu ladenden Firmware programmiert.

Der Grafikspeicher war nicht über den Systembus erreichbar. Alle Grafikein- und -ausgaben erfolgten über zwei Portadressen, von denen die eine die Daten aufnahm und die andere den Status beinhaltete. Über die Portkombination konnten spezielle Grafik-Kommandos übertragen und ausgeführt werden. Deren Umfang reichte vom Zeichnen von Punkten und Linien mit verschiedenen Linientypen bis zum Zeichnen von komplexen Bitmustern, Linien, Kreisen, Polygonen und deren Füllen mit vordefinierten oder definierbaren Mustern.

Ein holzverarbeitender Betrieb (Name ergänzen!) aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt entwickelte für den A7100 einen Emulator, der den KGS umprogrammierte und mit zeichen- und farbcodeorientierten Interrupt-Routinen versah. Mit diesem Emulator war der A7100 in der Lage, MS-DOS zu starten. Unter MS-DOS lag dann aber der Textspeicher auf der Adresse 0x7800 anstelle von 0xB800, weshalb Programme, die hart auf den Textspeicher zugriffen, anstatt Interrupts zu benutzen, nur in speziell gepatchten Versionen lauffähig waren. (z.B. Norton Commander, Borland Turbo Pascal 4.0)

Bei laufendem Emulator war der A7100 nicht mehr in der Lage, in konventionellen Programmen Grafik auszugeben. Das ließ sich dadurch umgehen, dass ein Programm während der Abarbeitung den KGS-Reset auslöste, die Grafik-Firmware programmierte, die Grafiken anzeigte und im Anschluss die Textfirmware wieder zurückspeicherte.

t.b.c. ...

Technische Daten

  • Betriebssysteme:
    • DCP (verbesserte SCP-Variante vom Energiekombinat Berlin)
    • SCP1700 (CP/M-86-Klon, Standard)
    • MUTOS1700 (Unix-Klon, selten)
    • BOS1810 (Echtzeitbetriebssystem)
    • MRT1700 (Echtzeitbetriebssystem)
    • MS-DOS (mit Emulator)
  • Prozessor: K1810WM86 (sowjetischer 8086-Nachbau)
  • Taktfrequenz: 4,915 MHz
  • Hauptspeicher: 256 KByte, je nach Ausbau bis zu 768 KByte
  • Laufwerke: Zwei 5¼"-Diskettenlaufwerke (bis 720 kByte Kapazität)
  • Grafik:
    • 80×25 Zeichen im Textmodus, monochrom
    • 640×400 Pixel im Grafikmodus bei der Grafik-Variante

Weblinks

Commons: Robotron A 7100 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien