Abd al-Aziz ibn Muhammad

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Abd al-Aziz ibn Muhammad ibn Saud (arabisch عبد العزيز بن محمد بن سعود, DMG ʿAbd al-ʿAzīz b. Muḥammad b. Saʿūd; † 2. Oktober 1803) war von 1765 bis 1803 der zweite Herrscher der saudischen Dynastie.

Abd al-Aziz ibn Muhammad wurde schon zu Lebzeiten seines Vaters Muhammad ibn Saud (1726–1765) zum Thronfolger des Hauses Saud bestimmt und von Muhammad ibn Abd al-Wahhab bestätigt. Nachdem er sich schon als Feldherr einen Namen gemacht hatte, konnte er 1765 ohne Probleme die Herrschaft übernehmen. Er setzte die militärische und friedliche Bekehrung der Beduinenstämme für die Lehre der Wahhabiten weiter fort. Ein erster wichtiger Erfolg war die Unterwerfung des Emirats von Riad, das 27 Jahre erfolgreich Widerstand geleistet hatte (1773).

In den folgenden Jahren wurden die Beduinen Zentralarabiens in einem ununterbrochenen Kleinkrieg unterworfen. Bis 1800 waren al-Hasa, Bahrain und die Stämme von Katar sowie der Piratenküste unterworfen worden. Feldzüge der osmanischen Paschas von Bagdad nach al-Hasa blieben erfolglos. 1802 wurde von den Wahabiten sogar Karbala im Irak erobert und geplündert, wobei das Grab von Hussain, eines der bedeutendsten schiitischen Heiligtümer zerstört wurde.

Nachdem es 1771 und 1790 Religionsgespräche zwischen den Scherifen von Mekka und den Wahabiten erfolglos geblieben waren, weiteten sich seit 1795 die Kämpfe im Hedschas aus. Nach der Niederlage von Kumrah (1798) musste Scherif Ghaleb zunächst Frieden schließen. Allerdings brach Abd al-Aziz 1801 den Frieden, eroberte Taif und besetzte Mekka. Dschidda konnte von den Wahabiten allerdings nicht erobert werden. Am 2. Oktober 1803 wurde Abd al-Aziz I. in Diriyya beim Gebet in der Moschee von einem Schiiten ermordet. Nachfolger wurde Saud I. ibn Abd al-Aziz (1803–1814).

Literatur

  • Jörg-Dieter Brandes: … mit Säbel und Koran, Saudi-Arabien oder der Aufstieg der Königsfamilie Saud und der Wahabiten. Thorbecke, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-0094-4.