Acremonium

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Acremonium

Kultur von Acremonium falciforme

Systematik
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Hypocreomycetidae
Familie: Bionectriaceae
Gattung: Acremonium
Wissenschaftlicher Name
Acremonium
Link (1809)

Acremonium (syn. Cephalosporium) ist eine Gattung von Pilzen aus der Familie der Bionectriaceae.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Acremonium-Arten sind normalerweise langsam wachsende, zunächst kompakte und feuchte Pilze. Ihre Hyphen sind fein und hyalin und erzeugen meist einfach strukturierte Phialiden. Ihre Conidien sind normalerweise einzellig (d. h. Mikrokonidien), hyalin oder pigmentiert, kugel- oder zylinderförmig und meist in schleimigen Köpfen an der Spitze jedes Phialidus' zusammengedrängt.

Medizinische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Acremonium-Arten sind Saprobionten und können von abgestorbenem Pflanzenmaterial oder aus dem Boden isoliert werden. Viele Arten wurden als opportunistische Erreger bei Mensch und Tier erkannt; sie verursachen Myzetome, Nagelpilz und Hyalohyphomykosen. Infektionen von Menschen durch Pilze dieser Gattung sind selten,[1] aber klinische Befunde von Hyalohyphomykosen, die durch Acremonium-Arten verursacht wurden, können auch Arthritis, Osteomyelitis, Peritonitis, Endokarditis, Pneumonien, Cerebritis und subkutane Infektionen einschließen.[2][3]

Cephalosporine, eine Klasse von β-Lactam-Antibiotika, wurden aus Acremonium-Arten gewonnen. Sie wurden erstmals 1948 durch den italienischen Pharmakologen Giuseppe Brotzu isoliert.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Typus-Art ist Acremonium alternatum Link (1809). Die Gattung enthält mehr als 100 Arten.

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende sind bekannt:[4]

  • Hyalopus Corda
  • Mastigocladium Matr.
  • Monoconidia Roze
  • Pseudofusidium Deighton

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten sind in der Global Biodiversity Information Facility verzeichnet:[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. M. Fincher, J. F. Fisher, R. D. Lovell, C. L. Newman, Espinel-Ingroff A., H. J. Shadomy: Infection due to the fungus Acremonium (cephalosporium). In: Medicine. 70. Jahrgang, Nr. 6, November 1991, S. 398–409, doi:10.1097/00005792-199111000-00005.
  2. Elias N. Kiwan, Elias J. Anaissie: Hyalohyphomycosis (Acremonium, Fusarium, Paecilomyces, Scedosporium and Others). Abgerufen am 30. August 2019.
  3. H. Perdomo, D. A. Sutton, D. García, A. W. Fothergill, J. Cano, J. Gené, R. C. Summerbell, M. G. Rinaldi, J. Guarro1: Spectrum of Clinically Relevant Acremonium Species in the United States. In: Journal Of Clinical Microbiology. 49. Jahrgang, Nr. 1. American Society for Microbiology, Januar 2011, S. 243–256, doi:10.1128/JCM.00793-10.
  4. a b Acremonium Link. In: GBIF Taxonomy Backbone. Global Biodiversity Information Facility, abgerufen am 30. August 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]