Al Kahira

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Al Kahira p1
Schiffsdaten
Flagge Ägypten 1952 Ägypten
andere Schiffsnamen

Ulla

Bauwerft Lindholmens Varv Ab, Göteborg
Baunummer 974
Stapellauf 15. Januar 1944
Verbleib 1960 in Brügge verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 95,2 m (Lüa)
Breite 13,55 m
Tiefgang (max.) 7,34 m
Vermessung 2704 BRT
Maschinenanlage
Maschine Dampfturbine
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.122 kW (1525 PS)
Höchst­geschwindigkeit 11,5 kn (21 km/h)

Al Kahira (alternative Schreibweise Alkahira, Arabisch: Kairo, ex schwedisch Ulla) war ein ägyptisches Dampfschiff, das am 13. März 1959 im belgischen Ostende durch einen terroristischen Sprengstoffanschlag versenkt wurde. Die Täter wurden nie ermittelt. Nach der Tat wurde die Rote Hand für das Attentat verantwortlich gemacht; seit Mitte der 1990er Jahre ist gesichert, dass es sich dabei um eine Tarnorganisation des Französischen Auslandsgeheimdienstes handelte. Die Aktionen wurden demnach vom französischen Service Action ausgeführt. Der SA soll für das Attentat auf das wenige Monate zuvor in Hamburg versenkte Bremer Frachtschiff Atlas verantwortlich sein.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Schiffsgeschichte sind keine besonderen Vorkommnisse bekannt. Das Schiff wurde als Ulla für die Reederei AB Transmarin in Helsingborg gebaut. Im November 1954 wurde es für 170.000 britische Pfund an die Khedival Mail SAE in Alexandria verkauft.

Am 13. März 1959 fand an Bord der Al Kahira in Ostende eine schwere Explosion statt, durch die das Schiff auf Grund gesetzt wurde. Ob dabei Personen zu Schaden kamen, ist nicht bekannt. Am 24. April wurde das abgedichtete Wrack nach Antwerpen zur Untersuchung geschleppt. Da sich eine Reparatur offenbar nicht lohnte, wurde es 1960 in Brügge abgewrackt.

Da im Kontext des Algerienkriegs sowohl in Tanger als auch in Hamburg Schiffe durch Sprengstoffanschläge versenkt worden waren, die im Verdacht standen, für die algerische Befreiungsfront Waffen, Munition oder Sprengstoffe zu transportieren, fiel der Verdacht seinerzeit auf die Rote Hand; ein Täter wurde jedoch nie ermittelt. Erst in den 1990er Jahren wurde bekannt, dass die Rote Hand nur eine vom Service Action geschaffene Tarnorganisation war, um Spuren zu verwischen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerard Desmaretz: Service Action. Un service secret pas comme les autres: formation, méthode et pratique, Paris (Chiron) 2007. ISBN 978-2-7027-1225-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]