Albert Frieben

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Ernst August[1] Franz Albert Frieben (* 1875; † im 20. Jahrhundert) war ein deutscher Arzt.

Werdegang und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über Albert Friebens Werdegang ist wenig bekannt. Sein Abitur machte er in Hamm.[2] Das Medizinstudium schloss Frieben 1898 mit seiner Dissertation über das Thema Über kongenitalen Defect der fibula[3] an der Universität Greifswald ab.[4]

Frieben erkannte 1902 als erster die krebserzeugende Wirkung von Röntgenstrahlung.[5][6][7] Es handelte sich dabei um ein verhornendes Plattenepithelkarzinom (veraltete, damalige Bezeichnung: ‚Cancroid‘, bzw. ‚Kankroid‘) auf dem rechten Handrücken eines 33-jährigen Arbeiters in einem Hamburger Unternehmen, das Röntgenröhren produzierte. Der Arbeiter hatte über vier Jahre täglich seine Hände als Testobjekt benutzt.[8] Frieben erkannte, dass der ständige Kontakt der Hand mit Röntgenstrahlung die Ursache für das Karzinom war.[9]

Frieben arbeitete ab 1903 als Assistenzarzt bei Heinrich Albers-Schönberg, dem ersten deutschen Röntgenfacharzt, am Allgemeinen Krankenhaus St. Georg in Hamburg.[10] Über Friebens weiteren Werdegang ist nur wenig bekannt. Bis 1916 lebte er in Hamburg-Wilhelmsburg.[11]

Weitere Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Frieben: Hodenveränderungen bei Tieren nach Röntgenbestrahlungen. In: Deutsche medicinische Wochenschrift. Nummer 52, 1902, S. 274.
  • A. Frieben: Zur normalen Anatomie und Histologie des Wurmforsatzes. In: Jahrbuch der Hamburgischen Staatskrankenanstalten. Band 7, Jahrgang 1899/1900, S. 101

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. teilweise auch Ernst Ludwig Franz Albert Frieben, so in Jahrbücher der Hamburgischen Staatskrankenanstalten. Band 7, Verlag F. C. W. Vogel, 1902, S. 15.
  2. Festschrift zur Feier des 250 jährigen Bestehens des Königlichen Gymnasiums zu Hamm i.W. am 31. Mai 1907. Druck von E. Griebsch, 1907, S. 206.
  3. A. Frieben: Über kongenitalen Defect der fibula. Dissertation, 1898
  4. Jahresberichte über die Fortschritte der Anatomie und Entwicklungsgeschichte. Band 4, G. Fischer, 1899, S. 142.
  5. A. Frieben: Cancroid des rechten Handrückens. In: Deutsche medicinische Wochenschrift. Band 28, 1902, S. 335.
  6. E. Frieben: Demonstration eines Cancroids des rechten Handrückens, das sich nach langdauernder Einwirkung von Röntgenstrahlen bei einem 33-jährigen Mann entwickelt hat. In: Fortschr Röntgenstr. Band 6, 1902, S. 106.
  7. H. W. Haggard: The Conception of Cancer Before and After Johannes Müller. In: Bulletin of the New York Academy of Medicine. Band 14, Nummer 4, April 1938, S. 183–197, ISSN 0028-7091. PMID 19312055. PMC 1911260 (freier Volltext).
  8. Verhandlungen Deutscher Pathologen. Fischer, Band 30, 1937, S. 242.
  9. O. Glasser (Hrsg.): Medical physics. Band 2, Year Book Publishers, 1960, S. 151.
  10. W. Frobenius: Röntgenstrahlen statt Skalpell: die Universitäts-Frauenklinik Erlangen und die Geschichte der gynäkologischen Radiologie von 1914-1945. Verlag Universitätsbund Erlangen-Nürnberg, 2003, ISBN 3-930-35754-2, S. 65.
  11. Berliner klinische Wochenschrift. A. Hirschwald, 1916, S. 1116.