Albert Mühlig-Hofmann

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Albert Mühlig-Hofmann (* 19. Januar 1886 in der Oberförsterei Grünheide bei Posen; † 17. Mai 1980 in Heidelberg) war ein deutscher Pilot bei den kaiserlichen Luftstreitkräften im Ersten Weltkrieg und Beamter im Reichsluftfahrtministerium während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur 1933–1945.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlig-Hofmann trat 1904 als Fahnenjunker in das Jäger-Bataillon Nr. 14 ein. Im Jahre 1912 wurde er zum Flugzeugführer ausgebildet und nahm ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil. Von Mai 1915 bis Juli 1916 war er Führer der Feldflieger-Abteilung 38,[1] danach bekleidete er Verwaltungsposten bei den Luftstreitkräften. Zwischen Juni und November 1918 übernahm er die Flieger-Abteilung 219 (Artillerie).[2] Nach dem Waffenstillstand war er noch einige Monate Leiter der Fliegerabteilung 414, bis er im Januar 1920 im Range eines Majors aus dem Militärdienst entlassen wurde. In den folgenden drei Jahren war er als Polizist in Stettin beschäftigt. Von Ende 1922 bis zur Liquidation im Juli 1926 war Mühlig-Hofmann Direktor der Rumpler Luftverkehrs AG.[3]

Nach der Gründung der Luftfahrt-Abteilung im Reichsverkehrsministerium wirkte er dort ab 1924 in beratender Funktion und ab 1927 als Ministerialrat mit. Er gehörte dort zu den vehementen Verfechtern der Positionen, das die Luftfahrt in erster Linie einen Bestandteil der Streitkräfte bilden muss. So nutzte er sein ziviles Amt dazu, dass es der Reichswehr trotzt der Versailler Beschränkungen möglich wurde, durch Kaschierung und Tarnung, frühzeitig eine eigene Luftwaffe im Geheimen herauszubilden. Beteiligt war er auch a den Vorbereitungen zur Gründung der Deutschen Luft Hansa AG. Am 2. Februar 1933 wurde seine Luftfahrt-Abteilung ins neugegründete Reichsluftfahrtministerium (RLM) überführt. Mühlig-Hofmann wurde dort Abteilungsleiter im Range eines Ministerialdirigenten. Zum 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.637.436).[4] Ab 1935 vertrat er das RLM im Aufsichtsrat der Deutschen Zeppelin-Reederei. Im Juli 1940 wurde er Amtsgruppenleiter im RLM und im Oktober des gleichen Jahres erhielt er den militärischen Rang eines Generalleutnants. Nach Kriegsende befand er sich zwei Jahre in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.[5]

In den 1950er Jahren war er an der Neugründung der Traditionsgemeinschaft „Alte Adler“ beteiligt, einer Gruppe von Flugpionieren, die vor August 1914 ihre Fluglizenz erworben hatten. Er war der Vorsitzende der Gruppe von 1960 bis 1965.[6]

Deutsche Antarktische Expedition 1938/39[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlig-Hofmann setzte sich bei der Deutschen Lufthansa dafür ein, der Deutschen Antarktischen Expedition 1938/39 das Katapultschiff Schwabenland und zwei Flugboote vom Typ Dornier Wal J II zur Verfügung zu stellen.[7] Ihm zu Ehren wurde ein bei der Expedition entdecktes Gebirge in Neuschwabenland Mühlig-Hofmann-Gebirge benannt.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Teil II, Band 1: Abernetty–v.Gyldenfeldt. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1701-1, S. 406f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.frontflieger.de, abgerufen am 18. Mai 2015
  2. Porträt auf www.flieger-album.de, abgerufen am 28. April 2011
  3. Artikel zur Rumpler Luftverkehr AG auf www.europeanairlines.no abgerufen am 30. Juni 2010
  4. Tobias Rieger: Albert Mühlig-Hofmann. In: Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien. 24. April 2020, abgerufen am 18. Januar 2022 (deutsch).
  5. Ministerialdirigent Albert Mühlig-Hofmann (Memento vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive) auf Axis Biographical Research
  6. Vorsitzende und Präsidenten der Alten Adler seit 1927. In: Homepage der Alten Adler e.V. Abgerufen am 22. April 2009.
  7. Alfred Ritscher (Hrsg.): Wissenschaftliche und fliegerische Ergebnisse der Deutschen Antarktischen Expedition 1938/39. Band 1. Koehler & Amelang, Leipzig 1942.
  8. K. Brunk: Kartographische Arbeiten und deutsche Namengebung in Neuschwabenland, Antarktis. In: Deutsche Geodätische Kommission, Reihe E: Geschichte und Entwicklung der Geodäsie. 24/I. Jahrgang, 1986, S. 1–24 (141.74.33.52 (Memento des Originals vom 26. Juni 2011 im Internet Archive) [abgerufen am 19. April 2009]).