Altazimut

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Ein Dobson-Teleskop auf azimutaler „Rockerbox“-Montierung
Altazimut in der Geodäsie

Altazimut oder azimutale Montierung ist die einfachste Art einer astronomischen Fernrohrmontierung, bei der sich das Teleskop um eine vertikale Stehachse und eine horizontale Kippachse in alle Richtungen schwenken lässt. Ihr Gegenstück ist die äquatoriale Montierung, bei der die Primärachse nicht vertikal, sondern parallel zur Erdachse ausgerichtet ist.

Der Name Altazimut, der im Englischen auch Altaz abgekürzt wird setzt sich zusammen aus Alt für Altitude (Höhenwinkel) und Azimut (Horizontalwinkel).

Azimutale Montierungen sind wegen ihrer robusten, einfachen Bauweise schon seit der Antike für astronomische und geodätische Messinstrumente gebräuchlich. Nach der Erfindung der astronomischen Fernrohre wurden sie auch für diese seit etwa 1620 eingesetzt und bis zum 18. Jahrhundert zunehmend vervollkommnet. Danach wurden sie von der äquatorialen bzw. parallaktischen Montierung ersetzt; erst mit den modernen Großteleskopen, deren Spiegeldurchmesser von 6 bis zu 20 Meter reichen, kehrte man um 1980 aus Gründen der mechanischen Stabilität zu dieser früheren Bauweise zurück.

In der Astronomie sind außer den neueren sehr großen Fernrohren (ab etwa 6 m Spiegeldurchmesser) und den Radioteleskopen auch die Universal- und Passageninstrumente azimutal montiert, ferner die Meridiankreise und Heliostate, die meisten Meteorkameras und die ballistischen Satellitenkameras. Letztere werden teilweise auch als Astrografen eingesetzt.

In der Geodäsie (Vermessungskunde) und allgemein in der Technik überwiegt das Altaz-System vor allen anderen Montierungen, weil es der natürlichen Lotrichtung und dem Horizont entspricht und sich auf einfache Weise – z.B. mit Libellen oder Neigungsmessern – genau einrichten lässt. Wichtige Beispiele dafür sind