Alte Dombach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alte Dombach
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 59′ 42″ N, 7° 9′ 18″ O
Alte Dombach (Bergisch Gladbach)
Alte Dombach (Bergisch Gladbach)

Lage von Alte Dombach in Bergisch Gladbach

Villa in Alte Dombach
Villa in Alte Dombach

Alte Dombach ist ein Ortsteil im Stadtteil Sand von Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Alte Dombach ist aus einem alten Siedlungs- und Mühlennamen hervorgegangen, der erstmals 1660 als Tumbach urkundlich überliefert wurde. Im Urkataster findet sich bereits der heute noch gebräuchliche Name Dombach. Die Alte Dombach war die erste Papiermühle des oberen Strundetals. Seit 1999 befindet sich in den alten Werksgebäuden das Papiermuseum Alte Dombach. Den Zusatz Alte erhielt die Ortschaft Dombach 1876, als eine kurze Strecke Strunde aufwärts eine weitere Papierfabrik mit dem Zusatz Neue entstand, um beide unterscheiden zu können.

Der Siedlungsgewässername Dombach bezog sich auf einen kleinen Bach, der in Höhe der alten Mühle in die Strunde mündete. Zur Deutung des Gewässernamens liegen verschiedene Deutungen vor:

  1. Das Wort Dom könnte aus dem althochdeutschen „donan“ bzw. dem mittelhochdeutschen „donen“ (= anschwellen) hergeleitet werden, was etwas über die Fließgeschwindigkeit bzw. die Menge des mitgeführten Wassers aussagen würde.
  2. Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Name unter Berücksichtigung der frühneuzeitlichen Schreibweise Tumbach etymologisch zu verstehen wäre, womit im Sinne des mittelhochdeutschen tum/dom (= Herrschaft) auf das Rittergut Dombach hingewiesen würde. In diesem Fall wäre der Gewässername zeitlich nach der Gründung des Rittergutes entstanden und bezeichnete den auf herrschaftlichem Grund verlaufende Bach.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Hof kategorisiert wurde und mit Dumbach bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Dumbach. Aus ihr geht hervor, dass der Ort zu dieser Zeit Teil der Honschaft Sand im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Alte Dombach wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824, auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 und ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 auf Messtischblättern regelmäßig als Dombach, ab 1936 als alte Dombach verzeichnet. Seid dieser Zeit ist der Ort Teil der katholischen Pfarre Sand.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[3] 99 Papierfabriken (Papier-)Dombach gen.
1830[4] 128 Papierfabrik Dombach gen.
1845[5] 83 7 Papierfabrik Dombach gen.
1871[6] 94 6 Hofstelle Dombach gen.
1885[7] 117 7 Wohnplatz
1895[8] 66 5 Wohnplatz
1905[9] 64 7 Wohnplatz

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 171 f., ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]