Anbetung der Könige

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Anbetung des Jesuskindes durch drei ungekrönte Sterndeuter oder Magier; Sarkophagrelief (4. Jh.)
Anbetung der Heiligen drei Könige; byzantinisches Mosaik in Santa Maria in Trastevere in Rom (um 1250)
Anbetung der Könige; Tafelbild von Giotto di Bondone (um 1320/25)
Anbetung der Könige; Ölskizze von Leonardo da Vinci (um 1481)
Anbetung der Könige; Ölgemälde von Jacopo Bassano (um 1563/4)

Die Anbetung des Jesuskindes durch die Heiligen Drei Könige, oder kurz: Anbetung der Könige, ist ein seit der Spätantike bekanntes Motiv in der christlichen Kunst. Dargestellt werden Maria, Josef und das Jesuskind, dem von den drei Weisen aus dem Morgenland mit den drei Geschenken (Gold, Weihrauch und Myrrhe) gehuldigt wird. Im Hintergrund sind oft Ochs und Esel, am Bildrand Teile der Karawane der Könige und am Himmel der Stern von Betlehem zu sehen. In seltenen Fällen wird die Anbetung der Könige und die Anbetung der Hirten in einer Szene zusammengefasst.

Bibeltext

Das Motiv geht zurück auf das Matthäusevangelium (Mt 2,1–12 EU), wo es heißt: „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.“

Bedeutung

Die Anbetung eines Kindes in einer Krippe durch hochrangige oder gebildete Personen (Könige, Magier, Sterndeuter etc.) unterstreicht die höherrangige Stellung Jesu. Darüber hinaus werden die drei Weisen oft als Repräsentanten der nichtjüdischen Welt bzw. der drei damals bekannten Kontinente (Europa, Asien und Afrika) aufgefasst. Auch das Motiv der Drei Lebensalter fließt in manche Darstellungen mit ein. Im italienischen Kulturraum werden die Könige meist als Magier bezeichnet (vgl. Adorazione dei Magi von Albrecht Dürer, Giotto, Gentile da Fabriano, Sandro Botticelli, Leonardo da Vinci u.a.), in Spanien als los Reyes Magos („die zauberkundigen Könige“, u.a. von El Greco, Velázquez), in Frankreich les Rois mages oder auch les Mages. Mit dem Begriff „Magier“ wurden im Mittelalter auch Astronomen oder Astrologen bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Anbetung der Könige – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien