Apitherapie

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Honigwabe

Als Apitherapie (lat. Apis Biene und griech. θεραπεία therapeia Dienen; die Pflege der Kranken) wird die medizinische Verwendung der Bienenprodukte, hauptsächlich Propolis, Bienengift, Honig und die Bienenluft bezeichnet, zum Teil wird auch die Verwendung von Bienenwachs (siehe unten) sowie die Einnahme von Pollen und Gelée Royale zur Apitherapie gezählt.

Geschichte der Apitherapie

Früher war die Apitherapie eher ein Nebenprodukt der Imkerarbeit und auch vor allem unter Imkern bekannt. Heute ist sie, vor allem in den letzten Jahren, mehr und mehr ins Blickfeld der Forschung geraten und könnte Relevanz bei der Bekämpfung von multiresistenten Bakterienstämmen[1][2] sowie schwer heilenden Wunden haben.[3]

Apitherapie in Deutschland

In Deutschland war die Apitherapie noch weitgehend unbekannt, bis im Jahre 1986 der Bamberger Imker Wilhelm Hemme beim Studium der Apimondia-Berichte (Apimondia ist die Welt-Bienen-Vereinigung) im Bieneninstitut von Stuttgart-Hohenheim auf den Begriff „Apitherapie“ stieß. Am 17. Oktober 1986 wurde auch durch ihn der Deutsche Apitherapie Bund (DAB), eine Vereinigung der Freunde der Apitherapie, gegründet, dessen erster Präsident auch Hemme wurde.

Anwendungsgebiete

Propolis

Das Propolis-Harz findet sich als „Fugendichter“ zwischen den Wänden des Bienenstockes. Für medizinisches Propolis wird es in Spezial-Kunststoffgittern gesammelt

Propolis wirkt bakterizid und antiviral.[4] Das Harz legt zusätzlich einen dünnen Film über die behandelte Stelle. Es können Unverträglichkeiten auftreten; besonders bei häufigen großflächigen Kontakt kann es zu Kontaktallergien kommen.

Bienengift

„Stechen-lassen“ von Bienen.

Die Wirksamkeit bei postulierten Anwendungsgebieten wie Multiple Skelorose oder arthritischen Schmerzen ist nicht bewiesen.[5]

Honig

Die apitherapeutische Anwendung von Honig geht über die Einnahme bei Halsbeschwerden hinaus; Honig wird beispielsweise äußerlich lokal angewendet (auf die betroffenen Stellen aufgetragen).

Honig enthält keimhemmende Stoffe, die als Inhibine bezeichnet werden. Sterilisierter Honig kann direkt auf offene Wunden[6] und Verbrennungen[7] aufgetragen werden. Er hat einen leicht sauren pH-Wert und erzeugt durch seinen hohen Zuckeranteil einen starken osmotischen Druck. In einer Pilotstudie war er auch gegen multiresistente Bakterien wirksam.[1] Der neuseeländische Manuka-Honig hat durch den Bestandteil Methylglyocal eine besonders starke antibiotische Wirkung.

Insgesamt lässt die derzeitige Datenlage keine eindeutigen Rückschlüsse auf die therapeutische Wirksamkeit von Bienenhonig zu.[8][9]

Literatur

  • Der Schweizerische Bienenvater. Bd. 4, 18. Auflage. Bern 1930

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Natürliches Antibiotikum – Wie ein Honig gegen multiresistente Bakterien wirkt, Deutsche Welle
  2. nursingtimes.net
  3. ebm.bmj.com
  4. ecam.oxfordjournals.org
  5. dailyherald.com
  6. journalofwoundcare.com
  7. nzma.org.nz
  8. A. B. Jull et al.: Honey as a topical treatment for wounds. In: Cochrane Database Syst, Rev. 2008 Oct 8,(4), CD005083, PMID 18843679
  9. O.A. Moore et al.: Systematic review of the use of honey as a wound dressing. In: BMC Complement Altern Med., 2001, 1, S. 2. Epub 2001 Jun 4, PMID 11405898