Apotheose
Apotheose (Vorlage:ELSalt2 ‚Vergottung‘) ist die Erhebung eines Menschen zu einem Gott oder Halbgott. Es bedeutet auch nur „Verherrlichung“ oder „Verklärung“. Sie hat ihren Ursprung im Altertum, als geglaubt wurde, dass „große Persönlichkeiten“ zu Göttern würden und wie diese verehrt werden könnten bzw. sollten. Hinter der Divinisierung zu Lebzeiten steckt auch der Gedanke, dass sich eine lebende Gottheit stärker um das Wohlergehen eines Volkes oder einer Gemeinschaft kümmert als ein einfacher Herrscher. Der Schutz dieser Gottheit ist umso stärker und größer, je eher der Herrscher auf eine göttliche Abstammung verweisen kann (etwa bei Augustus als Großneffe des Divus Iulius Gaius Julius Caesar).
Die Apotheose früherer, bedeutender Persönlichkeiten war immer wieder Thema der bildenden Kunst.
Viele antike griechische Komödien enden mit einer Apotheose, etwa Die Vögel von Aristophanes.
Beispiele für Apotheosen
- Alexander der Große
- Augustus
- Gaius Iulius Caesar als Divus Iulius
- Otto III. im Liuthar-Evangeliar
- Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh in der Prinz-Philip-Bewegung
Siehe auch
Literatur
- Arthur E. R. Boak: The Theoretical Basis of the Deification of Rulers in Antiquity. In: Classical Journal. 11, 1916, S. 293–297.
- Franz Bömer: Ahnenkult und Ahnenglaube im alten Rom. Leipzig 1943.
- Walter Burkert: Caesar und Romulus-Quirinus. In: Historia. 11, 1962, S. 356–376.
- Jean-Claude Richard: Énée, Romulus, César et les funérailles impériales. In: Mélanges de l'École Française de Rome. 78, 1966, S. 67–78.
- Bernadette Liou-Gille: Divinisation des morts dans la Rome ancienne. In: Revue Belge de Philologie. 71, 1993, S. 107–115.
- David Engels: Postea dictus est inter deos receptus. Wetterzauber und Königsmord: Zu den Hintergründen der Vergöttlichung frührömischer Könige. In: Gymnasium. 114, 2007, S. 103–130.
- David Engels: Cum non comparuisset deorum in numero conlocatus putaretur. Entrückung, Epiphanie und Consecration: Überlegungen zur Apotheose des römischen Kaisers. In: Dominik Groß, Jasmin Grande (Hrsg.): Objekt Leiche: Technisierung, Ökonomisierung und Inszenierung toter Körper. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u.a. 2010, ISBN 978-3-593-39166-3, S. 79–133.