Armatur
Eine Armatur (lateinisch armare „ausrüsten“) in Rohrleitungen bezeichnet ein insbesondere zum Verändern oder Absperren von Stoffströmen dienendes Bauelement.
Ausführungen
Je nach Bauart verschließt ein Schließelement die an die Armatur angeschlossene Rohrleitung. Beim Wasserhahn ist das der Ventilteller. Bei der Absperrklappe ist dies eine drehbare Klappe, beim Absperrschieber eine verschiebbare Scheibe und beim Hahn ein drehbarer Zylinder oder Konus oder eine Kugel, die alle mit einer Bohrung versehen sind.
Zu den Absperr- und Regel-Armaturen zählen:
- Absperrklappe
- Absperrschieber
- Druckminderer
- Entlüfter
- KFR-Ventil
- Kondensatableiter
- Kugelhahn, Absperrhahn
- Mischarmatur
- Rückschlagklappe
- Rückschlagventil, Kugelventil
- Rückflussverhinderer
- Sicherheitsventil
- Strangregulierventil
- Ventil, Absperrventil, Wasserhahn, Strangabsperrventil
- Wasserführende Armatur bei der Feuerwehr
- Hydrant
- Quetschventil
Im weiteren Sinne werden andere Einbauten in Rohrleitungen ebenfalls als Armatur bezeichnet:
Zum Einbau von Armaturen in Rohrleitungen stehen verschiedene Verbindungsmöglichkeiten, wie z. B. Flansche und Verschraubungen, zur Verfügung.
Einsatzbereiche
Jede Armatur hat ihren Einsatzbereich entsprechend dem in der Rohrleitung vorherrschenden Druck und der Temperatur, der Größe der Rohrleitung, den Anforderungen der Dichtheit der Armatur, der Drosselung und der Richtung des Fluidstromes sowie des Mediums selbst. In Haus-Gasleitungen werden speziell abgedichtete, dem Gasdruck angepasste Armaturen, sogenannte Gashähne eingebaut; in Wasserleitungen entsprechende Absperrarmaturen oder Drosselventile, die umgangssprachlich „Wasserhähne“ genannt werden.
Sicherheitsarmaturen
Sogenannte Sicherheitsarmaturen dienen der Begrenzung des Druckes in druckbelasteten Anlagen wie Kesseln oder Reaktoren.
Erstabsperrung
Eine Erstabsperrung ist eine Armatur welche in einem Rohrleitungsnetz die Trennung eines abzweigenden Rohrleitungsstranges ermöglicht.
Antriebe
Armaturen können manuell von Hand, wie beim häuslichen Wasserhahn, oder motorisch, z. B. durch Getriebemotor, Pneumatik- oder Hydraulikzylinder betätigt werden. Bei Rückschlagarmaturen bewirkt der Fluidstrom in der Rohrleitung ein selbständiges Schließen des Ventils.
Literatur
- Rainer Jockenhöfer (Hrsg):Armaturen in der Gas- und Wasserverteilung. Vulkan Verlag, Essen, ISBN 3-8027-5408-5.
- Bernd Thier: Industriearmaturen – Bauelemente der Rohrleitungstechnik. 5. Ausgabe, Vulkan Verlag, Essen 1997, ISBN 3-8027-2712-6.