Art (Philosophie)
Art (synonym: Artbegriff; lateinisch species) nennt man in der Logik einen Begriff, der aus gemeinsamen Merkmalen von Individualbegriffen gebildet ist. Diese Gemeinsamkeit von Merkmalen trifft auch auf andere gleichrangige Artbegriffe zu. Aufgrund solcher gleichrangiger Klassen begrifflicher Gegenstände entstehen höhere Gattungsbegriffe.
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Artbegriffe sind somit hierarchisch gegliedert. Sie stehen hierarchisch unterhalb der Gattungsbegriffe und weisen einen kleineren Begriffsumfang auf als diese, vgl. Arbor porphyriana. So sind z. B. die stumpfwinkligen Dreiecke eine Art, die zur Gattung der Dreiecke gehört. Die Art ist eine von den fünf durch Porphyrios geprägten Prädikabilien.
Diese Systematik findet ihre herkömmliche Anwendung insbesondere in der Biologie und den dort bekannten biologischen Arten, aber auch in der Theologie, Medizin, Mathematik, Naturwissenschaft und Geometrie.[1]
Gattung (z. B. Lebewesen) | |||||||||||||||||||||||||
Art 1 (z. B. Mensch) | artbildender Unterschied (z. B. vernunftbegabt) | Art 2 (z. B. Bonobo) | |||||||||||||||||||||||
Logik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Artbegriff ist in der Logik dem übergeordneten Gattungsbegriff untergeordnet, kann aber auch selbst wieder Gattungsbegriff der ihm untergeordneten Arten sein.[2]
Andere Fachgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Biologie gibt es eine allgemein angewandte hierarchische Taxonomie, die sich unter anderem über Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und Art fortsetzt. Die Art ist hier die Grundeinheit der biologischen Systematik und ein Resultat der Artbildung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Michael Baumgartner, Fritz Krafft, Heribert M. Nobis: Art. In: Joachim Ritter u. a. (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 1. Schwabe, Basel 1972, Sp. 525–531
- Ulrich Sucker: Philosophische Probleme der Arttheorie (Philosophie und Biowissenschaften). Fischer, Jena 1978.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Eisler: Art. In: Joachim Ritter, Karlfried Gründer (Hg.): Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Verlag Schwabe, Basel 1971/2007, ISBN 978-3-7965-0115-9 (auch als CD-ROM verfügbar; Nachdr. d. Ausg. Berlin 1904).
- Marc Ereshefsky: Species. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2017.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georgi Schischkoff (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. Alfred-Kröner, Stuttgart 141982, ISBN 3-520-01321-5; Sachartikel Art Seite 39; Sachartikel Prädikabilien Seite 552.
- ↑ Max Apel/Peter Ludz, Philosophisches Wörterbuch, 1958, S. 33; ISBN 9783110067293