Athelia arachnoidea

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Athelia arachnoidea

Athelia arachnoidea auf Thuja orientalis

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Gewebehautartige (Atheliales)
Familie: Gewebehautverwandte (Atheliaceae)
Gattung: Gewebehäute (Athelia)
Art: Athelia arachnoidea
Wissenschaftlicher Name
Athelia arachnoidea
Jülich

Athelia arachnoidea ist eine Ständerpilzart aus der Familie der Gewebehautverwandten (Atheliaceae). Sie bildet resupinate, weiße und schimmelteppichartige Fruchtkörper auf Koniferen und Bedecktsamern aus. Die bekannte Verbreitung der Art umfasst weite Teile der Paläarktis.

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Athelia arachnoidea bildet wie alle Arten der Gewebehäute (Athelia) weiße, dünne Fruchtkörper mit glattem Hymenium und unscheinbarem bis gespinstartigen Ränder aus. Sie lassen sich leicht vom Substrat ablösen.

Mikroskopische Merkmale

Athelia arachnoidea besitzt eine für Gewebehäute typische monomitische Hyphenstruktur, das heißt, sie besitzt lediglich generative Hyphen, die dem Wachstum des Fruchtkörpers dienen. Die Hyphen sind hyalin und dünnwandig. Die Subicularhyphen besitzen vereinzelt Schnallen, die Subhymenialhyphen sind einfach septiert und 3,5–5 µm breit. Die Art verfügt nicht über Zystiden. Ihre Basidien sind keulenförmig, 15–20 × 4–6 µm groß und zylindrisch geformt. An der Basis sind sie einfach septiert, sie besitzen zwei Sterigmata. Die Sporen des Pilzes sind ellipsoid geformt, 8–10 × 4,5–5,5 µm groß, glatt und dünnwandig sowie hyalin.

Verbreitung

Die bekannte Verbreitung von Athelia arachnoidea umfasst mit den USA, der ehemaligen Sowjetunion, Tunesien und Europa weite Teile der Paläarktis.

Ökologie

Athelia arachnoidea ist ein Saprobiont, der Koniferen und Bedecktsamer befällt. Bekannte Wirtsarten sind unter anderem Stech-Wacholder (Juniperus oxycedrus), Stein-Eiche (Quercus ilex) und Feld-Ulme (Ulmus campestris). Mitunter lebt der Pilz auch parasitisch auf verschiedenen Flechten.[1] Befallen werden beispielsweise Physcia tenella[2], Lecidella elaeochroma und Phlyctis argena[1]. Die Nebenfruchtform Rhizoctonia carotae löst eine Fäule an Karotten aus.[3] Ein Nachweis, dass auf Totholz und auf Flechten vorkommende Individuen sowie die auf Karotten wachsende Nebenfruchtform zur selben Art gehören, steht jedoch noch aus.[2]

Literatur

  • Annalisa Bernicchia, Sergio Peréz Gorjón: Fungi Europaei. Volume 12: Corticiaceae s.l. Edizioni Candusso, Alassio 2010, ISBN 978-88-901057-9-1.
  • John Eriksson, Leif Ryvarden: The Corticiaceae of North Europe. Volume 3: Coronicium – Hyphoderma Fungiflora, Oslo 1975, OCLC 715424655.

Einzelnachweise

  1. a b J. Motiejûnaitë, N. Jucevièienë: Epidemiology of the fungus Athelia arachnoidea in epiphytic communities of broadleaved forests under strong anthropogenic impact. In: Ekologija. Nr. 4, 2005, S. 28–34 (PDF-Datei; 208 kB).
  2. a b A. J. Silverside: Athelia arachnoidea in Images of British Lichenicolous Fungi. 2014.
  3. G. C. Adams, B. R. Kropp: Athelia arachnoidea, the sexual state of Rhizoctonia carotae, a pathogen of carrot in cold storage. In: Mycologia. 88. Jahrgang, Nr. 3, 1996, S. 459–472, doi:10.2307/3760886.