August Callmann

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Markt 21 Weimar

August Callmann (geb. 1804 in Rudolstadt; gest. 1869 in Weimar) war ein jüdischer Bankier und Unternehmer in Weimar.

August Callmann kam in den 1820er Jahren nach Weimar und ging im Bankhaus seines Onkel Israel Julius Elkan in die Lehre. Nach dessen Tod 1839 führte August Callmann das zu dieser Zeit einzige Bankhaus Weimars gemeinsam mit Hermann Moritz, Elkans Schwiegersohn weiter bis 1853. Callmann sollte das Bankhaus übernehmen.[1][2] Hermann Moritz wiederum übernahm es 1854. Im Jahre 1840 stellte Callmann Antrag auf das Weimarer Bürgerrecht, erreicht dieses aber erst 1849. Er machte sich 1854 selbstständig und gründete seine eigene Bank, die August Callmann & Co, bezog den Markt 21, Callmann, der im Verwaltungsrat der Weimarischen Bank war und als unselbstständiger Direktor geführt wurde, stellte seinen Antrag auf Austritt, der ihm 1855 bewilligt wurde.[3]

Das Bankhaus war seit dann 1893, und hatte eine Filiale in Jena. Die Bank war an mehreren, nicht immer soliden Fabrikgründungen beteiligt wie der einer Waggonfabrik AG, die 1900 letztlich zum Zusammenbruch der Bank führten.[4] Seine Frau Cäcilie Callmann (1824–1898) wurde in einer Publikation über die Juden im Heere ausdrücklich als Patriotin gewürdigt.[5]

Das ehemalige Callmann’sche Bankhaus am Markt steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale).

Auf dem Jüdischen Friedhof in Weimar gibt es eine Grabstelle für die Familie Callmann.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://lernort-weimar.de/juedisches-leben/emanzipation-und-assimilation/
  2. Eva Schmidt: Jüdische Familien im Weimar der Klassik und Nachklassik und ihr Friedhof, Rat der Stadt Weimar, 1984, S. 47.
  3. Zweite Beilage zu Nr. 167 der Leipziger Zeitung vom 17. Juli 1855.
  4. Art. Banken, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte, Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 24 f. Hier S. 24.
  5. Die Juden im Heere, hrsg. von Verein zur Abwehr des Antisemitismus, Berlin 1909, S. 36. Das Buch zitiert: Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus, Band 8, hrsg. von Verein zur Abwehr des Antisemitismus, Berlin 1898, S. 77.